Altersbeschränkung?

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st.rochus
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Re: Altersbeschränkung?

Beitrag von st.rochus »

Guten Abend,
NATÜRLICH brauchen Kinder bzw. Teenager Statussymbole...wenn's nach ihnen geht... :wink:
Nein, ich sehe das genauso, aber bei den Jugendlichen ist das schon ein wenig anders.
Unser Jüngster, den ich jetzt schon ein paarmal hier aufgeführt habe, hat vor einem Jahr seine Legomodelle zusammengebaut, sie mit Papas Kamera fotografiert, mir einen Text geschrieben und ich hab's dann in der Bucht angeboten.
Von dem Verdienst hat er sich dann eine GEBRAUCHTE Canon EOS 30D und ein No Name Objektiv gekauft.
Wenn Kinder wissen, wie lang es dauert, bis man sich etwas erarbeitet hat, dann schätzen sie es auch ganz anders und gehen dementsprechend damit um.
Ich glaube, wir wissen alle, dass wir hier nicht unbedingt von Schreibgeräten im drei- geschweige denn vierstelligen Bereich sprechen. Aber ein schöner Lamy oder Waterman, ein flotter Online-Füller- das ist doch schon 'was und ist auf alle Fälle hilfreich, dass die Kinder keine solche "S...klaue" bekommen wie mit Kugelschreibergekritzel...

Gruß Elke
Das Glück ist nicht in einem ewig lachenden Himmel zu suchen, sondern in ganz feinen Kleinigkeiten, aus denen wir unser Leben zurechtzimmern - Carmen Sylva
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M200
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Re: Altersbeschränkung?

Beitrag von M200 »

diwa hat geschrieben:
Cori hat geschrieben: Ich finde es sowieso auch kritisch, Dinge über 500 Euro Kindern zu schenken. Es fängt beim IPhone an und endet beim super Rennrad. Wozu? Ich verstehe sowas nicht.
Der erste Punkt, der mir bei besagtem Beitrag im anderen Unterforum aufgefallen ist, war dass es ein Geschenk zu OSTERN sein soll.
Haltet mich für altmodisch - aber an Ostern gibt es nur ein paar Eier und zur Not 'nen Schoko-Hasen.
Aber mit der Meinung scheine ich inzwischen weitgehend alleine dazustehen.
Absolut meine Meinung!

Schade, dass die Diskussion über Werte, den Begriff Luxusgut mit fester Definition, die es nachzulesen möglich ist, und Moral erst zum Schluss angeschnitten wurde.

Ich schrieb bereits schon im Beitrag, in dem es um dem M1005 Demonstrator ging eine kleine Begebenheit aus meinem Studienalltag und diese möchte ich nun mit einem kleinen Plan ergänzen und am Ende meiner Gedanken dann noch eine eigene Meinung mit zur gesamten Diskussion einfließen lassen.

Schon vor der Geburt meines Neffen 2. Grades bin ich sein Patenonkel. In etwa 5 Wochen steht seine Konfirmation an und er hofft schon sehr, dass es mir aus beruflichen Gründen möglich ist zu kommen. Zu meiner Cousine sagte er die Tage, dass wenn mein Chef es nicht erlauben sollte, dass ich zur Konfirmation komme, dann erkläre er sich gerne bereit auch mal meinen Chef anzurufen und im zu sagen, dass ich doch zu seiner Konfirmation kommen müsse. Niedlich, oder?
Ich trug das, was mein Patenonkel mir zu meiner Konfirmation schenkte weiter und legte zur Geburt meines Patenkindes ein Konto an, worauf immer mal wieder ein bisschen was kam, so dass ich ihm dann zur Konfirmation ein kleines Startkapitel für seinen möglicherweise anstehenden Mopedführerschein, den ersten eigenen Laptop (seit kurzem beziehen sie DSL zu Hause), oder was auch immer er dafür gerne hätte, geben kann. Meine Mutter sagte mir vorgestern, dass es vielleicht neben des Geldes, was ja letztendlich doch nur ein bisschen Papier und Metall ist auch nett wäre, noch eine Art Lexikon, einen Duden oder ähnliches zu schenken. Das regte mich an nachzudenken. Am heutigen Abend kam mir dann auch der Gedanke eines Füllhalters. Wie gerne hätte ich einen Füllhalter meiner beiden Großväter. Leider hatten beide keine Verwendung dafür und besaßen keinen. Somit konnte ich auch keinen bekommen. Von meinem einen Großvater benutze ich den Brieföffner, den er über viele Jahrzehnte benutzte. Auch toll! Doch ein Füllhalter wäre noch schöner. So ist doch eine Konfirmation eine tolle Gelegenheit für einen M200 mit Gravur und einem Fässchen Tinte. Ein wundervolles Geschenk, dass mein Patenkind lieben könnte, weil er weiß es kommt von mir und es ist einfach etwas besonderes. Ich sehe ihn schon lauern, wenn er ihn das erste mal in den Händen hält, ich ihm zeige wie man ihn mit Tinte befüllt und er es versucht nachzumachen. Vielleicht schreibt er mir auch bald darauf den ersten Brief mit seinem Füllhalter, den er immer stolz besitzen und benutzen kann? Vielleicht gibt er ihn in vielen Jahrzehnten auch weiter und kann sagen, dass es ein Geschenk zu seiner Konfirmation im Jahre 2012 war, den er von seinem Patenonkel geschenkt bekommen hat. Grund des Schenkens ist gewiss eine Sehnsucht, die ich besitze, und die nie in Erfüllung gehen wird, denn auch meine Eltern benutzen Werbekugelschreiber. Aber es ist ein schöner Grund. Ein Grund, der Sinn, Moral und Werte vermitteln kann, wie ich finde. Werte, die in der heutigen Zeit leider nicht so sehr gepflegt werden. Pflegen bedeutet sich vor Augen führen was man gerade in der Hand hat. Was man nämlich in der Hand hat ist nicht nur ein Gut, hergestellt in einer Manufaktur, welches einen gewissen Betrag kostete, der möglicherweise hoch oder möglicherweise niedrig war. Hoch, niedrig ist eine subjektive Beurteilung, die es innerhalb der hiesigen Diskussion zu definieren gilt, bevor man weiter darüber schreibt. Definitionen wie diese erleichtern nicht nur die Diskussion sondern auch das Vermitteln von Werten. Das Vermitteln von Werten, sowie auch das Grübeln nach einer Definition lässt denjenigen nachdenken, der nicht nur subjektiv urteilen möchte. Objektive Beurteilung geht nur dann, wenn man definiert und ein entsprechend überlegtes Handeln mit sich vereinbaren kann. Um solch eine Vereinbarung zu treffen, bedarf es einer gewissen Grundmoral, die ich nicht nur in Anbetracht mancher Ostergeschenke sondern auch in Anbetracht mancher Äußerungen in der Politik, im Feuiletton und gelegentlich auch in manchen Foren vermisse. Das Vermissen in Foren soll kein Fensteröffnen in einem in Feuer stehenden Raum sein. Viel eher ein Hinweis, dass mit Bedacht nicht nur manche Äußerung (hier, wie in der Politik, wie überall) sondern auch mancher verbale Fausthieb zu vermeiden wäre.

In diesem Sinne lade ich nun alle Menschen hier und dort zu einem geistigen Glas Rotwein, einem gemütlichen Beisammensein am fackelnden, offenen Kamin, toller Beleuchtung, viel schönem Papier und tollen Schreibgeräten ein. Kann das Leben nicht wundervoll sein?

Eine traumhaft schöne Nacht euch allen,
Florian
Dem Gehenden schiebt sich der Weg unter die Füße. (Martin Walser)
HeiJa
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Re: Altersbeschränkung?

Beitrag von HeiJa »

Danke, Florian, für diesen wunderschönen Beitrag, dem ich mich nur anschliessen kann.
Munter bleiben!
Heiko
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Faith
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Re: Altersbeschränkung?

Beitrag von Faith »

Ich schließe mich hier bereits erwähnten Aussagen an.
Lieber Qualität statt Quantität, aber kein Luxus für Kinder. Wer sorgsam mit seinen Sachen umgeht, darf auch was Hochwertiges haben, wer alles eher verliert oder kaputt macht, ist bei Online Standart und co (vllt. noch sowas wie safari oder Pelikan Future) besser aufgehoben.

Ich finde es aber schon wichtig, dass ein Kind einen Füller bekommt um anständig schreiben zu lernen. Zudem sollte er gut in der Hand liegen, ohne dass das Kind die Hand verkrampft, sonst hat man das Gleiche ich ich jetzt, nämlich Schmerzen im Hand- und Daumengelenk. Gut, mit Kuli wird das wahrscheinlich noch schlimmer, ich verstehe nicht, wie andere es aushalten mit so stark verkrampften Händen und Werbekuli seitenweise nur zu schreiben.
Viele Grüße
Faith

Meine Blog: www.tintenpfote.de
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