Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

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Thom

Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von Thom »

Noch eine kurze Ergänzung. Ich betrachte tatsächlich einige Leute im Penexchange als Experten, aber jeweils nur auf einem sehr spezifischem Gebiet. Das gibt vielleicht einen schwachen Eindruck, wieviel Aufwand tatsächlich dahintersteht. Fast egal, wieviel man sich den jetzt denkt, es ist normalerweise deutlich mehr.

V.G.
Thomas
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Wurmbunt
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Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von Wurmbunt »

Hallo,
Wissen erwerben geht so, wie in vielen anderen Bereichen, Foren lesen, Fachliteratur besorgen und selbst forschen/ausprobieren (das vor allem im Bereich Reparatur alter Füller). Hat sich im Themengebiet Füllfederhalter ein gewisser "Grundstock" gebildet, empfehle ich allen, die sich darüber hinaus bilden wollen einen Besuch in Heidelberg!
Das Museum unseres Forenmitglieds "Frodo" ist der ultimative Wissenspool.
Vor zwei Jahren (vor Corona) war ich mit meinen Kindern da und hatte das Glück eine Privatführung genießen zu dürfen. Es ist unglaublich, was sich an alten Maschinen (Guiochiermaschine), Federgesenken und - punzen, Flextester (für Federn), Rohmaterialien, Patentschriften, Füllfederhaltern und und und... dort befindet!
Grüße Andi
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Will
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Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von Will »

Ach Thomas,

auch Experten sind nur Menschen und damit fehlbar. Ein Irrtum ist seltener, aber nicht ausgeschlossen. Der einzige, von welchem anderes behauptet wird, hat seinen Wohnsitz im Apostolischen Palast 😊

Je fundierter das Wissen, um so seltener der Irrtum. Fundierter als Frodo dies beschrieben hat, kann der Erwerb von Wissen kaum sein. Dies verdient aus meiner Sicht allen Respekt. Profitieren wir doch alle vom Aufwand der geleisteten Feldforschung, denn Tante Google weiß nur, was man Ihr eingegeben hat und das kommt nicht von ungefähr. Das vergisst man nur allzu schnell, wenn man mal eben mit ein paar Klicks die Suchmaschinen bemüht und schön mundgerecht die gewünschte Information geliefert bekommt.

Wissen, das man mit viel Aufwand erworben hat, benötigt auch das vollständige Begreifen der Materie. Dies schließt neben dem Verstand auch die Hand ein. Bis man Füllhalter zeitlich zuordnen und bestimmen kann, muss man auch viele gesehen und in der Hand gehabt haben. Frodo kann in diesem Zusammenhang überdies einen sehr reichen Erfahrungsschatz aufweisen. Erfahrung ist gemäß meinem Dafürhalten der zweite Schlüssel zu Wissen und Expertise. Bei der Herstellung von Tinte braucht es neben dem Wissen ebenfalls jede Menge Erfahrung, wie auch beim Restaurieren. Nur weil ich theoretisch weiß, wie etwas geht, kann ich es deshalb noch lange nicht.

Wer meint schon alles zu Wissen, den kann ich nur bedauern, denn das Leben wir ihm öde und leer sein

Liebe Grüße

Gerd
Blauer Hautausschlag, erhöhte Temperatur, Bewusstseinstrübungen - oh Gott, das muss Flexfieber sein!
Thom

Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von Thom »

Es geht hier aber nicht nur um Füller, sondern z.B. auch um Tinten und Kalligraphie und alte Schriften und ....
Und ich habe keinen Zweifel, dass auch Frodo sich schon lange mit der Füllerthematik befasst. :)

V.G.
Thomas
Thom

Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von Thom »

Ich muss nochmal schauen, wie's um die Expertise steht. Es ist natürlich faktisch richtig, dass sich auch Experten mal irren können, es wird nur viel zu oft als Ausrede benutzt. Als Faustregel, wenn jemand fachgebietsbezogen selten irrt und meistens recht hat, ist es ein/e Experte, wenn jemand selten recht hat und es steht "Experte" darunter, ist es Etikettenschwindel.

V.G.
Thomas
Horsa

Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von Horsa »

Ob das der richtige Ansatz ist?
Letztlich ist es wie in der Wissenschaft. Es geht grundsätzlich um gute Ideen, problemorientierte Anätze und Betrachtungen, um offenen Fragen auf den Grund zu gehen. Einfach recht haben oder haben zu wollen wird dem, so glaub ich, kaum gerecht.

Liebe Grüße

Horsa
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MarkIV
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Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von MarkIV »

Thom hat geschrieben:
28.08.2021 23:43
MarkIV hat geschrieben:
28.08.2021 9:29
Zumal ich Schwierigkeiten mit dem Begriff oder der Bewertung "Experte" habe. Was soll das sein?
Fachleute können sich irren, Experten nicht. Daran erkennt man die (und deshalb gibt's auch so wenige
und das nicht nur in Schreibgeräteforen :) ).

V.G.
Thomas
Oh man....

In meinem aktuellen Berufsumfeld bin ich TPM (Technical Product Manager) für Kameras die wir verkaufen. Damit bin ich fast automatisch der "Experte" für diese Kameras, da ich die wirklich bis ins Detail kenne. Das schließt Irrtum aber nicht aus, ganz sicher nicht. Dafür können solche Systeme/Themen viel zu komplex werden. Selbst viele, viele Jahre der Wissenssammlung schließen das nicht aus.
Und genau dafür tauscht man sich mit anderen aus. Ich habe genügend Kollegen die mich unterstützen was Leiterplatten und die Bauteile darauf angeht, die mich in optischen Fragen beraten, die Steuerungen entwickeln, die mechanische Baugruppen entwickeln....

Wir arbeiten bei den optischen Teilen mit Schneider Kreuznach zusammen, ich persönlich mit einem der Senior Developer, selbst da haben wir Fehler in der Entwicklung gemacht und entdeckt.

Der Irrtum ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung, man sollte sich, egal wo man sich selbst sieht auf der Erfahrungsleiter, nur nie zu fein sein das auch einzugestehen, sich und anderen. So entsteht Expertise. Ich denke es gibt nur noch ganz wenige Bereiche unserer Welt, die von einzelnen Personen abgedeckt werden können. Fast alles was so existiert ist so feinteilig und facettiert, da sollten immer Gruppen agieren.

Daher meine Arbeitshypothese: "Wer Irrtum ausschließt, ist von vornherein im Irrtum" ;)

M
Man muss die Steine, über die man schreibt, angefasst haben!
Hildegard Maria Rauchfuß


www.tintanium.de/@tintan.ium

Wenn ich offiziell schreibe, dann in Grün
Thom

Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von Thom »

Mark, ich halte hier z.B. Frodo für einen Experten und Martin und Wurmbunt auch, aber jeden auf einem speziellen Gebiet.
Dich halte ich z.B. für keinen Experten. :)

V.G.
Thomas
Horsa

Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von Horsa »

Ja, da mag die Sicht schon wieder ganz anders sein. Ich schätze Marks Kompetenz dagegen sehr und zähle ihn bei der Sicht auf Tinten, so wie sie mich interessieren, für einen ausgesprochenen Experten. Seine Beiträge bedeuten mir wiederkehrend viel. Darum geht es letztlich aber auch nicht.
Die Aufzählung von Experten oder auch eben "Nichtexperten" halte ich nicht für klug.

Liebe Grüße

Horsa
Frodo
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Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von Frodo »

Thom hat geschrieben:
29.08.2021 11:17
Mark, ich halte hier z.B. Frodo für einen Experten und Martin und Wurmbunt auch, aber jeden auf einem speziellen Gebiet.
Dich halte ich z.B. für keinen Experten. :)

V.G.
Thomas
Au weia!!! Jetzt geht das Gehacke, vor dem uns Zolli gewarnt hatte, wieder richtig los. Das sind jetzt wohl Experten- Expertisen, die nur den Sinn haben, dass unten möglichst häufig ein kleiner kommerzieller Link erscheint.
Vielen Dank für die positiven Aufmunterungen der Kollegen. Weitere Anfragen zu meiner Arbeitsweise, auch die doch sehr berechtigte Frage der Thread- Starterin, beantworte ich gerne per Privatmail und verabschiede mich hiermit aus diesem Faden.
Gruss F
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Kormoranfeder
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Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von Kormoranfeder »

Ich halte den ganzen Faden für eher überflüssig. Wenn man aus dem Dunkel der Unwissenheit zum Lichte der Erkenntnis steigen will hilft nur eins.
" Du musst lernen, lernen lernen popernen" (nach H. Schneider. Auf seinem Gebiet Experte)
Viele Grüße Carsten

"Ruhe die erste Bürgerpflicht ist!" Yoda, Jedi Meister
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mbf
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Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von mbf »

Anektode: in einem mir bekannten Forum wurde einmal ein groß angekundigter "Expertenbereich" eingerichtet, in dem Unwissende Fragen stellen könnten, die dann von den per Forumsleitung handselektierten Experten beantwortet wurden.

Unterm Strich wars recht amüsant und ist auch folgerichtig ziemlich sang- und klanglos eingegangen...
Grüße, Matthias

--
Man kann durchaus zu viele Füller, Papiere und Tinten haben - aber niemals genug.
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patta
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Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von patta »

Ein lustiger Faden!

1. Experte wird man durch: Lernen, lernen, ausprobieren und lernen.
2. Ein Gleichgewicht kann nur dynamisch sein, weil das Medium "Füllfederhalter etc." dynamisch ist. Also sollte man das posten, was man in Punkt 1 erlernt hat, vor allem, wenn dazu passende Fragen kommen.
Wie dies aussieht, hängt von den beteiligten Personen ab. Sammeln sich mehr und mehr Fragende und Nichtlernende an, verlieren die Kenntnisreicheren das Interesse und posten wenig bis nichts.

Gruß patta

Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich, die andere Hälfte unnütz. - Friedrich Dürrenmatt
meinauda
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Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von meinauda »

Thom hat geschrieben:
29.08.2021 11:17
Mark, ich halte hier z.B. Frodo für einen Experten und Martin und Wurmbunt auch, aber jeden auf einem speziellen Gebiet.
Dich halte ich z.B. für keinen Experten. :)

V.G.
Thomas
Es ist doch nicht zu fassen!!!
Wie unklug kann man denn sein, um wieder mal so eine Richtung hinzukriegen, hinter der schrill steht: wer Experte ist, weiß nur ich!
Und Dir wird nun wieder was zerschmetternd Geistreiches einfallen :D :D :D
meinauda
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Wohnort: Bielefeld

Re: Woher haben die „Experten" ihr Wissen?

Beitrag von meinauda »

:(
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