Wie schon im
Konfigurator-Thema angedeutet, finde ich ein metallenes, auch silbernes Griffstück nicht optimal. Das ist bei den Zelluloid-Montegrappas womöglich eher ein optisches als ein haptisches Problem. Immerhin war es einer der Gründe, mich bald wieder vom
Passione zu trennen. Der neue soll alles besser machen: Das Griffstück ist aus Zelluloid, die Feder eine Nummer größer, die vom Emblema lieb gewonnene oktogonale Form ist wieder da und es kommt zumindest
etwas Farbe ins Spiel. Möglich machte das nicht der Konfigurator, sondern eine Sonderausgabe für (Süd-)Korea, von der es in dieser Variante 20 Stück gibt.

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Ergebnis ist ein sehr gediegen wirkender Füllfederhalter, dessen Farbgebung aus meiner Sicht eine gute Balance aus kühler Zurückhaltung und glamourösem Auftritt darstellt. Das dunkle Blau des Zelluloids von Mazzucchelli ist mit feinen grauen Streifen durchzogen und an manchen Stellen fast schwarz. Warum dafür der Begriff ‚Butterfly‘ gefunden wurde, ist nicht auf den ersten Blick klar. Bei Leonardo hieß das offenbar gleiche Material ‚Abyss‘, was ersteinmal offensichtlicher scheint. Aber mit dem Blauschwarzen Eisvogel - einem wärmeliebenden Schmetterling, der auch in Italien vorkommt - als möglichem Namensgeber passt auch die Bezeichnung von Montegrappa.

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Quelle
Abgesehen vom Zelluloid-Griffstück ist es ein ganz normaler Extra Otto. Der Kolbenmechanismus weckt mit seinen Klicks Assoziationen zu einer mechanischen Uhr. Größe, Form und Gewicht liegen sehr gut in meiner Hand. Auch bei längeren Passagen macht sich der Füller nicht als anstrengend bemerkbar. Die M-Feder ist auf der feineren Seite des Spektrums, eher japanisch als deutsch. Sie ist auch ganz leicht oval (‚stubbig’ wäre übertrieben) geschliffen, was einen Hauch von Linienvarianz ergibt. Tinte kommt reichlich, aber nicht im Überfluss aus dem Ebonit-Tintenleiter. Die Kappe schließt sicher, alles wirkt perfekt verarbeitet.

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Ich bin sehr froh, über diese Variante des Extra Otto gestolpert zu sein. Das Modell an sich fand ich schon lange reizvoll, nicht nur (aber auch) wegen
Alfreds toller Vorstellung vom ‚Shiny Lines‘. In dieser Variante sind alle meine Vorbehalte ausgeräumt, der Füller zählt sofort zu meinen Lieblingen. Es gelingt mit dem zwar schillernden, aber doch etwas gedeckten Blau noch nicht der farbige Befreiungsschlag gegen die um sich greifende farblose Monochromie, aber ein weiterer Akzent ist gesetzt. Und das schönste an der Schönheit ist, dass der Neue auch als Schreibgerät aus meiner Sicht alles richtig macht.

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Viele Grüße
Sebastian