Das Gesetz hebt die bisher gültige Verpackungsverordnung auf und legt Händlern erweiterte Pflichten auf. Ziel ist es, dass Kunden weniger Verpackung wegwerfen müssen und sie recyceln können. Die Absicht an sich ist also nicht neu, doch nun unterliegen auch Versandverpackungen der Regulierung.
Ferner müssen sich Onlinehändler an einer zentralen Stelle registrieren. Andernfalls dürfen sie keine Versandverpackungen verwenden. Welche Angaben Unternehmen dabei machen müssen und welche Bußgelder drohen, können Interessierte im Artikel nachlesen.
Keine Versandverpackung kann soviel unnötigen Müll produzieren wie die Berge unerwünschter Werbung, die inzwischen viele Onlinehändler ungefragt dazupacken.
Dazu kommen noch Blisterverpackungen, die 10 Mal so viel Material verbrauchen wie das Produkt, Pralinenverpackungen, wo man im Plastik die Pralinen suchen muss etc. Ist aber alles okay, nur der kleine Versandhändler darf sich jetzt verantworten.
und? wo ist das Problem? mal abgesehen davon, dass Heise den Inhalt so stark zusammenkürzt, dass er zumindest missverständlich ist. Der Gesetzestext ist da klarer als Heise...
Der Versandhändler muss gar nichts tun, außer Verpackungen von lizenzierten Herstellern zu verwenden. Und das ist gut, weil das Recycling durch Handel und Hersteller finanziert wird - wenn jetzt nur noch zertifizierte Verpackungen verwendet werden sollen, verbessert sich a) die Kostenrechnung für das Recycling und b) die Recyclingquote (momentan bei Kunststoff nur gut 30%, das wird auf über 60% steigen).
Wenn der Händler allerdings keine Verpackungen von registrierten Herstellern verwendet (wie z.B. die vielen Dienstleister, die die importierte Chinaware in Chinaverpackungsmaterial umverpacken und hier verschicken und das Recyclingsystem belasten ohne sich daran zu beteiligen), muss er sich eben nach §9 "vor dem Inverkehrbringen von systembeteiligungspflichtigen Verpackungen" registrieren und sich finanziell eben auch am Recyclingsystem beteiligen - welches er vorher schlichtweg ausgenutzt hat.
unzählige Onlinehändler von Amazon bis Zalando versenden mehr oder minder standardisierte Paketgrößen ....
Mio. Privatleute ebenfalls für ihren ebay und sonstigen Verkaufskram.
Warum gibt es für diese Standardverpackungen, zumindest die Umverpackungen, nicht endlich mal eine Mehrweglösung wie die Europalette?
Natürlich ist hier das Pfandprinzip schwierig .... aber wenn online Händler beginnen diese in Umlauf zu bringen ... und Privatleute diese zu Beginn subentioniert erwerben könnten, dann würde sich die Mehrwegbox recht rasch verbreiten.
Shops die sehr regemäßig liefern könnten mit ihren Stammkunden ein Austauschsystem machen.
Wenn mein Weinhändler mir nen 6er Karton liefert, nimmt der Paketdienst die Box von der letzten Lieferug mit.
Wenn ich mir überlege wie massiv verpackt diese Flaschen versendet werden mit ihren Inlays, schmeckt mir schon mal der Wein korkig .... und ich hätte das Problem der Entsorgung nicht mehr
Mehrweg bei Paketen nutzen wir nicht gewerblichen Versender doch schon längst. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich mal einen Karton gekauft hätte - ich nehme immer welche, die ich selbst schon geschickt bekommen habe.
Stabile Weinkartons wandern in den Keller zur Ergänzung des Regals.