Notizbuch für Bleistift?
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Notizbuch für Bleistift?
Tintentaugliche Notizbücher sind zwar auch ein endloses Thema, hier möchte ich nun jedoch versuchen in Erfahrung zu bringen, welche Notizbücher besonders für das Schreiben mit Bleistiften geeignet sind.
Deswegen frage ich mal: Wer schreibt Tagebuch, Notizbuch, Journal oder andere Bücher mit Bleistift und kann vielleicht etwas über gute Erfahrungen mit bestimmten Kladden berichten? Welche Eigenschaften sollte das Papier haben und welche besser nicht?
Und welche Bleistifte oder Minen sind für solche Bücher besonders geeignet?
Deswegen frage ich mal: Wer schreibt Tagebuch, Notizbuch, Journal oder andere Bücher mit Bleistift und kann vielleicht etwas über gute Erfahrungen mit bestimmten Kladden berichten? Welche Eigenschaften sollte das Papier haben und welche besser nicht?
Und welche Bleistifte oder Minen sind für solche Bücher besonders geeignet?
Re: Notizbuch für Bleistift?
Moin! Ich mache meine Hefte ja selbst, aber die Erfahrungen dürften universal sein: stabiles Papier, dass dir von der Tönung her gefällt - alles andere ist nachrangig. Ich nehme z.B. gerne Gohrsmühle 90 g (mit ein oder zwei Blättern weniger pro Heft).
Mein "Wein-Kellerbuch" führe ich mit Bleistift und radiere den Bestand häufig. Da wäre Tomoe River als Beispiel völlig ungeeignet. Auf eine nicht zu dominante Linierung könntest du noch achten. Manche karierten Papiere haben einen so hohen Kontrast der Linie, dagegen kommen dann nur weiche Bleistifte an.
Grüße, Uwe
Mein "Wein-Kellerbuch" führe ich mit Bleistift und radiere den Bestand häufig. Da wäre Tomoe River als Beispiel völlig ungeeignet. Auf eine nicht zu dominante Linierung könntest du noch achten. Manche karierten Papiere haben einen so hohen Kontrast der Linie, dagegen kommen dann nur weiche Bleistifte an.
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Da die Schreibgeräteakquise nicht das einzige Hobby ist: http://www.flickr.com/photos/simdreams/
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Re: Notizbuch für Bleistift?
Meine bisherigen Erfahrungen gehen auch dahin, dass sich stabiles bzw. dickeres Papier eher für Bleistift eignet. Ich beobachtete bei dünnerem Papier einen Abdruck-Effekt: Wenn eine beschriebene Seite auf der anderen Seite beschrieben wird, "kopiert" der Schreibdruck ein wenig die Schrift zur nächsten Seite. Die ist dann nicht mehr sauber. Bei härteren Minen kommt dies nicht so vor. Allerdings schreibe ich vor allem mit weicheren Minen, weil die so wunderbar gleiten. Zudem wird mir spätestens ab 2H die Linie viel zu blass. Und ich schreibe gerne ohne großen Druck auf den Stift zu geben, meist auch recht schnell.
Kariertes oder gepunktetes Papier irritiert mich tatsächlich. Brunnen Kompagnon finde ich zwar sonst toll, aber für Bleistift erscheint mir die karierte Version total unbrauchbar. Selbst liniert kann mich stören. Ich verwende deshalb fast immer blanko Papier.
Nun bin ich immer mehr von Druckbleistift begeistert und liebe eigentlich die Faber-Castell Mine mit dem Härtegrad B. Doch sie zeigt auf manchem Papier den beschriebenen Abdruck-Effekt. Das lässt sich mit dem richtigen Papier aber beheben, denke ich. Was habt Ihr für Erfahrungen mit Papieren und Schreibminen im Hinblick auf das "Abfärben", den Schreibgenuss und die Lesbarkeit? Ist raues oder glattes Papier besser?
Kariertes oder gepunktetes Papier irritiert mich tatsächlich. Brunnen Kompagnon finde ich zwar sonst toll, aber für Bleistift erscheint mir die karierte Version total unbrauchbar. Selbst liniert kann mich stören. Ich verwende deshalb fast immer blanko Papier.
Nun bin ich immer mehr von Druckbleistift begeistert und liebe eigentlich die Faber-Castell Mine mit dem Härtegrad B. Doch sie zeigt auf manchem Papier den beschriebenen Abdruck-Effekt. Das lässt sich mit dem richtigen Papier aber beheben, denke ich. Was habt Ihr für Erfahrungen mit Papieren und Schreibminen im Hinblick auf das "Abfärben", den Schreibgenuss und die Lesbarkeit? Ist raues oder glattes Papier besser?
Re: Notizbuch für Bleistift?
Mein Favorit für Bleistift ist das Midori MD NOTEBOOK LINED, meist in A5. Eine minimale Rauigkeit sorgt für guten Abrieb, der bei mir in der Regel von 2B-4B Minen stammt. Es liegt völlig flach und die feinen Linien der Lineatur treten beschrieben deutlich in den Hintergrund.
Dotted mag ich persönlich nicht.
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Re: Notizbuch für Bleistift?
Das finde ich generell übrigens auch sehr wichtig, weil dadurch erst eine schöne Intensität der Linien zum Ausdruck kommt. Bei sehr glatten Papieren sieht Bleistift oft eher blass aus und interessanter Weise hatte ich ausgerechnet bei glattem Papier das Gefühl, es würde den Schreibfluss mehr bremsen. Der gute Abrieb scheint mir also ebenso für das Gleitverhalten wichtig zu sein.
- Andreas_Beutlin
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Re: Notizbuch für Bleistift?
Guten Tag,
auch ich bin bekennender Bleistiftfreund aber gerade das Papier von MD Paper finde ich überhaupt nicht gut für Bleistift. Ich versuchte Vorlesungen mit einem weichen Bleistift in der A4-Variante mitzuschreiben. Zum Schreiben war es mir zu glatt und der Graphitstaub legte sich auf die gegenüberliegende Seite. Was dann so aussah, als hätte ich die Tinte nicht ganz trocknen lassen und machte das Buch zu früh zu.
Mittlerweile mag ich das Büttenpapier von Semikolon recht gerne. Zur Zeit teste ich das Papier von Smythson of Bond Street.
Liebe Grüße,
Andreas
auch ich bin bekennender Bleistiftfreund aber gerade das Papier von MD Paper finde ich überhaupt nicht gut für Bleistift. Ich versuchte Vorlesungen mit einem weichen Bleistift in der A4-Variante mitzuschreiben. Zum Schreiben war es mir zu glatt und der Graphitstaub legte sich auf die gegenüberliegende Seite. Was dann so aussah, als hätte ich die Tinte nicht ganz trocknen lassen und machte das Buch zu früh zu.
Mittlerweile mag ich das Büttenpapier von Semikolon recht gerne. Zur Zeit teste ich das Papier von Smythson of Bond Street.
Liebe Grüße,
Andreas
„Lernen ist nicht gleichbedeutend mit Wissen. Es gibt Wissende und Weise. Das Gedächtnis macht die einen, die Philosophie macht die anderen.”
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Re: Notizbuch für Bleistift?
Ich habe mir bereits die Nase am virtuellen Schaufenster ein wenig platt gedrückt, beim Bestaunen der Midori Produkte
Allein für Füller würde ich ja zu gern schon fast das ganze Sortiment haben wollen … Und für Bleistift fiel mir das Midori Sketchbook auf, als wahrscheinlich besonders gut geeignet. Doch 25 € sind mir armer Hase leider zu viel, wenn auch dies ein ganz normaler Preis für hervorragendes Papier derzeit sicherlich ist. Deshalb will ich erstmal sammeln, was Eure Erfahrungen so sind und kann dann ja nochmal abwägen.

Re: Notizbuch für Bleistift?
Ich nutze zwar lieber HB Bleistifte - gerne in der 0,7er Breite im Druckbleistift -, aber auch ich bevorzuge zum Schreiben und Zeichnen dickeres, stabileres und leicht rauhes Papier.
Da ich meine Hefte beidseitig beschreibe, lege ich beim Schreiben ein Löschblatt, Linienblatt, dünne Pappe oder eine festere Kunststoffseite (Ringbuchteiler) unter, damit der Bleistiftabrieb nicht auf schon beschriebene Seiten durchdrückt.
Wenn es erst einmal eine eher preiswert Lösung zum Testen sein soll, eignen sich die meisten Schulhefte sehr gut. Die gibt es in vielen Lineaturen, mehreren Größen und meist ist das Papier relativ fest und nicht allzu glatt.
Liebe Grüße,
Dagmar
Da ich meine Hefte beidseitig beschreibe, lege ich beim Schreiben ein Löschblatt, Linienblatt, dünne Pappe oder eine festere Kunststoffseite (Ringbuchteiler) unter, damit der Bleistiftabrieb nicht auf schon beschriebene Seiten durchdrückt.
Wenn es erst einmal eine eher preiswert Lösung zum Testen sein soll, eignen sich die meisten Schulhefte sehr gut. Die gibt es in vielen Lineaturen, mehreren Größen und meist ist das Papier relativ fest und nicht allzu glatt.
Liebe Grüße,
Dagmar
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Re: Notizbuch für Bleistift?
Erstmal habe ich derzeit ein Notizbuch in Verwendung, welches ich ursprünglich für Füller und Tinte mal irgendwo günstig erwarb. Ich stellte nämlich fest, dass es ebenfalls neben Tintenfestigkeit sehr angenehm mit Bleistift zu nutzen ist: FANTASTICPAPER.

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Re: Notizbuch für Bleistift?
In einem YouTube-Video über seine Füllersammlung sagt der amerikanische Astronom Tyson, "ich kann meine eigenen Linien machen. Ich bin ja erwachsen". Ja! Ich sehe es genau so, und ich habe nie verstanden, warum in jedem beliebigen Supermarkt man Notizblocks mit kariertem und liniertem Papier kriegt, aber dass man sogar in spezialisierten Schreibwarengeschäften oft keine Notizblocks oder Collegeblocks mit blanko kriegt.Freizeitsportler hat geschrieben: ↑12.04.2025 23:12Kariertes oder gepunktetes Papier irritiert mich tatsächlich. Brunnen Kompagnon finde ich zwar sonst toll, aber für Bleistift erscheint mir die karierte Version total unbrauchbar. Selbst liniert kann mich stören. Ich verwende deshalb fast immer blanko Papier.
Ein bisschen rau sollte es doch sein: wir reiben ja Material vom Stift aufs Papier ab. Allerdings ist zu raues Papier wieder unangenehm, weil die Schreiboberfläche unregelmässig wirkt.
Ist raues oder glattes Papier besser?
Moleskine-Bücher haben für Füller berüchtigt schlechtes Papier (scheint und blutet durch), aber für Bleistift finde ich sie gut, gerade auch weil das Papier ein bisschen rau ist.
Ich verwende gerne gebrauchte Briefumschläge als Schmierpapier für Einkaufslisten, to-do-lists u.dgl.: die sind meistens aus billigem Wegwerfpapier und ein bisschen rau, und dann merkst du den Unterschied zu glattem Papier gut.
Danke, ich bin schon bekehrt – das Schreiben mit Füller ist der Weg ins irdische Paradies.
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Re: Notizbuch für Bleistift?
Hallo 
bei Bleistifttauglichem Papier kommst du sehr gut an günstige und qualitativ gute Bücher, allerdings geht mein Tipp eher in die Künstler-Ecke Richtung Skizzenbücher.
Beispiele:
- Hahnemühle D&S = Papier absolut nicht für Füller tauglich, kann man sogar als Löschpapier entfremden
, ist für Bleistift aber sehr gut, da es griffig genug ist und auch mehrfaches Radieren gut übersteht. Und ist Preislich auch nicht sehr teuer.
- Hahnemühle Nostalgie = etwas dickeres Zeichenpapier, wesentlich glatter und trotzdem sehr gut für feinere Bleistiftzeichnungen (verwende ich sehr gern in Verbindung mit Tuschezeichnungen, oder auch Füller und Aquarell) Das Papier nimmt quasi alles.
- Diverse Eigenmarken und günstige Skizzenbücher (Gerstecker / Boesner / Modulor) = sind in der Regel etwas mehr reinweiß, wo hingegen die genannten von Hahnemühle einen etwas mehr "Offwhite"/ cremigeren Farbton haben (gefällt mir persönlich besser, ist aber natürlich Geschmacksache)
Lohnt sich also auch mal in die Ecke der Skizzenbücher zu schauen
beste Grüße
Oliver

bei Bleistifttauglichem Papier kommst du sehr gut an günstige und qualitativ gute Bücher, allerdings geht mein Tipp eher in die Künstler-Ecke Richtung Skizzenbücher.
Beispiele:
- Hahnemühle D&S = Papier absolut nicht für Füller tauglich, kann man sogar als Löschpapier entfremden

- Hahnemühle Nostalgie = etwas dickeres Zeichenpapier, wesentlich glatter und trotzdem sehr gut für feinere Bleistiftzeichnungen (verwende ich sehr gern in Verbindung mit Tuschezeichnungen, oder auch Füller und Aquarell) Das Papier nimmt quasi alles.
- Diverse Eigenmarken und günstige Skizzenbücher (Gerstecker / Boesner / Modulor) = sind in der Regel etwas mehr reinweiß, wo hingegen die genannten von Hahnemühle einen etwas mehr "Offwhite"/ cremigeren Farbton haben (gefällt mir persönlich besser, ist aber natürlich Geschmacksache)
Lohnt sich also auch mal in die Ecke der Skizzenbücher zu schauen
beste Grüße
Oliver
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Re: Notizbuch für Bleistift?
Ja, an die Skizzen- sowie die Notizbücher von Boesner hatte ich auch schon gedacht.
Ich habe sogar noch ganz alte Hahnemühle D&S, auf die jedoch Deine Beschreibung zum Hahnemühle Nostalgie besser passt, denn meine D&S sind schon auch glatt und tintentauglich, da verläuft die Tinte kein Stück, aber mit 140g ist das Papier schon recht schwer. Und ich wollte gerne A5-Format. Vielleicht hat sich bei Hahnemühle die Papiersorte bzw. Sortierung verändert.
Ich habe sogar noch ganz alte Hahnemühle D&S, auf die jedoch Deine Beschreibung zum Hahnemühle Nostalgie besser passt, denn meine D&S sind schon auch glatt und tintentauglich, da verläuft die Tinte kein Stück, aber mit 140g ist das Papier schon recht schwer. Und ich wollte gerne A5-Format. Vielleicht hat sich bei Hahnemühle die Papiersorte bzw. Sortierung verändert.