OMAS Milord, Erfahrungsbericht

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lion
Beiträge: 177
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OMAS Milord, Erfahrungsbericht

Beitrag von lion »

Seit geraumer Zeit nun besitze ich einen OMAS Milord, schwarz, mit einer einfarbigen 18K-Feder in Strichstärke fein. Den Federhalter benutze ich sehr oft, da er mein Tagebuchfüller ist. Meine Erfahrungen und ganz persönlichen Eindrücke habe ich nun einmal in einem kleinen Bericht zusammengefaßt.

Optischer Eindruck
Als erstes Wort kommt mir hier "klassisch" in den Sinn. In seiner Größe von 13,5 cm (geschlossen) wirkt der Milord durch die OMAS-typische, langgestreckte Feder recht grazil. Das bei OMAS öfter verwendete, auf der Verschlußkappe und über dem Griffstück angebrachte griechisch anmutende Mäandermuster trägt zu dem o.g. klassischen Eindruck bei. Durch den vergoldeten Ring, der den Füllknopf vom Korpus absetzt, ist der Milord optisch klar strukturiert.

Haptik
Der facettierte Korpus (ich habe nicht überprüft, ob es wirklich zwölf Seiten sind) aus pflanzlichem Harz liegt sehr gut in der Hand und führt auch bei langem Schreiben nicht zum "Schwitzen". Wie bei allem OMAS-Füllern besticht auch der Milord durch sein angenehm geringes Gewicht. Durch das ausgewogene Verhältnis von Größe und Gewicht liegt er sehr natürlich in der Hand und die Hand ermüdet auch nach vielen Seiten Tagebuch nicht.

Feder und Tintenfluß
Die einfarbige feine 18K-Feder liegt auf einem Ebonittintenleiter und ist weder besonders flexibel noch hart. Sie gleitet sehr weich über das Papier und ist im ganz subjektiven Schreibgefühl für mich das Nonplusultra dessen, was ich bisher geschrieben habe.
Die Feder wird hervorragend mit Tinte versorgt und auch nach längeren Pausen (im Test habe ich den Füller mal zwei Stunden offen liegen lassen) schreibt der Milord sofort ohne Probleme an.

Verarbeitung
Eigentlich sollte man bei einem Schreibgerät dieser Klasse eine perfekte Verarbeitung erwarten dürfen, doch hier fällt ein kleiner Schatten auf das bisher strahlende Image von OMAS.
Der Füllknopf stimmt in der Lage der Facetten im "Ruhezustand" nicht mit den Facetten des Korpus überein - zugegeben kein echter Magel, doch wer solch ein Schreibgerät zum Repräsentieren erwerben sollte, stellt bestimmt auch hier höhere Ansprüche als jemand, der auf einen sehr guten Schreiber Wert legt.
Das zweite Unangenehme war eine Undichtigkeit zwischen Griffstück und Korpus durch welche die Tinte in winzigen Mengen austrat und so die Finger einfärbte. Das Problem habe ich schon bei einem Ogiva beobachtet und letzten Endes selbst mit ein wenig Vaseline, vor dem Einschrauben des Kopfteils in den Korpus aufgetragen auf das Gewinde, behoben. Doch kann ein Hersteller von Luxusschreibgeräten eigentlich nicht davon ausgehen, daß seine Kunden selbst Hand anlegen wollen.
Die Oberfläche, Clip und die anderen Bauteile waren alle tadellos.
Der Füllmechanismusläßt sich problemlos bedienen, hakelt nicht, läuft allerdings nicht so leicht wie bei einem M800.

Praxis
Durch den zwölfeckigen Querschnitt rollt der Füller nicht vom Tisch (ich stecke nie die Kappe bei Füllern auf), was sehr praktisch ist. Das fehlende Tintenfenster (vermisse ich bei OMAS generell) schränkt den Einsatz abseits des heimischen Schreibtisches/Tintenfasses allerdings etwas ein.

Mein persönliches Fazit
Der Milord ist ein nicht alltägliches Schreibgerät mit einem ganz speziellen Charme, das sicher nicht für den Alltagseinsatz konzipiert wurde. Ich möchte ihn am liebsten alle Tage einsetzen und lege ihn nur sehr ungern aus der Hand. Diese Diva in meiner noch jungen Sammlung nehme ich dann in die Hand, wenn ich mich auf das Schöne am Schreiben konzentrieren möchte.
Ist dieser Bericht nun eine Werbung für den Milord? Nein, sicher nicht, hier kommt lediglich meine ganz persönlich Vorliebe zum Ausdruck. Der Milord hat jedenfalls das Potential für einen echten "Lieblingsfüller".

Mit freundlichen Sammlergrüßen,
Sebastian
Es ist eine Dummheit, sich von hier fortzusehnen, die meisten Anstalten sind noch schlechter. György Konrád
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Sebastian!

Schön, dass mal wieder ein neuer Erfahrungsbericht unser Forum bereichert. Deine Beschreibung erinnert mich in der Tat an ein Problem, das ich mit meinem Ogiva auch hatte, die vermeintlich austretende Tinte nämlich. Ich habe mich dann allerdings selbst dabei beobachtet, wie ich den Füller auftankte, und festgestellt, dass ich ihn zu tief ins Tintenglas hielt, sodass Tinte hinter den Mäanderring dringen konnte, die dann beim Schreiben natürlich schön langsam wieder hervorsickerte, bis die Finger blau waren, und auch durch bloßes Abwischen nicht zu entfernen war. Ich habe dan Füller dann beim Auftanken höher gehalten, und das Problem trat nie wieder auf. Beim MoMA dagegen hatte ich dieses Problem nie.Wäre schön, wenn es bei dir nicht anders wäre. Viel Spaß mit deinem Milord. Der hat mich auch schon interessiert.

Auf Wiederschreiben!
Peter
absia
Beiträge: 1018
Registriert: 19.12.2003 16:15
Wohnort: Augsburg

Beitrag von absia »

Jetzt geht das schon wieder los mit dieser "Gästerei"! Der letzte Beitrag stammt natürlich von mir! Was soll eigentlich der ganze Unfug mit diesen Gästepostings, liebe Admin? Früher musste man sich doch auch erst anmelden, wenn man im Forum mitschreiben wollte!? Das war gut so! Dann merkte man nämlich rechtzeitig, dass man sich noch nicht eingeloggt hatte, wenn man bloß mal schnell zum Lesen auf der Seite war, und purzelte nicht als "Gast" durchs Forum. Nachträglich umwidmen lassen sich die Beiträge dann ja auch nicht mehr. Oder doch?

Trockengruß,
Peter
Sascha A
Beiträge: 14
Registriert: 08.07.2008 8:34

Re: OMAS Milord, Erfahrungsbericht

Beitrag von Sascha A »

Hallo,

hat jemand schon Erfahrungen mit dem neueren Modell:
Milord Cruise gemacht? Offensichtlich scheint es die nur in Federbreite F oder M zu geben.

Beste Grüße
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