Aurora Ipsilon und der anfällige Ring

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Thomas Baier
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Aurora Ipsilon und der anfällige Ring

Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Plenumfreunde,
ich habe seit einigen Jahren einen gelben Aurora Ipsilon im Einsatz - gefüllt mit grüner Tinte. Farblich abgesetzte Einträge z. B. in meinen Kalender mache ich fast ausschließlich mit diesem Halter. Die grüne Parker-Tinte aus dem Faß (also nichts Besonderes) hat sich bestens bewährt. Ich mag diese Allerweltstinte sehr gern.
Ich habe um diesen Ipsilon deshalb wenig Worte gemacht, weil ich mir nicht ganz darüber im Klaren war, ob die erheblichen Abnutzungserscheinungen am vergoldeten Plastikring zwischen Griffstück und Corpus ein Einzelfall oder die Regel ist.
Irgendwie hatte ich es zunächst nicht geschafft, das mal zu recherchieren.
Anfang des Jahres hatte ich dann bei Signo in Pfalzgrafenweiler nachgefragt. Überraschenderweise bekam ich als sinngemäße Antwort: ist kein hochwertiger Füller, ist halt so, können wir Ihnen zu Ihren Lasten tauschen. Grundton eher abweisend, schon recht patzig. Solche ungelenken Töne waren mir bei Signo von Frau Renate Stoll - ich lobe den Service von Aurora und Visconti eigentlich immer - nicht begegnet.
Im Sommer hatte ich etwas Zeit und habe Aurora in Turin "angemailt". Und was soll ich sagen: enorm freundlich (wie ich dies von einigen italienischen Herstellern kenne), klar im Ductus und hilfsbereit.
Das Schlechte vorweg: Es ist tatsächlich so, daß der Ring vom metallenen Kappenende angegriffen wird. Das bedeutet z. B., daß die Vergoldung regelrecht abgeschabt wird. Das sei leider so, man müsse den Ring mit der Zeit tauschen.
Jetzt das Gute: Man würde mir umgehend Ringe kostenlos zusenden.
Per FedEx kam innerhalb weniger Tage eine Sendung: 6 verchromte und 6 vergoldete Ringe.

Diese dürften für mich zunächst reichen. Ich habe einen verchromten eingesetzt, der bisher tadellos hält. Vielleicht ist die Verchromung haltbarer. Den Farbunterschied sieht man eh kaum.

Ansonsten kann ich den Ipsilon nur loben: sehr gutes Schreibverhalten (F-Feder), sonst in der Funktionaliät 1a (Materialqualität, Kappensitz, Dichtigkeit, Auslaufsicherheit, Schreibverhalten, Balance, Kappenbefestigung am hinteren Corpusende).

Es ist kaum zu glauben, daß ein solch belangloses Teil wie der Plastikring Probleme macht. Alle anderen Teile sind erstklassig, so daß der nicht geringe Preis doch gerechtfertigt ist für den recht schmächtigen Halter.

Zusammenfassung: Der Ipsilon ist in Material und Zuverlässigkeit ein echter Aurora mit den Eigenschaften, die diese Firma auszeichnet. Durch die gute Balance, zumindest mit aufgesteckter Kappe (Schaft sonst etwas kurz) läßt es sich sehr ermüdungsfrei schreiben, zumindst für eine eher kleine Hand. Für einen Dauereinsatz würde ich aber einen längeren Corpus ohne Kappenaufsatz bevorzugen. Als Halter z. B. für kurze Notizen mit einer anderen Farbe ist er jedoch ideal. Als einziges Manko bleibt der kleine Ring am Corpus. Ich werde bzgl. der Haltbarkeit der Verchromung gelegentlich nachberichten.

Viele Grüße
Euer Thomas
Christian Mücke
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Beitrag von Christian Mücke »

Hallo Thomas,

ich kann deinen Ausführungen zum Ipsilon nur beipflichten. Meinen roten mit M-Feder habe ich auf einem Flohmarkt für sehr kleines Geld erstanden. Bin seitdem sehr begeistert von dem Füller. Obschon er ja eher zu den niederpreisigen Modellen von Aurora gehört, finde ich nicht, dass hier an der Verarbeitung gespart wurde. Die Federn sind ja eh über jeden Zweifel erhaben.
Das Problem mit dem Ring zwischen Griffstück und Schaft ist bei mir noch nicht aufgetreten. Werde das jetzt aber mal im Auge behalten.
Ansonsten kann ich nur allen raten: Kauft die bunten Ipsilons. Die sind nicht nur hübsch anzuschauen, sondern auch richtig erwachsene Schreibgeräte!!

Viele Grüße,
Christian
hotap

Beitrag von hotap »

Hallo Thomas,

danke für deinen ausführlichen Bericht.
Genau wie du, besitze ich einen knallgelben Ypsilon und muss zu meiner Schande gestehen, dass ich diesen schon lange nicht mehr benutzt habe.
Bis vor 14 Monaten lag er bei uns auf dem Esstisch und wurde brav für Notizen benutzt. Allerdings haben Monika und ich einen Fehler gemacht. Wir haben ihn zuletzt mit der roten Montblanc Love Letter Ink befüllt. Und jetzt stinkt…Entschuldigung, riecht er immer noch nach dieser Tinte, obwohl gereinigt und unbefüllt.
Natürlich habe ich gestern meinen (unseren) Ypsilon überprüft und nix abnormales am Ring erkennen können. Alles fest – alles gut

Aber dieser, dein Artikel Thomas, hat mich nun zu der Überzeugung gebracht, den Ypsilon mal wieder zu reanimieren.

Zu dem was du und Christian an Lob für/über den Ypsilon geschrieben hast, kann ich mich aus ganzem Herzen anschließen.
In irgendeinem Thread hier im Forum habe ich mich auch schon damals lobenswert geäußert.

Nicht entschuldbar ist das, was du bei Signo erfahren musstest:
Überraschenderweise bekam ich als sinngemäße Antwort: ist kein hochwertiger Füller, ist halt so, können wir Ihnen zu Ihren Lasten tauschen. Grundton eher abweisend, schon recht patzig. Solche ungelenken Töne waren mir bei Signo von Frau Renate Stoll - ich lobe den Service von Aurora und Visconti eigentlich immer - nicht begegnet.
Hatte da vielleicht jemand an diesem Tag schlechte Laune?

Viele Grüße
Günter
Christian Mücke
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Beitrag von Christian Mücke »

Hallo zusammen,

muss mich Günter anschließen. Auch ich habe den Ispilon gestern wieder hervorgeholt und neu betankt.
Dabei ist mir etwas aufgefallen. Wie Thomas schreibt, nutzt sich der Ring vorne ja durch das Aufstecken der Kappe mit der Zeit ab. Aber was ist mit dem goldenen Zierring am Ende des Schaftes? Wenn ich die Kappe hinten aufstecke, ertönt zumindest ein sattes Knacken. Wetzt das mit der Zeit auch das Gold ab? Gibt es da schon Erfahrungswerte?

Viele Grüße,
Christian
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Christian, da gibt es keinerlei Probleme. Daher ist die Ringkonstruktion ja auch so unfaßbar primitiv. Ansonsten kannst Du den Ipsilon robust einsetzen. Die Kappe sitzt fest, da dreht sich nichts, nach Jahren glänzt der gelbe Corpus wie am ersten Tag. Die übrigen Vergoldungen sind 1a.

Viele Grüße
Thomas
Christian Mücke
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Beitrag von Christian Mücke »

Danke für den Hinweis. Hatte befürchtet, die Kappe würde den Ring am Schaftende auch abwetzen bzw. die Kappe nach und nach ausleiern. Hatte die Kappe deshalb auch meistens nicht hinten aufgesetzt. Da man aber nichts befürchten braucht, kommt sie jetzt hinten drauf. Liegt damit ja auch besser in der Hand.

Hat jemand schon Erfahrungen mit den Ipsilons de Luxe? Sind die den Aufpreis gegenüber den "normalen" Modellen wirklich wert?

Viele Grüße,
Christian
paco
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Beitrag von paco »

Hallo zusammen,

ich habe den Ipsilon de Luxe mit vergoldeten Beschlägen. Die M-Feder ist steif, gleitet aber wunderbar über das Papier.
Die Feder ist gleich mit dem schlanken 88 Modell.
Ohne Kappe hat der Ipsilon fast die gleiche Länge wie der Optima, der Schaftdurchmesser ist jedoch kleiner.
Christian Mücke hat geschrieben:Hat jemand schon Erfahrungen mit den Ipsilons de Luxe? Sind die den Aufpreis gegenüber den "normalen" Modellen wirklich wert?
Wenn man den Preisunterschied beim 88, 800(Kolben) und 810(Konverter) betrachtet, und den zwischen Optima und Ipsilon de Luxe
(ohne Kappe könnte man ihn als „schlanken Optima“ bezeichnen), dann ist der Aufpreis in Ordnung.

Ich weiß, der Vergleich hinkt etwas.

Viele Grüße,
Karl
Christian Mücke
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Beitrag von Christian Mücke »

Hallo Karl,

danke für deine Infos. Werde mir die DeLuxe-Varianten dann demnächst mal in natura anschauen.

Viele Grüße,
Christian
Bartimaeus

Re:

Beitrag von Bartimaeus »

Hallo,

ich war drauf und dran mir einen Ipsilon (de luxe) zu kaufen, als ich diesen Thread fand. Weiß jemand, ob der Ipsilon de luxe auch den allzu leicht abnutzbaren Ring hat?
TIA
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