Welche Kladden sind "Füllertauglich"

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audace
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Re: Welche Kladden sind "Füllertauglich"

Beitrag von audace »

reduziert hat geschrieben:Leider bin ich gerade in Zeitnot, daher die ersten Eindrücke von zwei IKEA-Notizbüchern hier: http://reduziert.tumblr.com

Ausnahmsweise mal extern :)
Coole Seite!

Schöne Grüße, Audace

Il n'est jamais plus tard que minuit!
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reduziert
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Re: Welche Kladden sind "Füllertauglich"

Beitrag von reduziert »

Danke :mrgreen:
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Will
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Re: Welche Kladden sind "Füllertauglich" Test Leuchtturm 1917

Beitrag von Will »

Hallo in die Runde,

ich habe aktuell eine Kladde für's Büro gesucht und mich trotz ambivalenter Beurteilung für das Leuchtturm 1917 Notizbuch Master DIN A4+ blanko, 100g Papier, 233 Seiten entschieden. Gestern wurde das Teil bestellt und heute schon geliefert.

Der erste Eindruck nach dem Auspacken:

Das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt und die Verarbeitung ist in Ordnung. Haptik sowie Farbe des Papiers sind äußerst ansprechend und die Papieroberfläche seidig glatt. Die 233 Seiten mit der 100er Grammatur wiegen natürlich etwas, doch empfinde ich das Gewicht nicht als zu hoch.

Kommen wir zum spannenden Teil: Der Test

Natürlich habe ich das Papier sofort mit Füllhalter und Tinte getestet. Testfüllhalter war ein Pelikan 100N mit CN-Feder in der Breite B bis BB. Die verwendete Tinte war Pelikan 4001 Königsblau. Der alte Pelikan hat einen sehr satten Tintenfluss und ich habe recht groß und mit ordentlich Druck geschrieben.
Was soll ich sagen, das Ergebnis war ausgezeichnet. Angenehm weiches Schreibgefühl, die Tinte wird optimal angenommen, das Schriftbild ist sehr gut konturiert, kein Ausfransen, kein Druchbluten, nicht einmal Durchscheinen. Um auf dem Bild erkennbar werden zu lassen, dass dort auf der Vorderseite schon etwas geschrieben steht, musste ich das Blatt extra anheben. Entsrpechend war ich freudig überrascht und bin nun mit der Kladde von Leuchtturm 1917 ganz und gar zufrieden.

Womöglich wird in der großen Bandbreite verschiedenster Ausführungen unterschiedliches Papier verwendet. Vielleicht hatte ich auch einfach nur Glück und mein Notizbuch ist eines mit sehr gutem Papier. Wie auch immer, das mir vorliegende Exemplar kann ich ohne Einschränkung empfehlen.

Schöne Grüße aus der sonnigen Pfalz

Gerd
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Tenryu
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Re: Welche Kladden sind "Füllertauglich"

Beitrag von Tenryu »

Die königsblaue Tinte ist in dieser Beziehung freilich die unproblematischste.
Wenn ein Papier hingegen die türkisene, brillant-grüne und Edelstein Topaz verträgt ohne auszufransen und vor allem ohne Durchdrücken, dann taugt es wirklich etwas. :wink:
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Will
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Re: Welche Kladden sind "Füllertauglich"

Beitrag von Will »

Hallo Tenryu,

ich bin's zufrieden, doch ist Dein Einwand berechtigt. Leider habe ich nicht gar so viele Tinten vorrätig, werde aber noch ein paar andere Tinten testen und das Ergebnis nachliefern.

Grüße in die Nacht

Gerd
Zuletzt geändert von Will am 31.10.2013 1:26, insgesamt 1-mal geändert.
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pejole
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Re: Welche Kladden sind "Füllertauglich"

Beitrag von pejole »

@ Will,

alle Achtung, du hast eine wirklich schöne, ausdrucksstarke, sehr gut lesbare und das Auge erfreuende Schrift.

Was denkst du, ob das Papier auch für Spitzfeder geeignet ist, ist es eher glatt oder grob mit Oberflächenstruktur, gut verleimt?

Gruß, pejole
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Will
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Re: Welche Kladden sind "Füllertauglich" Leuchtturm 1917

Beitrag von Will »

So, hab mal noch 10 weitere Tinten getestet, dabei jedoch weniger auf den Schwung der Handschrift geachtet, sondern die Feder vorher odentlich ins Tintenglas gedippt und recht fest sowie plan über das Papier geführt, aufdass da möglichst viel Saft von der Feder auf's Papier kommt. Zum Einsatz kam dafür einen Pelikan 800 mit IB-Feder und die ist richtig nass.

Getestet habe ich folgende Tinten:

1. Pelikan Brillant-Rot (historische Tinte aus den 50er Jahren)
2. Diamine Racing Green (Sonderabfüllung Rolf Thiel)
3. Sailor Schwarzblau
4. Uhu Alles-Tinte (historische Tinte aus den 40er/50er Jahren)
5. Pelikan Schwarz
6. Rohrer & Klinger Sepia
7. Rohrer & Klinger Verdigris
8. Rohrer & Klinger Alt-Bordeaux
9. Sailor Schwarz
10. Montblanc Royalblau

Wie Tenryu schon angedeutet hat, kann auch das Papier von Leuchtturm nicht alles. Ein Ausfransen ist bei der Diamine Racing Green und der Rohrer & Klinger Verdigris klar erkennbar, minimalst bei der Rohrer & Klinger Alt-Bordeaux, hier ist die Kontur nicht ganz so scharf. Ein Durchbluten ist bei der Racing Green und der Verdigris festzustellen, wobei dies bei der Verdigris etwas deutlicher zu sehen ist. Die Eigenschaften des Papiers würde ich zwar nicht mehr als hervorragend, aber dennoch als recht gut beschreiben. Wer also gerne Tinten nutzt, die deutlich zum Ausfransen und Durchbluten neigen, wird auch mit dem vorgestellten Notizbuch nicht ganz glücklich. Neun von insgesamt elf getesteten Tinten harmonieren jedoch äußerst gut mit dem Papier, weshalb ich für alle anderen guten Gewissens bei meiner Empfehlung bleibe.

@ pejole
Das Papier ist recht glatt und gut verleimt. Habtisch fühlt es sich seidig zart an, gleiches gilt für das Gefühl beim Schreiben mit der Feder. Eine flexible Spitzfeder habe ich leider nicht da, um einen Test durchzuführen, allerdings gleiten flexible Füllhalterfedern, selbst mit viel Druck geschrieben, sehr schön. Da das Papier nicht rau und durch das höhere Gewicht angenehm fest ist, sollte eine Spitzfeder auch weniger hängen bleiben. Die Tinte wird dennoch vom Papier gut angenommen und perlt nicht auf. Dies habe ich z. B. schon bei meinem Moleskine Skizzenbuch DIN A4 feststellen müssen, was kein feines Schriftbild mehr ergibt und zu einem dauerhaft fleckigen shading führt.
Und hey pejole, lieben Dank für den Rotbäckchensaft. Meine Handschrift war früher so grausig, dass sich meine Lehrer weigerten Klassenarbeiten von mir zu korregieren. In der Schule lernte ich technisches Zeichnen und musste die Beschriftungen ohne Schablone vornehmen. In Folge des Übens dieser speziellen Normschrift habe ich meine Handschrift dann auf Druckbuchstaben umgestellt. Einige Jahre später sollte ich Steno lernen. Da ich keinen Schreibfluss mehr hatte, ein Ding der Unmöglichkeit. Vor einigen Jahren entdeckte ich dann den Füllhalter wieder für mich, seither wird es langsam aber stetig besser. Die Buchstaben werden runder und sind in Teilen wieder verbunden. Ein wirklich langer Weg, entsprechend freut es mich, wenn jemand meine Handschrift gefällt.

Nächtliche Grüße

Gerd
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pejole
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Re: Welche Kladden sind "Füllertauglich"

Beitrag von pejole »

@ Will,

danke für die Antwort, kann sein dass das Papier für Spitzfeder geeignet ist, wenn du mit flexiblen FFH Federn gut zurecht kommst kann es trotzdem sein dass bei Spitzfedern die Tinte ausblutet, habe schon erlebt dass die 4001 königsblau ausblutet und die 4001 blau-schwarz nicht auf ein und demselben Papier. Na ja, werde mir das Buch aber trotzdem mal bestellen.

Mit der Handschrift das war bei mir umgekehrt, hatte während der Schulzeit eine einigermaßen gute Handschrift und während der Berufsjahre wurde diese immer schlechter bis hin zur Sauklaue, ist schon eigenartig, aber wenn ich eine Spitzfeder in die Hand nehme ändert sich mein ganzes Schreibverhalten total, dann wird nur noch ruhig und schön geschrieben, eigentlich nicht zu verstehen.

Gruß, pejole
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Tenryu
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Re: Welche Kladden sind "Füllertauglich"

Beitrag von Tenryu »

Ich habe gerade meinen Taschenkalender vom Aldi für 2014 eingeweiht, und mußte zu meiner angenehmen Überraschung feststellen, daß das Papier viel besser und tintentauglicher ist, als beim letztjährigen baugleichen Modell. Selbst die Edelstein Topaz, die schon eher zum Durchbluten neigt, verträgt das Papier problemlos.
Das Teil hat keine 4 € gekostet. Rund ein Viertel des Umfanges besteht aus leeren Seiten für Notizen. Der Rest ist jeweils ein Wochenkalender auf einer Doppelseite. Der Einband besteht aus einer Art Kunstleder; fühlt sich weich und angenehm an. Eine elastische Stiftschlaufe und eine kleine Tasche für Notizzettel ist auch dabei.

Manchmal hat man mit günstigen Produkten echt Glück. :)
Mein Paperblanks-Kalender hat auch kein besseres Papier, kostet aber vier mal so viel.
Barbara HH
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Re: Welche Kladden sind "Füllertauglich"

Beitrag von Barbara HH »

Ich bin neulich beim Stöbern bei ebay über das edubook gestoßen, ein in Deutschland hergestelltes Notizbuch mit Munken-Papier, im Din A5 Format mit 192 Seiten im Hardcover. Das Ganze zum erstaunlichen Preis für 9,95 plus Versand. Und von dem Gewinn wird auch noch ein Entwicklungshilfe-Projekt gesponsert:

http://www.ebay.de/itm/181348010047

http://www.red-thread-book.com/

Hab mir selbst noch keins bestellt, da ich noch ein gutes Dutzend Notizbücher auf Vorrat habe :oops: und ich außerdem noch nicht weiß, ob ich mich mit dem punktierten Papier anfreunden kann, aber ich finde das Angebot schon ziemlich verlockend, deshalb wollte ich es euch hier mal zeigen. Sehen ziemlich gut aus, und mit Munken-Papier macht man nix falsch.

Viele Grüße,

Barbara



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„Ich denke tatsächlich mit der Feder, denn mein Kopf weiß oft nichts von dem, was meine Hand schreibt.“ Wittgenstein, Vermischte Bemerkungen
Deejay
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Re: Welche Kladden sind "Füllertauglich"

Beitrag von Deejay »

Hallo Zusammen,

die Nummer mit den Leuchtturm Kladden hat mir keine Ruhe gelassen; ich habe hier ein älteres Exemplar in der Variante Master A4 (233 Seiten) - da schlägt bis auf wenige Tinten so gut wie alles durch. Nun habe ich ein neues Exemplar der gleichen Gattung mit dem "neuen" Papier 100g (tintensicher) getestet
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Wie man sehen kann, geht da auch mit anspruchsvollen Kombinationen nichts durch .... Feathering ist ebenfalls Fehlanzeige. Allerdings muss man wissen, das die Federn auf diesem Papier vergleichsweise etwas breiter auslaufen (vgl. Exacompta Clairefontaine 80g). Durch die etwas rauhere Oberfläche des Leuchtturm gibt es jedoch so gut wie keine Aussetzer; zudem ist dieses Papier recht unempfindlich gegen Körperfett ...... wer mal auf dem Exacompta vor einem längeren Text ein paar Brote geschmiert und sich anschliessend nicht die Hände gewaschen hat, weiss wovon ich spreche.
Zusammenfassend darf ich sagen, das mich die neue Papierqualität überzeugt hat; das Master A4 233 Blatt Hardcover habe ich während einer Geschäftsreise bei Ebeling in Berlin für freundliche 17,90 € erwerben können - mit einer maßgefertigten Nappalederhülle ist das nun mein neues Tagebuch.

Grüße,

Dirk
pejole
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Re: Welche Kladden sind "Füllertauglich"

Beitrag von pejole »

Hallo Dirk,

Gratulation zu deiner Schrift, wunderbar, das Ganze wirkt durch die kleinen Zeilenabstände wie ein Gewebe, dazu noch verschiedene Tintenfarben, erinnert mich irgendwie an alte Schriften in Textur.

Toll gemacht!!!

Gruß, Martin
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dr.snooze
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Re: Welche Kladden sind "Füllertauglich"

Beitrag von dr.snooze »

Ich habe mir kürzlich das Notizbuch "Punk" von nuuna bestellt (Format ähnlich Midori Traveler's Notebook, sehr schick). 90g Munken Papier, punktkariert. Von der Füllertauglichkeit bin ich mehr als enttäuscht. Durchbluten bei fast allen Tinten/Füllern. Auch sonst bin ich (subjektiv) von dem Papier nicht sonderlich begeistert. Da war mein altes Leuchtturm 1917 Hardcover, punktkariert um Welten besser.
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Notizbuch "Punk" von nuuna
Notizbuch "Punk" von nuuna
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Deejay
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Re: Welche Kladden sind "Füllertauglich"

Beitrag von Deejay »

pejole hat geschrieben:Hallo Dirk,

Gratulation zu deiner Schrift, wunderbar, das Ganze wirkt durch die kleinen Zeilenabstände wie ein Gewebe, dazu noch verschiedene Tintenfarben, erinnert mich irgendwie an alte Schriften in Textur.

Toll gemacht!!!

Gruß, Martin
Hallo Martin,

das sagst gerade Du .... im Vergleich zu Deinen Schriftsätzen ist das nicht mehr als eine wüste Schmiererei.

Gruss,

Dirk
pejole
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Re: Welche Kladden sind "Füllertauglich"

Beitrag von pejole »

Hallo Dirk,

also wenn das wüste Schmiererei ist dann möchte ich doch mal sehen wie deine richtige Schmiererei aussieht, meine Normalschrift die kann man als echte Schmiererei bezeichnen.

Schau dir deine - wüste Schmiererei - doch mal in Ruhe an und lass sie auf dich wirken und dann wirst auch du sehen wie gleichmäßig wie ein Gewebe du geschrieben hast.

Gruß, Martin
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