Ich denke, der Umgang mit Büchern ist mindestens so individuell wie der mit Füllern. Für mich haben Notizen in (Fach)Büchern nie Sinn gemacht, weil der Text für mich lediglich Informationsträger ist und ich diese Informationen zu einem bestimmten Zweck, nämlich meine eigene Arbeit mit dem Thema sammle, und das aus mehreren Büchern. Folglich bin ich eher ein PostIt-Verwender.
Arbeite ich mit einem Buch und ist dabei v.a. der Inhalt dieses Buches Dreh- und Angelpunkt meiner Bemühungen., dann ist Mr. Eyedroppers Vorgehen sinnvoller.
Es sei denn - und nun kommt jener Teil meiner Person durch, die mit alten Dingen arbeitet - das Buch an sich hat einen gewissen Wert. Weil es eine seltene Erstauflage ist, mal einer besonderen Person gehört hat oder einfach schon ohne mein Zutun mehrere Kriege überstanden hat und ich den Zustand nun auch nicht mehr mutwillig verschlechtern muß.
Um auch etwas zum ursprünglichen Thema beizutragen: Minimalismus ist beim Thema Füller nicht wirklich meine Maxime. Ich sammle nicht, ich bin neugierig. Wie schreibt ein Füller der Marke XY? Wie funktioniert ein Hebelfüller? Wie liegt so einer in der Hand? Wie komme ich mit einer flexibleren Feder klar? Wie mit einem Füller, der 80 Jahre auf dem Buckel hat. Und bis man mal wieder schaut, hat man plötzlich drei Dutzend kleine Schreiberlinge. Ich merke jetzt schon, daß einige darunter sind, die meine Neugier befriedigt haben, aber nicht zu Lieblingen geworden sind. Mal sehen, ob ich es ausnahmsweise über´s Herz kriege, mich von etwas zu trennen.
