Hallo - Schmodder weg - Teil na ja.
Nach dem Bad in Balistol, hatten sich die Oxydationsprodukte so weit angelöst, daß die Messingbürste die Oberfläche freilegen konnte. So richtig begeistert, bin ich von den Teilen allerdings nicht.

- Hebelmechanik vom Schmutz befreit
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Aber immerhin, es ist nichts zerbröselt und nach dem Zustand vorher, habe ich mit schlimmerem gerechnet. Der Hebelkasten ist zwar "angefressen" - ansonsten aber intakt (keine Risse über der Hebelachse)

.
Um den Hebel freizulegen, um den es mir ja eigentlich geht, muss die Nietverbindung der Achse gelöst werden.
Spaß muß sein!
Die Achse misst 0,7 mm und ist deutlich härter als der Kasten - das heißt, daß ein Bohrer überall herumbohrt, außer auf der Achse. Das Loch im Hebelkasten zu vergrößern, ist aber eine ganz schlechte Idee, da hier die schwächste Stelle der Konstruktion vorliegt, und jedes Zehntel der Kastenwandung erhalten werden muss.
Ankörnen im Zentrum der Achse, um ein Ausweichen des Bohrers zu vermeiden, wäre super - bloß wie soll das bei 0,7mm Durchmesser funktionieren???
Dem entsprechend, musste ich mir mit einer Bohrschablone behelfen. Ein einfacher Streifen Messingblech mit einer 0,7mm Bohrung, wurde als Führung für den Bohrer, über der Hebelachse platziert und durch die Schablone, die Achse angebohrt.
Fizzelige Arbeit sage ich Euch!!!
Das Ergebnis sieht dann so aus:

- Nietkopf aufgebohrt
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So - um die Achse auszutreiben, wäre ein Durchschlag praktisch - in 0,5 oder 0,6mm. Wer hat denn bitte so etwas?
Ein Uhrmacher vielleicht - ich nicht!
Also erst einmal wieder Werkzeugbau angesagt.

- Durchschlag aus Federstahl und Messing
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Federstahldraht hatte ich in 1,5mm noch herumliegen, also einen Messingkorpus gedreht, vorne mit einer Bohrung versehen, und den Stahldraht eingelötet (weich, mit nassem Tuch an der Spitze, um die Härte nicht zu verlieren).
Dann in mühevoller Kleinarbeit den Durchmesser an der Spitze abgeschliffen (natürlich nass, damit nichts weich wird) und voila Werkzeug zum Austreiben der Achse ist fertig!
Vielleicht sollte ich es doch so machen, wie der Kollege, der den "frisch überholten" Spender verkauft hat - Kombizange und gut is' !
Jedenfalls war die Operation erfolgreich.

- Hebelmechanik zerlegt
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Nachdem alles auseinander gebaut ist, kann ich mich an die Überholung der Einzelteile machen.