Füllertaugliches Druckerpapier

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Der Zeitreisende
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Re: Füllertaugliches Druckerpapier

Beitrag von Der Zeitreisende »

Aktuell gibt es beim Lidl im Angebot (500 Blatt für etwa €3,80, wenn ich es mir recht erinnere) Kopierpapier mit dem Namen "gocopy Basic Pro", das erstaunlich gut ist. Wenn man mit einem Tintenroller darauf schreibt, hat man ein wenig Ghosting; mit all meinen Füllern, mit allen Tinten, habe ich noch nichts gesehen (allerdings verwende ich F- und EF-Federn).
Danke, ich bin schon bekehrt – das Schreiben mit Füller ist der Weg ins irdische Paradies.
maggutefueller
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Re: Füllertaugliches Druckerpapier

Beitrag von maggutefueller »

hab das rote mal wieder rausgekramt

https://clairefontaine.eu/de/papiere/c- ... efontaine/


das kann man schon nehmen für füller, wobei gohrs/zander nochmal anders sind, ne klasse besser
frechy
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Re: Füllertaugliches Druckerpapier

Beitrag von frechy »

Füllertaugliches Druckerpapier interessiert mich auch. Ich habe nach dem Durchlesen des Themas hier zuerst eine Packung HP Color Choice 100 g gekauft. Es ist wohl sehr gut füllertauglich, aber sehr glatt, was ich nicht immer mag. Da mag ich z.B. Sky Premium 100 g lieber, da die Oberfläche rauher ist.

Als Nächstes habe ich mir einen Block Reflex Gohrsmühle 100 g Briefblock mit Wasserzeichen geholt. Dieses Papier ist toll zu beschreiben, es scheint aber keinen neutralen bis basischen Füllstoff zu enthalten (vielleicht ein Qualitätsmerkmal?). Dadurch oxidiert eine Eisengallustinte langsamer als auf anderem Papier. Ausserdem ist es auch wieder grenzwertig glatt, sodass ich beim Beschreiben mit einer Pelikan M Feder Aussetzer hatte. Ausserdem wünschte ich mir ein noch helleres Weiss.

Wer kann mir eine Empfehlung für nicht zu glattes, füllertaugliches, hochweisses Druckerpapier mit gutem Eisengallus-Reaktionsverhalten machen? (Die Ansprüche werden immer absurder, ich weiss :lol:)
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Pennino
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Re: Füllertaugliches Druckerpapier

Beitrag von Pennino »

Ciao Frechy,

vielleicht das Japan Post ? Hat aber nur 80g.
https://www.papierservice.com/p/japan-p ... serzeichen

Ich habe noch Papier, das ich vor x-Jahren mal gekauft habe, mit Wasserzeichen "Neusiedler Japan Post" .
EG-Tinte konnte ich nicht testen, weil ich keine reine EG-Tinte mehr habe.
Hochweiß ? Kann ich nicht sagen, da ich keinen Vergleich habe.
Zum Schreiben ist es mir angenehm "rauh".

Viele Grüße
Pennino
" Il pennino è l'anima di una penna stilografica "
Todor
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Re: Füllertaugliches Druckerpapier

Beitrag von Todor »

maggutefueller hat geschrieben:
08.01.2025 10:12
hab das rote mal wieder rausgekramt
https://clairefontaine.eu/de/papiere/c- ... efontaine/

das kann man schon nehmen für füller, wobei gohrs/zander nochmal anders sind, ne klasse besser
Gohrsmühle / Zander ist definitiv gutes Papier, aber bei Füller und Tinte ist das eher Ansichtssache. Da gibt es zwei Fraktionen / Richtungen für gutes füllertaugliches Papier:

- möglichst dünn & glatt, und von besonderer Festigkeit, im Buchdruck sind das Dünndruckpapiere mit besonderer Haltbarkeit und man nimmt sie für bibliophile Buchgestaltung, Opazität ist nachrangig — hier entscheidet der Schreiber, ob ihm das wichtig ist ist und er doppelseitig beschreiben will (wir sprechen hier nicht davon, dass die Tinte durchschlägt oder sich gar durchs Papier durchsäuft, sondern dass der Text auf der anderen Seite allenfalls dezent wahrnehmbar ist) — Beispiele: bei Buchdruck die Library of America, juristische Textsammlungen des C.H.Beck Verlags oder Bibelausgaben / Gesangbücher; bei Briefpapier Feinpost von Fritz Schimpf, Tomoe River und Midori — allen ist gemein, dass die Grammatur in g/qm nicht niedrig genug sein kann

- möglichst dick und einigermaßen glatt, hier kommen Festigkeit und Opazität durch die Papierschicht, Glätte ist entweder durch die Feinheit oder Länge der Fasern sichergestellt (z.B. Geldscheine der EZB oder Bank of England, Druckpapiere von Manufactum, Clairefontaines Sorten über 100g/qm, Oxford Optik) oder die Glätte ist bewusst unwichtig wie bei Rössler, Zander, Bütten, Leinen- oder geripptes Papier

Bei der letzteren Gruppe ist es nicht immer ratsam, sie mit einer breiten Feder zu beschreiben wie die Italics, Stubs oder die Flachkornschliffe von Pelikan oder Montblanc — das zeigt mir zumindest meine Erfahrung, da ich mit breiten Federn schreibe (‚Was ist eine M-Feder — oh, der hat man wohl nichts zu essen gegeben?!‘). Gleichwohl kann ich mir gut vorstellen, dass die F-Liebhaber durchaus auch mir raueren Papieren gut zurechtkommen. Zander ist nicht wirklich rau, aber als glatt würde ich es nicht eingruppieren.

Was ich auf keinen Fall empfehlen würde sind extrem glatte Papiere für Fotos per Tintenstrahler. Sie haben ihre Berechtigung und zugleich ordentliche Beschichtungen, aber jeder Füller wird sich mühen drauf zu schreiben als ob es Folie ist.

Viele Grüße
Todor
agathon
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Re: Füllertaugliches Druckerpapier

Beitrag von agathon »

Bei dem Thema verfolge ich eher das Ziel papiertaugliche Tinten zu verwenden, statt nach tintentauglichem Papier. Das macht das Leben im Allgemeinen leichter, gerade bei diesen beruflichen/geschäftlichen/dienstlichen Alltagschreibereien.
Gast1
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Re: Füllertaugliches Druckerpapier

Beitrag von Gast1 »

frechy hat geschrieben:
15.01.2025 11:54
... Als Nächstes habe ich mir einen Block Reflex Gohrsmühle 100 g Briefblock mit Wasserzeichen geholt. ...
Briefpapier ist kein Druckerpapier. Das ist keine Frage der Dicke, sondern der Hydrophobierung. Ein preisgünstiger Briefblock mit
60 g/m² ist im Allgemeinen füllertintentauglicher, als ein billiges Kopierpapier mit 80 g/m². Bei letzterem muss man die Tinten schon handverlesen (oder man nimmt gleich einen Gelschreiber mit seiner scherkraftabhängigen Viskosität :) ).
frechy
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Re: Füllertaugliches Druckerpapier

Beitrag von frechy »

Danke Euch. Beim besagten Briefblock wird explizit Tintenstrahl- und Laserdruckertauglichkeit hervorgehoben und das Papier fühlt sich schon Klasse an.
Gast1
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Re: Füllertaugliches Druckerpapier

Beitrag von Gast1 »

frechy hat geschrieben:
17.01.2025 6:43
Danke Euch. Beim besagten Briefblock wird explizit Tintenstrahl- und Laserdruckertauglichkeit hervorgehoben und das Papier fühlt sich schon Klasse an.
Ja, die wissen halt auch, dass die Leute drucken. Das Problem ist ja nicht, dass Schreibpapier nicht druckertauglich wäre, sondern dass (zumindestens billiges) Kopierpapier nicht füllertintentauglich ist.
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