Hallo,
vielleicht ist der Einen oder dem Anderen das Vacumatic - System nicht so geläufig.
Deshalb mag es sinnvoll sein, erst einmal kurz darauf einzugehen, wie der Füller überhaupt funktioniert, bevor ich genauer auf die "Lockdown" Pumpe eingehe.
Prinzipiell handelt es sich beim Vacumatic um einen Füllfederhalter mit sogenanntem Schaftreservoir. Das heißt, der Tintenvorrat wird direkt im Schaft gehalten (wie auch beim Kolbenfüller) - im Gegensatz zu z.B. Patronen/Konvertern oder auch Systemen mit Tintensack. Der Vorteil, den Schaft als Tintenbehälter zu benutzen, liegt im erhöhen Volumen. Parker warb damals mit einer, um 102%, gesteigerten Tintenkapazität, gegenüber einem vergleichbaren Standardfüller (damals wahrscheinlich Tintensacksystem).
Der Nachteil besteht im stark erhöhten Fertigungsaufwand.
Neben der Problematik, den Schaft, an beiden Enden, dicht zu bekommen (siehe oben), muss irgend eine Vorrichtung eingebaut werden, die das Füllen ermöglicht!
Um nun die Tinte in den Schaft zu bekommen, bediente sich Parker eines Pumpsystemes, bei dem ein halb umgestülpter Gummisack hin- und herbewegt wird.

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Das geschlossene Ende des Gummisackes ist an der Spitze des Pumpenstößels angebracht, wird halb umgestülpt, und mit dem, nun wieder Richtung Pumpe zeigenden, offenen Ende zwischen Schaft und Alubuchse der Pumpe befestigt.
Wird nun der Stößel gedrückt, rollt sich der umgefaltete Bereich teilweise auf.
Im Bild ist unten der Bereich angedeutet, in dem der Gummi auf- und abbewegt wird.
Wenn alles eingebaut und dicht ist, verdrängt das Diaphragma, bei der Abwärtsbewegung Luft, die durch das Atemröhrchen in den Tintenleiter entweicht.
Steckt nun das vordere Ende des Füllers im Tintenglas, wird beim Zurückbewegen des Diaphragmas, Flüssigkeit angesaugt. Die Tinte strömt über das Atemröhrchen in den Füllerschaft. Ein erneutes drücken des Pumpenstößels wiederholt den Vorgang - bis der Flüssigkeitsstand im Schaft, das Ende des Atemröhrchens erreicht hat. Danach füllt weiteres Pumpen den Schaft nicht weiter auf, da neu hereinströmende Tinte, bei der Abwärtsbewegung des Pumpvorgangs, wieder ausgestoßen wird.