Schreibgerät für Linkshänder gesucht - Handschrift entsetzli

Technikfragen zum Forum, Fotothemen, Kaufberatung, Brieffreude, etc.

Moderatoren: Sabine, MarkIV, Zollinger, desas, Linceo, Lamynator, JulieParadise, HeKe2

Antworten
scl
Beiträge: 2
Registriert: 26.04.2015 17:42

Schreibgerät für Linkshänder gesucht - Handschrift entsetzli

Beitrag von scl »

Hallo,

Wie der Titel bereit verrät, bin ich auf der Suche nach einem Dchreibgerät. Ob Füller oder Kugelschreiber, Tintenroller,... ist egal. Wie vielen Linkshändern wurde auch mir leider nicht die richtige Schreibhaltung beigebracht und mit den Konsequenzen habe ich jetzt zu leben. Ich weiß, dass ein Stift daran grundsätzlich nicht mehr viel ändern wird, aber vielleicht zmindest ein.wenig.

Der Stift sollte:

- relativ leicht sein
- weitestgehend widerstandsfrei über das Papier gleiten
- nicht schmieren
- dünn schreiben
- nicht zuviel Tinte bereitstellen.

Habt ihr Empfehlungen?

Best,
Scl
Benutzeravatar
hessi
Beiträge: 661
Registriert: 25.12.2013 22:19
Wohnort: Germering

Re: Schreibgerät für Linkshänder gesucht - Handschrift entsetzli

Beitrag von hessi »

scl hat geschrieben: Wie der Titel bereit verrät, bin ich auf der Suche nach einem Dchreibgerät. Ob Füller oder Kugelschreiber, Tintenroller,... ist egal. Wie vielen Linkshändern wurde auch mir leider nicht die richtige Schreibhaltung beigebracht und mit den Konsequenzen habe ich jetzt zu leben. Ich weiß, dass ein Stift daran grundsätzlich nicht mehr viel ändern wird, aber vielleicht zmindest ein.wenig.
Ich fang mal anders an: Welche Schreibhaltung hast Du denn?

Als Linkshänder schreibe ich ja selber mit dem gefürchteten oberen Haken, ich klappe mein Handgelenk >90º ein und schreibe von oben schiebend über die Zeilen. Das Papier halte ich dabei halbwegs gerade.

Auch meine Handschrift ist eine Sauklaue, aber das hat nur bedingt etwas mit der Handhaltung zu tun - wenn ich mir Mühe gebe und Schreibschrift schreibe, sieht es wirklich gut aus. Dann noch einen schönen Füllfederhalter mit italic Feder dazu und ich möchte plötzlich nur noch handschriftlich schreiben. Klar, nasse Schreiber mit schlecht trocknenden Tinten auf gutem Papier führen dann schonmal zum Schmieren, aber dann lege ich eben ein Stück Papier unter meine Hand und rutsche auf dem über's Blatt, schon schmiert nichts mehr.

Wenn wir mal für eine Sekunde Füllfederhalter außen vor lassen, könnte z.B. ein Edding 1800 Profipen etwas für Dich sein - Faserschreiber, bei 0.05 sehr, sehr, sehr dünn, aber auch mit 0.3 noch gut schmal, schreibt trocken, rutscht gut über's Papier und funktioniert einfach.

Bei Füllfederhaltern (und seien wir mal ehrlich, so einen willst Du) wird die Auswahl fast beliebig groß - nicht schmieren, dünn und trocken schreiben geht schonmal in eine ähnliche Richtung, da solltest Du Dich bei Federstärken EF (Pelikan, Lamy, Parker, Waterman, TWSBI) und F (Pilot, Sailor, Platinum) umschauen. Widerstandsfrei über's Papier gleiten ist dazu in gewisser Weise ein Widerspruch, denn je nässer die Feder, um so mehr gleitet sie. Ich würde Dir empfehlen, ein paar Modelle zu testen, die Herstellungsspannen sind teilweise groß, von fünf getesteten EF Federn sind vielleicht 4 "meh" und eine fantastisch. Das hängt auch stark von Deiner Haltung ab.

Wir landen also beim üblichen Rat hier im Forum: Geh in ein Fachgeschäft mit möglichst großer Auswahl (ja, das wird schwierig) und teste.
Modelle, die für Dich interessant sein könnten:

Lamy Safari: leicht, aber groß, die Griffmulden können perfekt sein oder ein No-Go
Pelikan M200/400/600: alle 3 halbwegs leicht, Größen- und Kostenfrage. Selbst EF-Federn schreiben noch relativ breit.
TWSBI Mini oder 580: im Fachhandel fast nicht aufzutreiben, aber mit EF oder F-Feder wahrscheinlich in Deinem Beuteschema
Kaweco Sport: Preiswert, leicht, aber die Form ist nicht Jedermann's Sache. Federn schreiben eher trocken.

Die Japaner (Pilot, Sailor, Platinum) sind sicher auch eine Überlegung wert, aber auch die sind im Fachhandel eher schwierig aufzutreiben. Sei da mit EF Federn eher vorsichtig, die sind eine Stufe feiner als europäische/amerikanische Federn. Es gibt kaum japanische EFs, die noch widerstandsfrei über's Papier gleiten. Aber dafür ist die Schrift dann entsprechend fein. ;-)

Tja, hab ich Dir jetzt geholfen? Wahrscheinlich nicht...
Gruß hessi
Mr.Eyedropper

Re: Schreibgerät für Linkshänder gesucht - Handschrift entsetzli

Beitrag von Mr.Eyedropper »

Für "Overwriter" gibts bisweilen auch spezielle Federn, ich denke z.B. an die LH-Feder von Lamy.
Freddy
Beiträge: 902
Registriert: 04.12.2014 20:29

Re: Schreibgerät für Linkshänder gesucht - Handschrift entsetzli

Beitrag von Freddy »

Zudem oberen guten Post möchte ich was reinwerfen: Was spricht gegen eine richtige Handhaltung? Meinen Würgegriff mit Stift unter dem Mittelfinger habe ich mir innerhalb weniger Wochen bzw nach paar dutzend Seiten abgewöhnt und mit der neuen Haltung zu schreiben ist dann vom Gefühl ganz normal und das "Befremdliche" am Anfang verschwindet und wenn ich mal die alte Haltung probiere, so stelle ich mir jedes mal wie Frage " Wie konnte ich damit überhaupt schreiben?"

Evtl eine Überlegung wert ?

Bei Problemen mit meiner Rechtschreibung und grammatikalischen Fähigkeiten,
haben Sie das Recht alle peripheren und kapazitiven HID zu deaktivieren.
Benutzeravatar
Cepasaccus
Beiträge: 2897
Registriert: 29.08.2012 18:31
Wohnort: Nürnberg

Re: Schreibgerät für Linkshänder gesucht - Handschrift entsetzli

Beitrag von Cepasaccus »

Wenn's was aelteres sein darf: Parker "51". Die gibt's auch mit feinen Spitzen, sind nach meiner Erfarung trocken schreibend und schreiben fast in jeder Haltung und Drehung. Eventuell auch ein Parker 61. Bei dem erkennt man besser wo oben ist.

Cepasaccus
Benutzeravatar
hessi
Beiträge: 661
Registriert: 25.12.2013 22:19
Wohnort: Germering

Re: Schreibgerät für Linkshänder gesucht - Handschrift entsetzli

Beitrag von hessi »

Cepasaccus hat geschrieben:Wenn's was aelteres sein darf: Parker "51". Die gibt's auch mit feinen Spitzen, sind nach meiner Erfarung trocken schreibend und schreiben fast in jeder Haltung und Drehung. Eventuell auch ein Parker 61. Bei dem erkennt man besser wo oben ist.
Dann muss ich mit meinen 51er und 61er Pech haben. Trocken schreiben die, ja, aber die sind sehr empfindlich, was die Haltung anbelangt. Da landet auch schonmal gar keine Tinte auf dem Papier...
Gruß hessi
Gast

Re: Schreibgerät für Linkshänder gesucht - Handschrift entsetzli

Beitrag von Gast »

Mr.Eyedropper hat geschrieben:Für "Overwriter" gibts bisweilen auch spezielle Federn, ich denke z.B. an die LH-Feder von Lamy.
Wobei diese nicht wirklich dünn schreibt, sondern eher wie eine M oder B ist.
Benutzeravatar
Cepasaccus
Beiträge: 2897
Registriert: 29.08.2012 18:31
Wohnort: Nürnberg

Re: Schreibgerät für Linkshänder gesucht - Handschrift entsetzli

Beitrag von Cepasaccus »

hessi hat geschrieben:Dann muss ich mit meinen 51er und 61er Pech haben.
Oder ich hab Glueck gehabt. :)
Benutzeravatar
philosophus
Beiträge: 200
Registriert: 04.12.2014 22:42
Wohnort: Bonn, NRW
Kontaktdaten:

Re: Schreibgerät für Linkshänder gesucht - Handschrift entsetzli

Beitrag von philosophus »

Nach dem oben angeführten Katalog würde ich zum Einstieg einen Pilot Prera kaufen. Die Investition liegt da zwischen 25,- und 30,- Euro (Japan-Import via Amazon), ist also überschaubar; die Füller sind leicht (allerdings auch relativ klein), haben feine Stahlfedern, die sanft übers Papier gleiten.

Ach ja, sie lassen sich auch umstandslos zum Eyedropper umbauen. Ansonsten brauchen sie proprietäre Patronen und Konverter, die aber problemlos im Fachhandel zu beziehen sind.

Ich bin auch Linkshänder – und die Preras gehören zu den feinsten Federn, mit denen ich gut zurecht komme. (Nächsthöhere Klasse der japanischen Edelfedern wäre die "#3776 Century"-Serie von Platinum. Mit Goldfeder, aber entsprechend etwa 120,- € teurer.)
Meine Preras mit Schriftproben der M- und F-Federn.
Meine Preras mit Schriftproben der M- und F-Federn.
FullSizeRender-1.jpg (58.4 KiB) 6662 mal betrachtet
Ein Prera in Großaufnahme.
Ein Prera in Großaufnahme.
FullSizeRender.jpg (335.94 KiB) 6663 mal betrachtet
philosophus dixit.
Herzliche Grüße.

philosophus.de
scl
Beiträge: 2
Registriert: 26.04.2015 17:42

Re: Schreibgerät für Linkshänder gesucht - Handschrift entsetzli

Beitrag von scl »

Hi,

danke für die Tipps, ich schau mir die Stifte mal am Wochenende an.

Zu meiner Stifthaltung: Ich habe leider eine fürchterliche Art des Schreibens. Mein Papier liegt rechts von mir im 45 Grad Winkel und ich schreibe mit einer hakenartigen Handposition, da ich in der Schule immer das Problem hatte, die Tinte zu verwischen. Ich schreibe Schreibschrift, wenn ich langsam schreibe, ist es auch halbwegs lesbar, allerdings muss ich berufsbedingt schnell viel schreiben und das geht völlig in die Hose, dass ich teilweise meine eigene Schrift kaum lesen kann.

Den Lamy LH Füller hatte ich schon, hat mir nicht geholfen. Im Moment schreibe ich mit einem Pelikano, der ist allerdings auch nicht besser. Hatte auch schon einen Kaligraphie-Füller von Rotring, das half aber auch nicht. Daneben hatte ich ein paar der neumodischen Gel-Pens, Tintenroller, alles eher unterpreisiges Niveau.

Beste Grüße
uli61

Re: Schreibgerät für Linkshänder gesucht - Handschrift entsetzli

Beitrag von uli61 »

Hattest du schonmal die Faber-Castell Tintenroller "Jetstream" ausprobiert?

Ich weis,es sind halt keine Füller.


http://www.faber-castell.de/produkte/ti ... lau/245351
Benutzeravatar
Killerturnschuh
Beiträge: 5491
Registriert: 04.12.2013 17:56
Wohnort: München und Edinburgh

Re: Schreibgerät für Linkshänder gesucht - Handschrift entsetzli

Beitrag von Killerturnschuh »

Erst einmal: ausser oblique Federn für Rechtshänder und Italic Federn sind prinzipiell alle Federn für uns Linkshänder geeignet. Wenn du eine günstige aber gute Feder suchst würde ich dir einen Platinum Century 3776 empfehlen. Du solltest nur darauf achten die Feder eine Stärke größer zu nehmen (wenn du F möchtest, dann eine M)
Salve

Angi

"Don't believe everything you read on the Internet!"
Bob Dylan
Drummer, Metallica
pejole
Beiträge: 1778
Registriert: 12.08.2010 1:59
Wohnort: Mönchengladbach

Re: Schreibgerät für Linkshänder gesucht - Handschrift entsetzli

Beitrag von pejole »

scl hat geschrieben:Hi,



Zu meiner Stifthaltung: Ich habe leider eine fürchterliche Art des Schreibens. Mein Papier liegt rechts von mir im 45 Grad Winkel und ich schreibe mit einer hakenartigen Handposition, da ich in der Schule immer das Problem hatte, die Tinte zu verwischen. Ich schreibe Schreibschrift, wenn ich langsam schreibe, ist es auch halbwegs lesbar, allerdings muss ich berufsbedingt schnell viel schreiben und das geht völlig in die Hose, dass ich teilweise meine eigene Schrift kaum lesen kann.


Beste Grüße
Hallo,

sieh dir mal die Tipps in dem Link an, sind zwar für Schreiben mit Bandzugfeder gedacht, kann man aber denke ich auf Füllfederhalter voll übertragen. Wie du siehst hat der das Papier gerade vor sich liegen. Vielleicht mal eine Übung wert.

Apropos, ich bin Rechtshänder, aber wenn ich schnell schreibe kann ich meine eigene Schrift z.T.auch kaum lesen, das Problem hast du nicht alleine.

http://www.kallipos.de/linkshaender.htm

Gruß, pejole
Antworten

Zurück zu „Sonstiges / Other“