lw7275 hat geschrieben:Von einem professionell arbeitenden Autor habe ich nicht erwartet, dass er seine Geschichten von Hand entwickelt und erst dann in den Computer überträgt. Denn warum sollte er die Effizienz des Rechnereinsatzes nicht zu schätzen wissen?
Mein Vorteil ist, daß ich die Schriftstellerei nur als Steckenpferd betreibe. Daher bin ich frei von jeglichen Zwängen, sowohl inhaltlicher als auch formaler Art. Bei meiner Arbeitsweise wäre es nicht förderlich, direkt am PC zu schreiben (hab ich auch schon gemacht), weil ich den ersten Entwurf gerne grundlegend überarbeite. Da wäre ich die ganze Zeit nur am Löschen, Verschieben und scrollen. wenn ich den Text aber auf Grundlage der Entwufsfassung praktisch neu direkt in den PC schreibe, geht das angenehmer. Es ist vielleicht schon zeitaufwendiger, aber das spielt bei mir keine Rolle, weil ich mir so viel Zeit lassen kann, wie ich will.
Nun sind das prominente Leute, denen gerne besondere Bedingungen eingeräumt werden, aber was geschieht mit dem handschriftlich erstellten Manuskript eines Debütanten? Akzeptieren Verlage so etwas überhaupt?
Oder wird da genau vorgeschrieben, welches Schreibprogramm verwendet werden muss, Zeilenabstand, Seitenränder, Schriftgröße, Deckblatt, ...? Entsteht Termindruck?
Handschriftliche Manuskripte werden nur von ganz lukrativen und prominenten Autoren angenommen. Sinnvoll ist dies aber eigentlich nie, da man Originale nie aus der Hand geben sollte. Geht das Manuskript verloren, hat man Pech gehabt, sintemal Verleger grundsätzlich keine Verantwortung für eingesandte Manuskripte übernehmen.
Üblich ist folgendes Format für Typoskripte:
einseitig beschrieben, 1,5 bis 2-facher Zeilenabstand, oder 30 Zeilen à 60 Anschläge pro Seite.
Übrigens die Annahmequote für Manuskripte liegt bei unter 1%. Das bedeutet, daß bei rund 100'000 Neuerscheinungen pro Jahr tatsächlich über 10'000'000 Bücher geschrieben werden! (allein auf Deutsch versteht sich.)
Im Grunde genommen geht für die Literaturfoschung viel verloren, wenn keine handschriftlichen Manuskripte mehr erstellt werden. Früher konnte man aus jenen viele Metainformationen herausziehen: angefangen von der Echtheitsprüfung durch Schriftvergleich bis hin zu Arbeitstechniken, Bearbeitungsgrad, Ortgografie, Wohlstand, Gesundheit, usw. Und nicht zuletzt dürfte die Lebensdauer eines Manuskriptes bedeutend länger sein, als die einer Diskette oder CD-ROM[/quote]