Kaufberatung Füller

[Butcher87]

Hallo zusammen,

mein Name ist Timo und ich bin durch Zufall auf eure Community gestoßen!

Ich habe zu Schulzeiten sehr gerne mit Füller geschrieben, es dann aber über die Jahre „vergessen“.
Jetzt wollte ich mir was wieder ein hochwertiges Schreibgerät gönnen, und war eigentlich total auf Tintenroller eingeschossen... aber je mehr ich über Füller gelesen habe, desto mehr habe ich Lust, wieder auf die gute alte klassische Art zu schreiben.

Da ich wie gesagt Neuling und auch ein bisschen überfordert mit der ganzen Auswahl bin, würde ich mich sehr über eure Tipps freuen. Hier meine Angaben:


Fragebogen

* Wozu und in welcher Umgebung möchtest du den Füllhalter einsetzen?

Zum Schreiben im Büro, Telefonnotizen, Terminprotokolle, etc.

* Wieviel möchtest du ausgeben?

Max. 80 €

* Welchen Füllmechanismus möchtest du verwenden? (Kolben, Konverter/Patrone, Eyedropper, ...)

Patronen

* Welche Eigenschaften soll die Feder haben? (rigide/flexibel, Edelstahl/Gold, ...)

Gerne flexibler, ich mag einen weichen, leichtgängigen Schreibstil. Edelstahl, Gold gefällt mir aus optischen Gründen nicht.

* Wie groß und schwer soll der Füllhalter sein? (große oder kleine Hände, Kappe aufgesteckt oder nicht, Taschenfüllhalter, ...)

Habe kleine Hände. Kappe muss nicht aufgesteckt sein.

* Aus welchen Materialien soll der Füllhalter bestehen, aus welchen nicht? (Acryl, Ebonit, Alu, Edelstahl, Titan, ...)

Keine Präferenz.

* Welche Farbe und Musterung soll der Füllhalter haben? (Schwarz, rot gestreift, blau transparent, silber, ...)

Am liebsten Schwarz. Silber wäre auch in Ordnung.

* Welche Farbe sollen die Beschläge haben?

Silber/Chrom oder einheitlich mit der stiftfarbe.

* Soll der Füllhalter eher schlicht oder prestigeträchtig sein?

Gerne prestigeträchtig, da er auch in Meetings eingesetzt werden soll.

* Welche Füllhalter gefallen dir oder gehen in die Richtung dessen, was du dir vorstellst?

Waterman Hemisphere, Faber Castell basic black carbon, Lamy accent, Lamy studio

* Welche Bezugsquelle (Laden, Onlineshop national, Onlineshop international)?

Onlineshop national

* Sonstige Anforderungen oder Anmerkungen?

Mir ist ein griffiges griffstück wichtig. Aus Gummi findet man hier leider kaum was (der Lamy accent hat meine ich eine kautschuk Beschichtung zur Auswahl). Habe häufig schwitzige Hände und da soll der Stift fest in der Hand bleiben. Aber da habt ihr sicher mehr Erfahrungswerte. Und eine leichtgängige Schreibweise wäre ein wichtiges Kriterium.

Ganz lieben Dank vorab für eure Tipps!

Herzliche Grüße
Timo

[TomSch]

Hallo Timo.

Ein paar Verdächtige hast du ja schon selbst genannt:
auch ich würde den LAMY Accent in die Auswahl einbeziehen, die Griffstücke sind auswechselbar, nicht nur Gummi käme da in Betracht, sondern auch Holzarten, verschiedene mattierte Metalle ...
In eine ähnliche Richtung würde ein LAMY Logo, st (schlanker) oder Aion (gewichtiger und stärker im Durchmesser, Griffstück eventuell rutschiger) sein. Auch bei dem Hemisphère ist das Griffstück eher glatt.
Ich würde noch einen Pelikan P200 in Erwägung ziehen. Er ist leichter, ähnelt dem Kolbenfüller M200 stark, nimmt jedoch Universalpatronen. Ein Pelikan P30 (gibt es jedoch nur noch gebraucht) wäre auch zu empfehlen, so wie ein Waterman Expert, ein Parker Urban oder Sonnet. Dann fiele mir noch ein Pelikan Epoch 36x ein oder ein Pura (der hat wahrscheinlich wieder ein zu rutschiges Griffstück).

Viel Erfolg!
Thomas

[SpurAufPapier]

Herzlich willkommen!

Lamy Studio Edelstahl (brushed), der gat im Gegensatz zu den anderen Studios ein gummiertes Griffstück. Allerdings ist die Feder hart.
Mit einem Faber-Castell Basic kannst Du auch nichts falsch machen, die Federn sind zwar noch härter (rigider) als Lamy, dafür aber der Tintenfluss und die Gleitfähigkeit auf dem Papier hervorragend.

[Namx3]

Für 80 € kriegst du vieles tipp guck dich um in der Tauschbörse. Für ca 45 € kriegst du m200. Mit glück kriegst du auch alte Pelikan p560 signum kriegst du mit glück schon für 30 - 40 € und das hat eine goldfeder. zb für 80 euro kriegst du ein Platinum 3776,
Pilot custom 74 in der tauschbörse, ein Pelikan 400 mit glück auch für 80 € und einiges mehr.
Meine frage an dich ist muss das ein Patronen füller sein oder kann das auch ein Kolbenfüller sein. Ein Kolbenfüller kann mehr tinte auf nehmen als ein Patroner.

[Der Zeitreisende]

[…] aber je mehr ich über Füller gelesen habe, desto mehr habe ich Lust, wieder auf die gute alte klassische Art zu schreiben.

Gut, sehr, sehr gut (so werden so ungefähr alle hier im Forum sagen .) Und willkommen im richtigen Forum.

* Wieviel möchtest du ausgeben?

Max. 80 €

* Welchen Füllmechanismus möchtest du verwenden? (Kolben, Konverter/Patrone, Eyedropper, ...)

Patronen

* Welche Eigenschaften soll die Feder haben? (rigide/flexibel, Edelstahl/Gold, ...)

Gerne flexibler, ich mag einen weichen, leichtgängigen Schreibstil. Edelstahl, Gold gefällt mir aus optischen Gründen nicht.

[…]

* Welche Füllhalter gefallen dir oder gehen in die Richtung dessen, was du dir vorstellst?

Waterman Hemisphere, Faber Castell basic black carbon, Lamy accent, Lamy studio

Wie Vikka (,SpurAufPapier‘) schon schrieb, hat der Lamy Studio in Edelstahl-Ausführung einen Griffstück aus Gummi (die anderen Ausführungen nicht). Ich habe ihn auch. Schreibt sehr anständig, aber ist auch sehr leicht, und ich weiss nicht, wie solide er auf Dauer ist. Bei Lamy ist man aber angewiesen auf die Patronen und Konverter der Firma Lamy: andere Marken passen nicht. Dies muss nicht beschwerlich sein, aber man hat also keine Auswahl. (Mit dem Konverter kann man aber natürlich jede Tinte aus Fass verwenden.)

Der Waterman Hémisphère ist ein moderner Klassiker. Den habe ich auch (sorry, Du wirst bald entdecken, dass die meisten Mitglieder dieses Forums einen gemeinsamen Fimmel haben: der Füller ist für sie nicht nur ein aus nüchternen Überlegungen gewähltes Schreigerät, sondern auch ein Sammelobjekt), er ist äusserst komfortabel, schreibt vollkommen problemlos, und der Servicedienst des Herstellers (für den unglücklichen Fall, dass man ihn braucht) ist schnell und perfekt (abgesehen davon, dass er in Frankreich ist und man das schlichte, klare und freundlich-sachliche Englisch der Korrespondenz verstehen muss). Es wird berichtet, dass der Thriller-Autor Stephen King mit einem Hémisphère schreibt.

Sehr empfehlenswert ist der Diplomat Esteem. Die Gestaltung liegt so zwischen Lamy Studio und Waterman Hémisphère: sieht ein bisschen ,seriöser‘ als der leicht verspielte Studio, ein kleines bisschen ,ruhiger‘ als der Hémisphère aus. Der Esteem (,was der Studio für die Firma Lamy ist, ist der Esteem für Diplomat‘, hört man öfters sagen. Er macht einen ein bisschen solideren Eindruck als der Studio, aber ich kann nicht sagen, ob dieser Eindruck mit der Realität übereinstimmt) gehört zu meinen Lieblingsfüllern: schreibt äusserst komfortabel, und die Stahlfedern sind sprichwörtlich grossartig, ein bisschen weicher als die meisten. Über den im Osten Deutschlands ansässigen Service hört man nur Gutes.

Wie der Hémisphère ist auch der Esteem in mattschwarzer und glanzschwarzer Ausführung erhältlich. Die Beschläge beim Esteem sind chromfarbig, beim Hémisphère hat man die Wahl zwischen chromfarbig und goldfarbig.

Diplomat ist was Patronen und Konverter betrifft vollkommen unproblematisch: die so genannten ,standard international‘ (auch als ,Pelikan-Typ‘ bekannt). Solche Patronen passen auch in den Waterman, aber nicht jeder Konverter passt hinein (Waterman selbst natürlich, und Monteverde, die kleinen von Kaweco, manche Billigstkonverter aus China, wahrscheinlich auch andere; aber nicht Schmidt oder Peilikan, weil sie am Dreh-Ende zu dick sind).

Robert

[Darwin666]

Also der Lamy Black Carbon gefällt mir zwar, ich habe aber grundsätzlich Probleme mit Gummierungen. Bei mir wurde der Füller irgendwann widerlich klebrig. Da ist irgendetwas drangekommen, was sich mit der Gummierung nicht verträgt. Ich vermute hier Silikonspray. Das hatte ich zwar nicht auf das Gummi gesprüht, da ich aber oft in meiner Werkstatt arbeite habe ich dass gelegentlich mal an den Fingern. Außerdem verfärben sich Gummierungen mit den Jahren recht deutlich.

Ich selbst schreibe viel Protokolle. Da muss man ja dann immer häufig Kappe auf- und Kappe abschrauben. Ich habe dann dafür zunächst gern Füller mit Steckkappen verwendet (z.B. ältere Pelikane wie z.B. P478). Später verwendete ich dafür ausschließlich meinen Pilot Vanishing Point. Leider liegt dieser etwas außerhalb Deiner Preisvorstellung.

Liebe Grüße
Peter

[Namx3]

Das stimmt der Namiki Vanishing Point liegt außer halb deine reichweite neu kostet der ca 220 . In der tauschbörse hier ca 120 jenach zustand. Meine meinung nach ist der schönste davon der hier https://www.cultpens.com/i/q/NM67362/na ... untain-pen
Der namiki Vanishing Point raden . Ich hab den nie in echt gesehen zu mindest sieht der auf den Photo am coolsten aus.
Liebe grüßé Nam

[Butcher87]

Guten Morgen allerseits,

ganz lieben Dank für die ganzen tollen Rückmeldungen - das hat mir schon sehr weitergeholfen.

Zu Beginn hätte ich gerne ein Gerät mit Patronen, einfach weil ich damit vertraut bin. Aber es muss ja nicht bei einem bleiben.

Ich schwanke jetzt derzeit zwischen dem Diplomat Esteem und den Waterman Hemisphere. Ist am Ende wohl Geschmackssache, oder?

Mit gebrauchten Geräten habe ich mich ehrlich gesagt nie auseinander gesetzt. Ich habe irgendwie noch im Ohr von früher, dass man einen Füller nie verleihen sollte wegen der sich verändernden schreibeigenschaften. Oder ist es Usus, bei einem gebrauchtkauf die Feder zu ersetzen?

Herzliche Grüße und einen schönen Sonntag
Timo

[SpurAufPapier]

Oder ist es Usus, bei einem gebrauchtkauf die Feder zu ersetzen?

Nein, überhaupt nicht, das würde sich gar nicht lohnen, weil oft die Feder das Doppelte (oder gar Vielfaches) des restlichen Füllers kostet. Aber wenn man sichergehen will, probiert man ihn vor dem Kauf oder kauft z. B. hier im Forum, wo nan darauf vertrauen kann, dass der Verkäufer die Schreibeigenschaften der Feder sachkundig und wahrheitsgemäß beschreibt.

[Reformator]

Hallo Timo,

natürlich nutzt sich das Schreibkorn theoretisch ab, aber einen spürbaren Effekt wirst Du erst nach Jahrzehnten merken. Du kannst Dich problemlos nach gebrauchten Füllern umsehen. Die Wahrscheinlichkeit, daß Du im Onlineshop einen Füller kaufst, der nicht zu Dir paßt, weil Du ihn vor dem Kauf nicht ausprobieren kannst, dürfte viel größer sein.

[Seraphin]

Hallo Butcher,

du hast die Qual der Wahl. Beide Füller sind klasse, persönlich würde ich zum Diplomat aufgrund der Feder tendieren. Die Stahlfedern von Diplomat sind, wie bereits oben genannt traumhaft. Deine schwitzigen Hände sehe ich bei der Umstellung von Kugelschreiber(?) auf Füller eher unproblematisch. Der nötige Schreibdruck ist beim Füller so gering, dass du schon richtiggehend glitschige Hände brauchst um Rutschprobleme zu bekommen.

Gebrauchte Füller kannst du natürlich kaufen. Oftmals sind diese gebrauchten Füller so gut wie unbenutzt, aber eben durch das Antesten von der Retoure meist ausgeschlossen. Soll es nun ein gebrauchter Füller sein, sieh dich hier im Forum bei den Angeboten um. Da wirst du als Neuling sicherlich interessante Schreiberlinge finden, die von Liebhabern weitergereicht und entsprechend sorgsam behandelt wurden. In die Bucht würd ich mich erstmal nicht stürzen.

Dein Weg wird dich laut Kristallkugel von Patrone zu Konverter zu Kolbenfüller und eventuell sogar zum Eyedropper führen.

[Butcher87]

Ich habe mich jetzt zu einem Diplomat Esteem durchgerungen

Vielen Dank nochmals für die tollen Ratschläge, klasse Community!

Noch eine Frage: Passen da jetzt alle handelsüblichen Universalpatronen? Würde einfach mal ein paar normale von herlitz beilegen zum Testen.

P.S.: Denke auch, dass ich über kurz oder lang beim Kolbenfüller landen werde.

[Seraphin]

Freut mich, dass wir weiterhelfen konnten. Patronentechnisch sind die Diplomaten unkompliziert, dürften also passen. Ich würd dir aber sogar empfehlen, direkt einen Konverter mit dazu zu kaufen.

[Buntschreiber]

Probier mal Patrone, Großraumpatrone und Konverter aus. Ich habe als ich wirklich viel geschrieben habe ausschließlich Patrone genutzt und im Frankfurter Modell selbst befüllt. Damit hat man deutlich mehr Tinte im Tank. Einen Konverter hätte ich untertags auffüllen müssen, bei Patrone hat es einen Tag durchgehalten und zuhause habe ich dann einfach wieder aufgefüllt, egal wie voll oder leer die Patrone war. Als Notnagel hatte ich immer eine Originalpatrone dabei aber pro Jahr habe ich maximal eine verbraucht.

[Superburschi]

Schau mal bitte in deinen Postkorb.
Du hast eine PN.
Berthold