Während der Lektüre der Beiträge im neuen und alten Forum sind immer wieder die gleichen Fragen zum Füllersammeln angeklungen wie: "Wie sammelt ihr?" "Was sammelt ihr und warum?" "Wie kamt ihr zum Füller sammeln?" (War der Auslöser ein Erbstück? Ein guter, aber blinder Zufallskauf? Eine Empfehlung? etc.), "Welche Füller sind eure bevorzugten a) Sammelobjekte? b) Gebrauchsschreiber für den Alltagseinsatz?" usw. Ich denke, diese Fragensammlung hat eine eigene Austauschrubrik verdient. Die Antworten auf diese Fragen fallen nämlich bisher ziemlich spärlich aus, werden meist nur punktuell gegeben zu einem Modell oder zu einer Marke, und sind im ganzen Forum verstreut.
Ich will versuchen, eine Diskussion zu diesem Thema dadurch zu eröffnen, dass ich meine Wahrnehmungen aus der Forumslektüre einmal zusammentrage, vielleicht mitunter ein bisschen überspitzt, und am Ende meine eigene Zielsetzung verrate.
1. Auslöser für diesen Beitrag ist u.a. Volker Köhls Bekenntnis zu Waterman. Das ist eine der denkbaren Strategien: Konzentration auf eine Marke, aber dann im Streben nach Vollständigkeit.
2. Ein anderer Weg, der sich immer wieder andeutet, ist der des Zufallsprinzips der E-Bayer etwa nach dem Motto: "Letztlich entscheidet mein Glück bei Ebay, was ich zum Sammeln kriege!"
3. Dann gibt's die Kosmopenoliten (oder wie man diese Sammlergruppe sonst nennen mag), die nach der Strategie sammeln: "Ich sammle alles, was schön ist oder mir gefällt! Marke, Alter und Herkunft sind mir gleichgültig!"
4. Die Rationalisten dagegen bestehen auf Funktionalität und lehnen Füller einer bestimmten Bauart ab, z.B. Patronenfüller.
5. Auch den einen oder anderen Snobisten (Aua! Nicht so fest!!!

6. Auch die "Historiker" wären da noch zu nennen, die ihre Liebe zu Traditionsfüllern alter Bauart mit flexiblen Federn bekennen und auf Flohmärkten, im Internet oder der ganzen Bekanntschaft danach fahnden.
7. Zum Schluss mein Ansatz: Ich habe mir vor einiger Zeit, als ich feststellen musste, dass ich niemals alle Füller würde sammeln können, die mich auch nur optisch ansprechen, aber dass nahezu jeder Hersteller eine Art Flaggschiff im Programm hat, das in der Regel auch wirklich schöner und edler ist, als alle anderen Modelle, in den Kopf gesetzt, wenigstens jeweils eines (oder zwei!?

Ich glaube aber inzwischen - wenn ich mir eure Beiträge vergegenwärtige -, dass sich darüber, welche Modelle für einen Hersteller repräsentativ, typisch und stilprägend sind (oder waren!), wunderbar diskutieren lässt.
Was meine Sammlung anbelangt, bin ich noch ziemlich am Anfang mit meiner Flaggschiff-Enterei:
- von Pelikan habe ich einen M 800 (natürlich (!) schwarz-grün)
- von Waterman einen "Liaison" (Edson und Serenite sind für mich nicht repräsentativ für Waterman!). Ein Man 100 ist geplant.
- Von Lamy habe ich einen Persona und einen 2000er.
- Der Rest ist "Kleinkram", ohne die Teile abwerten zu wollen. Denn darunter sind so tolle FÜller wie ein alter Geha mit Cito-Feder oder diverse Kalligraphiefüller wie Pelikans MC 110.
Geplant ist:
- von Parker ein Duofold, sonnet habe ich schon (Beratung erbeten!);
- wenn Montblanc, dann auf jeden Fall ein 149er, evtl. auch ein 146er
- von Senator wird's wohl ein President sein müssen.
Bei Omas, Aurora, Visconti usw. kenne ich mich überhaupt nicht aus. Vor allem die Auroras haben's mir aber in der letzten Zeit angetan! Bei anderen Marken bin ich noch völlig unsicher, ob sich ein Sammelinteresse überhaupt lohnt. Dazu gehören z.B. Diplomat, Hansa, Kaweco, Faber-Castell, Caran d'Ache, Cross usw. Wenn ihr hier mit Marken- und Modellempfehlungen helfen könnt, bin ich ganz Auge!!!

So! Ich glaube, das reicht zum Einstieg! Ich wünsche mir rege (An-)Teilnahme, auch zu einzelnen Teilaspekten! Bitte meine "Schubladentechnik" hinsichtlich der Sammelstrategien nicht auf die Goldwaage legen. Ist nur als Kommunikationsanstoß gedacht!
Danke für eure Resonanz!
Gute Jahresend- und Rutschgrüße,
Peter