Hilfe nötig, bekomme von allen Metallstiften Fingerschmerzen

[Moseleifel]

Hallo liebes Forum,

ich lese schon länger hier mit und starte nun mit meinem ersten Beitrag, weil mich interessiert, ob die o. g. Problematik nur mich betrifft und/oder ob es hier Abhilfemöglichkeiten gibt.

Sobald ich mit einem Kugelschreiber mit Metallkörper schreibe, bekomme ich ein unangenehmes Gefühl in den Fingerkuppen, bei längerer Benutzung geht das in leichte Schmerzen über. Egal ob Lamy, Waterman, oder Faber Castell, es ist auch egal ob der Schaft dick oder dünn ist. Bei einem Körper aus Edelharz keine Probleme. Ich würde so gerne einen Faber Castell Bentley zu meinem Alltagsschreibgerät machen, aber mehr als kurze Notizen sind im Moment nicht drin.

Geht das nur mir so? Gibt es hier irgendeine Art von Abhilfe? Andere Haltung?

Bin gespannt was Ihr zu dem Thema zu sagen habt und sage schon mal vielen Dank im Voraus!

[agathon]

Aus der Ferne ist das natürlich schwer zu beurteilen. Möglicherweise hältst du den Stift aber nicht locker genug. Versuche daher ggf. nach Möglichkeit ohne Druck zu schreiben.

[SteamDevil]

Sobald ich mit einem Kugelschreiber mit Metallkörper schreibe, bekomme ich ein unangenehmes Gefühl in den Fingerkuppen, bei längerer Benutzung geht das in leichte Schmerzen über.

Ich denke nicht, daß es an zu festem Grifft liegt. Denn selbst Kunststoff-Griffstücke sind ja in der Regel so fest, daß sie nicht nachgeben bei Druck.

Vielmehr gehe ich davon aus, es könnte sich auf eine Reaktion auf bestimmte Metall-Legierungen oder zumindest einem bestimmten Bestandteil zu handeln.

Hast Du schon mal versucht einen Stift aus einem Edelmetall (Z.B. Sterlingsilber) zu verwenden?
Bzw: hast du eventuell die Möglichkeit es bei einem Bekannten oder in einem Fachgeschäft zu testen??

Und wie sieht es bei Stiften mit lackierten oder emaillierten Metall-Griffstücken aus??

[TomSch]

Tach zusammen.

Ähnlich wie Der-mit-dem-Teufel-dampft schätze ich das auch ein.
Lass' dich auf Kontaktallergien untersuchen, u.U. ist sogar ein erster Test hinsichtlich einer oft zu findenden Nickel-Allergie erfolgreich. Das ist bei Nutzung von Schreibgeräten nicht sonderlich ärgerlich, es gibt genügend, die beispielsweise einen Metallanteil unterhalb einer Lack-/Holz-/Ebonit- oder Plastikschicht besitzen und deshalb ebenfalls gut gewichtet sind.

Tüss, Thomas

[SteamDevil]

u.U. ist sogar ein erster Test hinsichtlich einer oft zu findenden Nickel-Allergie erfolgreich.

Eine Kontakt-Allergie scheint am wahrscheinlichsten.
Dazu noch folgendes:
Viele verbinden allergische Reaktionen gleich mit massiven Erscheinungen wie einem anaphylaktischen Schock oder starken Schwellungen.
Allerdings ist festzuhalten das eine Reaktion auch sehr schwach ausfallen kann - bis hin zu kaum wahrnehmbar.
Bei mir ist das so: Ich trage nur Ohrringe aus aus mindesten 304er Edelstahl. Am besten aber 316L Edelstahl (Chirurgen-Stahl).
Bei anderen Metallen (Nickel-Legierungen) reagiere ich mit zuerst leichter Taubheit am Ohrloch und später mit dumpfen Schmerz. Das äußert sich aber erst nach ca. 1-2 Wochen tragen und nicht innerhalb von Minuten oder Stunden.
Es ist bei mir also eine extrem leichte Form der Nickel-Allergie.

Daher habe ich z.B. auch keine Probleme in meinen "Dampfen" (E-Zigaretten) Coils (Heizdrähte) Typ Ni80 (80% Nickel + 20% Chrom) zu verwenden. Zumal der Nickel sehr gut im Chrom gebunden ist und selbst bei "empfindlicheren" Allergikern kaum Reaktion verursacht.
Das aber nur am Rande...

Worauf ich hinaus will:
Abgesehen von den Schweregraden einer Allergie kann es auch sein, daß bestimmte Körperzonen mehr/stärker reagieren als andere.
Ich kann nickel-haltigen Schmuck am Hals oder an den Fingern tragen ohne jedwede Reaktion.
Am Ohr allerdings nicht, da dort nach einiger Zeit eine Reaktion auftritt.

Daher ist es sehr gut möglich, daß bei einem Menschen eine solche Reaktion auch nur an den Händen/Fingern auftritt.
Und da kann es sich äußern mit leichter Taubheit, einem leichten Kribbeln bis hin zum anschwellen der Gliedmaßen oder (meist dumpfen) Schmerzen.

[Freizeitsportler]

Bei einem Körper aus Edelharz keine Probleme. Ich würde so gerne einen Faber Castell Bentley zu meinem Alltagsschreibgerät machen, aber mehr als kurze Notizen sind im Moment nicht drin.

Einen Schaft aus Edelharz haben die FC Ambition Schreibgeräte, die der Bentley-Linie bei GvFC ähnlich sind.

[avalon]

Das mit Allergien wurde ja bereits gesagt. Eine ganz andere These könnte auch eine extreme Elektrosensibilität sein. Besteht dieses Problem nur während dem Schreibvorgang, oder ist es auch da, wenn du den Stift nur in der Hand hältst? Hört es sofort auf, wenn du den Stift aus der Hand legst?

[Moseleifel]

Danke für Eure Antworten. Eine Kontaktallergie schließe ich aber völlig aus. Das für mich unangenehme Gefühl von allen Metallstiften ist rein mechanisch. Vielleicht ist es in der Tat so, wie hier geschrieben wurde, dass ich den Stift noch lockerer halten muss. Ich habe jetzt nochmals alle meine Stifte mit Metallschaft in die Hand genommen, die Druckstelle entsteht genau am mittleren Fingerglied des Mittelfingers und zum Teil an der Kuppe des Daumens (bin Rechtshänder). Das Druckgefühl kommt in Sekunden, so schnell kann keine chemische Reaktion sein.

Ich hatte auch mal einen Hammer mit Metallgriff ohne Gummipolster, das war für mich furchtbar, während ich mit einem Hammer mit normalem Holzstil stundenlang hämmern konnte.

Scheinbar scheint mein Problem exotisch zu sein, da keiner hier von vergleichbaren Missempfindungen berichtet hat und weil bei größerer Verbreitung des Problems auch kaum noch Pens mit Metallschaft verkauft würden.

[avalon]

Scheinbar scheint mein Problem exotisch zu sein, da keiner hier von vergleichbaren Missempfindungen berichtet hat und weil bei größerer Verbreitung des Problems auch kaum noch Pens mit Metallschaft verkauft würden.

Ganz so exotisch sind deine Missempfindungen nicht, deswegen habe ich dich oben gefragt, wegen der Elektrosensibilität. Ich selbst kann verschiedene Stoffe kaum anrühren deswegen. Gerade jetzt schreibe ich auf einem IPad mit einem Pencil, je nach Verfassung für mich von schmerzhaft bis kaum auszuhalten. Direkt mit dem Finger auf dem Pad oder Phone geht gar nicht, ebensowenig Pfannen auf Induktionsherden. Und teilweise auch einfach irgendwelche Metallgegenstände.

[Pelle13]

Moin,

wenn eine Allergie ausgeschlossen ist, würde ich auch darauf tippen, dass Du den Stift zu fest hältst - in Kombination mit der Härte des Metalls und des hohen Eigengewichts des Stifts, kann das durchaus zu Druckstellen führen. Ganz besonders dann, wenn die Finger zusätzlich noch auf irgendwelchen Kanten oder Riefen liegen.
Ich kenne das Problem zwar nicht von Füllern, aber von Metallscheren, wenn ich damit für längere Zeit Pappe o.ä. schneide.

Liebe Grüße,
Dagmar

[TomSch]

Tach zusammen.
Hallo noch einmal.

Zunächst deutest du an, dass es nichts mit Druck zu tun haben könne. Darauf folgen von einigen Foristi naheliegende Erläuterungen oder Lösungsansätze zu deinem Problem. Erst in deinem letzten Beitrag ergänzt du:

rein mechanisch. Vielleicht ... (muss) ich den Stift noch lockerer halten. ... Die Druckstelle entsteht genau am mittleren Fingerglied des Mittelfingers und zum Teil an der Kuppe des Daumens (bin Rechtshänder). (Es gibt ein) Druckgefühl ...

Davon war jedoch in deinem Eröffnungspost keine Rede.
Bei einer präziseren Formulierung hätten wir die ganzen Mutmaßungen bzgl. einer Kontaktallergie ausschließen können.

Dann scheints ja doch eine Verkrampfung zu sein, vielleicht aufgrund der Rutschigkeit des Metallgriffstücks.

Viel Erfolg bei der Ursachenforschung,
Thomas

[Entschleuniger]

Vielleicht die plötzliche Kälte des Materials? Abfuhr der Körperwärme?

[Matthias MUC]

Rutschigkeit von Metall vs. Kunststoff, Gewicht, evtl. sogar Schwerpunktlage vom Stift beeinflussen die Schreibhand natürlich. Siehe die Vorlieben für schwere oder leichte Schreibgeräte und bei Füllern mit Kappe aufgesteckt oder nicht.

[Mr. No]

Moin,

das Problem kenne ich. Bei mir liegen auch ein paar Füller mit Metallgriffstück in der Schublade, mit denen ich nur kurz schreiben kann bevor die Finger schmerzen und ganz verkrampft sind.
Da es zum Teil deutliche Unterschiede in meiner "Toleranzzeit" gibt, denn ein Waterman Man 100 und 200 gehen deutlich länger, als z.B. ein Namisu, gehe ich davon aus, dass es eine Kombination aus Material, Schreib- und Fingerhaltung, Gewicht, Schwerpunkt ... ist. Ich merke auch bei eher hecklastigen Füllern mit Griffstück aus Kunststoff, dass die nicht so langzeittauglich sind, als eher neutral bzw. kopflastig ausgelegte Füller.
Schade, denn es gibt so viele schöne Füller mit Metallgriffstück ... nun, bleibt mehr Budget für andere schöne Dinge.

Gruß
Mr. No

[Freizeitsportler]

Also, wenn es unbedingt der Bentley sein soll: Nur Geduld! Mit etwas mehr Übung ist eine Gewöhnung schon möglich. So ist jedenfalls meine Erfahrung. Ich nutze ganz verschiedene Füller und Stifte. Da sind auch welche dabei, die nicht sofort perfekt in der Hand lagen. Die Feinmotorik kann jedoch trainiert werden bzw. die Griffhaltung. Die Muskulatur ist für diesen Stift möglicher Weise noch nicht genug ausgebildet. Die schwereren Metallstifte brauchen natürlich mehr Kraft. Deine Hand und Deine Bewegungen werden sich durch Übung an den Bentley genauso anpassen, wie zuvor an andere Stifte auch. Und mein Tipp wäre außerdem, viel mit Füller zu trainieren.