Deutschland etwas konservativ

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Westpfälzer
Beiträge: 46
Registriert: 07.07.2010 21:44

Deutschland etwas konservativ

Beitrag von Westpfälzer »

Liebe Forenmitglieder,

da ich mich in letzter Zeit ein wenig mit älteren Schreibgeräten befasse, welche ich wieder in einen funktionsfähigen Zustand versetzen möchte, ist es nicht ausgeblieben dass sich meine Neugierde auch auf moderne Schreibgeräte ausgeweitet hat. Auf vielen Internetseiten, in Schreibwarengeschäften und Nobelboutiquen in diversen Städten in meiner Umgebung habe ich mich umgeschaut, was der Markt alles zu bieten hat. Es mangelt nicht an einem großen Angebot. Mit ein wenig erstaunen habe ich aber bemerkt, dass mein Blick immer zuerst von Marken außerhalb Deutschlands angezogen wurde, erst ein gezieltes Umschauen und das Richten meines Augenmerks auf Details lies mich auch die traditionellen deutschen Marken ins Auge fassen. Seit meiner Jugendzeit, in der mein Interesse an schönen Schreibgeräten geweckt wurde sind in den Auslagen die gleichen deutschen Schreibgeräte vertreten, von mir so genannte Kondolenzfüller in Schwarz/Gold mit Stern, grün/schwarz gestreifte solide Schreibgeräte mit dem Schwimmvogel, moderneres Design aus Heidelberg usw. . Ganz sicher handelt es sich hier um solides Werkzeug zum Schreiben und die Hersteller dieser Füller bringen auch neueres Design in neuen phantastischen Produktlinien heraus sowie Sondereditionen in jeglicher Art. Aber im allgemeinen fällt der Blick auf das Schreibgerät aus Italien oder den USA zuerst, das Design ist eben ungewöhnlich, die Materialien ab einem gewissen Preissegment ausgefallen, die Farben ansprechend ja sogar anziehend. Als innovativste deutsche Marke empfand ich noch die Marke eines Grafen von ...( der mit dem perfekten Bleistift). Ich bin mir nicht sicher ob ich jemals einen 800er oder 1000er Pelikan in einem Geschäft in Rot gesehen habe (ich musste da leider feststellen dass es den gibt und ich vor Jahren die falsche Farbe gewählt habe, ich glaube sogar manche Händler wissen das nicht). Ich möchte hier auf keinen Fall die traditionellen Schreibgeräte aus Deutschland kritisieren, meine erste Wahl beim Kauf eines Gebrauchsfüllers ist immer ein solches. Auch die vielen Sondereditionen und Jubiläumsfüller sind eine Bereicherung für den, der bereit ist den entsprechenden Preis zu entrichten. Ich möchte lediglich die Frage aufwerfen ob auch andere Forenmitglieder die deutschen Produkte als ein wenig langweilig und konservativ empfinden und sich wünschten, dass etwas mehr Innovation im Design gepaart mit der Qualität und dem Knowhow aus Deutschland in die entsprechenden Produkte einfließt (als sehr gelungen empfand ich die Majesty Serie von Pelikan, welche aber sehr selten in den Verkaufsräumen zu sehen ist). Eventuell liege ich ja mit meiner Vorstellung falsch, gerne würde ich eure Meinung darüber erfahren.
Grüße aus der Westpfalz
Markus

PS: Nachdem meine Recherchen über neue Schreibgeräte nun doch etwas weitläufiger wurden als geplant, möchte ich meine Frage (nein muss ich meine Frage) auf Grund der zu oberflächlichen anfänglichen Infos meinerseits präzisieren. Ist der Schwerpunkt der Präsentation von deutschen Schreibgeräten in den Auslagen der Vertreiber eher langweilig und konservativ? Der Schwerpunkt der Präsentation liegt überwiegend in den traditionellen Modellen. Das ist bei ausländischen Herstellern etwas anders, so jedenfalls mein Eindruck.
Ich hoffe, mein vorschnelles anfängliches Urteil wird entschuldigt.
Gruß
Markus
DiBa

Re: Deutschland etwas konservativ

Beitrag von DiBa »

Hallo
doch ja, ich habe auch den Eindruck, als gäbe es Farbe und besondere Form tendenziell eher bei den "Ausländern".
Ich nehme an, dass der deutsche Kunde eher "konservativ" kauft und daher das gezeigte Angebot entsprechend ist.
Jedoch finden sich gerade bei Händlern mit hochpreisigem Angebot auch viele ausgefallene deutsche Sachen.
Westpfälzer
Beiträge: 46
Registriert: 07.07.2010 21:44

Re: Deutschland etwas konservativ

Beitrag von Westpfälzer »

Hallo Dirk (das ist doch richtig?)
ich musste ebenfalls (nach ausgiebiger Suche) feststellen, dass es da wirklich phantastische Füller gibt. Das war auch der Grund für mein PS in obigem posting. Ich wünschte mir aber einen etwas offensiveren Umgang der deutschen Firmen mit dem Angebot oder der Präsentation von Neuerungen. Die Ecke in der ich hier wohne ist nicht sehr reich bestückt mit Händlern im hochpreisigen Segment (ich muss da mal schon 1 - 2 Stunden im PKW verbringen) und selbst dort empfinde ich die deutschen Neuerungen als eher unterrepräsentiert. Bei den kleineren Händlern in meiner Region sind für mich die traditionellen Angebote nicht sehr interessant (und nicht nur für mich) obwohl hier die meisten deutschen Hersteller vertreten sind (mit Ausnahme von MB). Ein Duktus oder Majesty sind noch dem Händler bekannt, dem Kunden eher nicht (von Sondereditionen gar nicht zu reden). Wer nicht gezielt fragt und den Artikel kennt hat schon verloren. Im Internet ist bei den meisten Händlern die Möglichkeit einer eindrucksvollen Präsentation einzelner Schreibgeräte auf Grund ungünstigen Bildmaterials nicht gegeben (vielleicht sollten sich die Hersteller da mal Gedanken machen). Lediglich die Hersteller präsentieren ihre Produkte eindrucksvoller, aber nach meinen Erfahrungen ist selbst bei MB noch nicht so ganz durchgedrungen, dass heute ein Monitor schon mal 22-30 Zoll haben kann. Da ist viel Platz für gute Details, der ungenutzt verschenkt wird. Also ich wünsche mir mal so eine richtige Offensive in Sachen Füller von deutschen Herstellern. Selbst bei einem eingefleischten Kugelschreibermann (oder Frau) sehe ich große Augen und den "haben wollen" Blick wenn ein hochwertiger und interessant aussehender Füller in Benutzung ist. Und auch die junge Generation, die eher eine SMS schreibt oder mit dem Handy telefoniert lässt schon mal dieses liegen um einen PICCADILLY CIRCUS zu beäugen.

Gruß
Markus
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