Soeben wurde die Reparatur eines wunderschönen Doric Plunjer Füllers der zweiten Generation abgeschlossen.
Dies ist eine ziemlich schwierige Reparatur, da die Stangendichtungspatrone mit Linksgewinde in den Korpus geschraubt ist und mit einer Art Dichtungssatz abgedichtet wird, der sich durch Hitzeeinwirkung nicht leicht erweichen lässt.
Ich habe bereits einige dieser Füller repariert und es ist mir nur bei etwa der Hälfte der Stifte gelungen, die Patrone - nach stundenlanger, frustrierender Arbeit - wieder herauszubekommen.
Bei einigen gelang es mir nicht, den Teil der Patrone, der hinter dem Korpus hervorsteht, teilweise abzubrechen.
1- Die Stangendichtung Alternative :
Angesichts dieser frustrierenden Erfahrungen entschied ich mich, die Patrone im Korpus zu lassen und eine 7mm lange, komplementäre Patrone in den Bohrung einzubauen.
Diese Spezialpatrone hat an der Außenseite einen O-Ring, der in der Laufbohrung abdichtet und zwei innere O-Ringe, die an der Kolbenstange abdichten.
Zwischen den beiden inneren O-Ringen befindet sich ein Distanzring, der innen mit Silikonfett gefüllt ist und eine lange problemlose Bewegung der Stange gewährleistet.
Die Vorderseite der neuen Patrone ist mit einem M3-Gewinde versehen, so dass man mit einem langen M3-Bolzen die Patrone bei Bedarf leicht in die Bohrung schieben oder herausziehen kann.
Einziger Nachteil der komplementären Patrone ist, dass man 7mm Hub verliert,
Angesichts der hohen Tintenaufnahme dieser Stifte ist dies für mich jedoch kein großes Problem.
2- Die Kolbenalternative:
Die originale Flachkolbendichtung verfügt über 3 kleine Bypassbohrungen, die sich gegen den hinteren Flansch der Kolbenstange abstützen, um eine Rückschlagventilfunktion zu erzeugen und somit einen Staudruck beim Herausziehen der Kolbenstange zu vermeiden.
Dies erwies sich jedoch nach meiner Erfahrung als Grenzsystem: Beim Einschieben der Stange bekommt man manchmal Leckagen über eines der dortigen Bypass-Löcher und man kann kein vollständiges Vakuum erreichen.
Das eliminieren dieser 3 Bypassbohrungen ist keine Alternative, da der Staudruck in diesem Fall extrem hoch wird, so dass man die Stange kaum herausziehen kann.
Also entschied ich mich, statt dessen systeem meinen "Schalt-O-Ring"-Kolben einzubauen.
Der O-Ring sitzt auf einem konischen Sitz zwischen zwei Kragen, und der O-Ring-Außendurchmesser hat eine radiale Vorspannung von 0,20 mm in der Laufbohrung.
Der Außendurchmesser des O-Rings beträgt 8 mm, die lauf bohrung ist 7,8 mm.
Beim Herausziehen der Kolbenstange verschiebt sich der Kolbenkopf zunächst um 2 mm innerhalb des dann "statischen" O-Ringes und berührt den O-Ring axial gegen den vorderen Bund am kleineren Durchmesser des Konus.
Bei diesem kleineren Sitzdurchmesser entsteht ein radialer Spalt von 0,25 mm zwischen dem Innendurchmesser des O-Ringes und seinem Sitz, so dass beim Weiterziehen die Tinte (oder Luft) hinter dem Kolben leicht entweichen kann.
Dabei gibt es kaum widerstand beim Herausziehen der Stange.
Beim einschieben der Kolbenstange bewegt sich den Kolbensitz zunächst axial im statischen Ring und gelangt so an den Rücksitzring.
In diesem Moment berührt der Innendurchmesser des O-Rings vollständig den größeren Durchmesser seines konischen Sitzes und es entsteht Vakuum.
Tatsächlich verfügt der Schalt-O-Ring über eine perfekte "Rückschlagventil"-Funktion.
Beachten Sie, dass der neue Kolbenkopf auch mit dem Originaler nadel an der Vorderseite ausgestattet ist, um die Stange aus der Mitte zu schieben wenn der Kolben in seine untere Position kommt.
Dieser nadel sorgt für eine besserer Befüllung und eine flüssigeTinten zufuhr beim Schreiben.
Einziger Nachteil dieser neuer Kolben dichting ist, dass man eine 5mm kürzere Tauchstange einbauen muss,
Da die ursprünglich mit Stahlzelluloid beschichteten Kolbenstangen oft Risse und Lochfraß durch Rostbildung aufweisen, ist ein massiver Edelstahlstab jedoch weit überlegen.
3-Die Ergebnisse :
Tests ergaben ein perfektes Vakuum, beim Einschieben der Stange für 25 mm springt sie vollständig heraus, da sie federbelastet war !
Und die Tintenaufnahme beträgt 1,5/1,6 ml, was meiner Meinung nach kein schlechtes Ergebnis ist.
Beachten Sie, dass der gleiche Reparaturansatz für die größere Größe der zweiten Generation der Doric verwendet werden kann, obwohl logischerweise größere Teile benötigt werden.
Einige von Ihnen - die Puristen - mögen zu Recht sagen, dass der Stift nach der Reparatur als solcher nicht so originell ist.
Aber beachten Sie bitte dass ich nichts an den Füller selbst angepasst habe, der Füller kann immer noch nach sein ursprüngliches design angepasst werden.
Beikommender Vorteil ist dass alle Dichtungen standard O ringen sind ,einfach demontierbar sind und immer Verfügbar bleiben
Auf dem beigefügten Bild sehen Sie die neuen Teile, mit der alten Stange oben auf dem Bild.
Mit freundlichen Grüßen,
Francis
