Welches Papiergewicht bevorzugt ihr?

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Liebe Tintenfreunde,

welches Papiergewicht bevorzugt ihr? Der Standard liegt ja bei 80 g/m² und ich habe hier einige Papiere mit 90 und 100 g.

Irgendwie finde ich aber evt. leichteres Papier viel eleganter, weil es filigraner wirkt und nicht so das Papier an sich, sondern das Geschriebene herausstellt. Mich interessiert daher, was ihr bevorzugt (nicht was ihr besitzt) und warum

Viele Grüße,
Schildkröte

[Pelle13]

Hallo Schildkröte,

ich bevorzuge auf jeden Fall dickere/steifere Papiere (90g bis 120g). Zum einen mag ich es nicht, wenn mir das Briefpapier "wie eine welke Blume von der Hand hängt" und zum anderen beschreibe ich Briefpapiere immer beidseitig, da stört es mich dann schon erheblich, wenn ich den Text der Vorderseite komplett durchscheinen sehe.
Zwei Nachteile haben die dickeren Briefpapiere allerdings schon: Das Linienblatt lege ich oft nur aus Gewohnheit unter (da ich Briefe ja nicht auf dem Leuchttisch schreibe ) und mehr als zwei Briefbögen passen dann auch nicht in einen normalen Brief rein.

An Deiner Abstimmung habe ich nicht teilgenommen, da ich mich nicht genau auf eine Grammatur festlegen will - das hängt nämlich zumindest auch noch stark von der Oberflächenstruktur ab.

Liebe Grüße,
Pelle

[mirosc]

Ich bin auch lieber bei 100(+). Es fühlt sich für mich besser an, etwas Vernünftiges in der Hand zu haben. Und hört sich auch besser an. Leichtere Papiere erinnern mich immer ungut an Luftpostpapier oder Butterbrotpapier...

Aber wichtiger als das Gewicht ist mir, dass nichts durchscheint oder gar durchblutet, ein schöner Farbton vorliegt, und zumeist bevorzuge ich ungestrichene Papiere.

[Tenryu]

Zum Schreiben mag ich eher leichtere Papiere, zum Drucken eher schwerere. Es kommt aber sehr auf die Papierqualität und den Verwendungszweck an. Ich habe als Kompromiß für 90g/m² gestimmt.

[SimDreams]

Ich mag das Tomoe River, deshalb zeichne ich für die "kleiner 60 g" Antwort verantwortlich.

Grüße, Uwe

[Freddy]

Aufs Gewicht kann man das Ganze nicht reduzieren. Da 90g deutlich teuerer ist, als 80g,
so ist die Qualität meist auch besser. Es gibt auch durchaus Papiere mit 70g, die absolut Fûllertauglich sind, in Sinne von Ausfransen und Bluten. Durchscheinen wird die Schrift aber trotzdem.

[Edelweissine]

Da ich gern lange Briefe schreibe, benötige ich bei meiner großen Handschrift gern mal sechs Seiten bzw. drei Bögen, die ich dann beidseitig beschreibe. Durchbluten oder -scheinen darf da nichts. Gern verwende ich den Silbrrblock von Staufenpost, 70g/m², da passen drei Blätter in den Standardbrief. Toll ist auch das Oxford Optik Paper, das hat bei mir keine Grammaturangabe. Wichtig ist auch eine glatte, aber keinesfalls rutschige Oberfläche. Schweres Papier bremst meine Schrift, ich schreibe sehr schnell und eine sehr zusammenhängende Schreibschrift. Abgestimmt habe ich mit 70 g.

[Illoran]

Moin,

ich bevorzuge keine bestimmte Grammatur, wie sich das Papier generell verhält ist mir deutlich wichtiger. Viele Papiere saugen aus der Tinte förmlich jedes Shading raus oder sind sonstwie unangenehm. Mein Favorit ist aktuell ein Collegeblock von Clairfontaine mit sehr glattem und tintenresistentem Papier. Der hat 90 gsm also habe ich das mal angekreuzt.

Platz 2 ist ein billiger Rossmann Collegeblock aus recycletem Papier bei dem nicht mal die Grammatur angegeben ist. Ich schätze 70 gsm.
Platz 3 belegt HP Colour Laser 100 gsm.

Long Stories short: Das Papiergewicht ist bei mir etwas was einfach passiert, das wähle ich nicht gezielt.

mfg Illo

[miel]

Bei mir sieht es aus wie bei Illoran.

Das leichteste Papier, daß ich täglich in Benutzung habe ist ein 60g Papier von Clairefontaine.
Dann folgt - ebenfalls Clairefontaine - ein 90g Papier.

100g und mehr kommen bei mir seltener für Korrespondenz zum Einsatz, aber das liegt nicht daran, daß ich das Gewicht weniger mag oder die Schreibeigenschaften, sondern daß das Papier dem Verwendungszweck folgt.

Liebe Grüsse,

Claudia

[Pruppi]

Hallo zusammen,
ich mag von der Haptik her lieber etwas schwerere Papiere, wichtiger ist mir aber wie es sich mit meiner Füller- und Tintenkombination verhält.
Einzige Ausnahme ist (bisher) das Tomoe River Papier. Da blutet nichts durch obwohl es schon sehr dünn ist.

[Killerturnschuh]

Schweres Papier ist gleich gute Qualität, ist in meinen Augen ein Gerücht. Es gibt genügend schwere Papiere die bei genauer Betrachtung nur mäßig bis gar nicht für Füller geeignet sind, und gleichzeitig preiswerte dünne Papiere die sich ganz vorzüglich eignen.
Breite Federn und feine Federn mögen nicht unbedingt die gleichen Papiere.
Man lernt mit der Zeit und entwickelt seine eigenen Vorlieben. Grammatur ist für mich Nebensache, wichtig ist mir Alltagstauglichkeit. Ich will und brauche keine 1000 verschiedenen Papiersorten, sondern Papier das für seinen jeweiligen Einsatzzweck taugt, und sich für mich gut anfühlt.
Empfehlenswert halte ich Römerturm, Rössler, Fritz Schimpf, Tomoe River, Kabuco oder Fabriano.

[agathon]

Gutes Papier erkennt man übrigens auch daran, dass es metallisch klingt, wenn man es mit spitzen Fingern an der Blattoberseite hält und dann damit hin und her wedelt. Zu meinen favorisierten Papieren gehört das elfenbenfarbige Zanders Zeta in der 90 bzw. 100 Gramm Grammatur. Paltz Nummer zwei belegt bei mir das gerippte permuttfarbige Papier von Conqueror (100 Gramm), das mit 20 Euro für 100 Blatt für ein Papier dieser Qualität auch recht günstig ist. Danach kommt auf Platz drei natürlich das Briefpapier von Gohrsmühle.

Grüße

agathon

[Strombomboli]

Gutes Papier erkennt man übrigens auch daran, dass es metallisch klingt, wenn man es mit spitzen Fingern an der Blattoberseite hält und dann damit hin und her wedelt.

Da würde ich widersprechen, denn es gibt harte und weiche Papiere. Die harten klingen metallisch, die weichen nicht (echtes Bütten zum Beispiel nicht). Ob es aber hart oder weich ist, ist für die Qualität nicht entscheidend, da hat jeder seine Vorlieben.

[Ex Libris]

Hallo,

ich habe mal als Kompromiss 70g angegeben, verwende aber durchaus unterschiedliche Grammaturen, wobei da eigentlich nichts über 90g dabei ist - und dabei handelt es sich im Regelfall um das Clairefontaine Velouté. Ich fand früher auch immer wieder die dickeren Papiere toll, bis ich gemerkt habe, dass mir oftmals gerade bei den dickeren Papieren die Tinte franst oder durchschlägt, während bei den billigsten (und leichtesten) Schülerblocks - ich rede von ca. 60-70g/qm - die Tinte weder franst noch durchschlägt. Daher bin ich größtenteils zu diesen niedrigeren Grammaturen zurückgekehrt. Aber, wie das hier bereits mehrfach gesagt wurde, alles ist eine Frage der Oberfläche und wie sich meine Federn dazu verhalten.

Gerade aber für Briefe mag ich lieber dünnere Papiere. Erstens finde ich das leichte Rascheln und Knistern toll. Zweitens beschreibe ich weder bei Briefen noch bei sonstigen Schriftstücken die Rückseite, so dass ohnehin mehr Blätter zusammenkommen. Drittens neige ich in Briefen zu wuchernder epischer Breite, so dass ein Brief bei mir eigentlich immer 8 Seiten aufwärts hat. (Mein längster war, glaube ich, 22 Seiten lang.)

Viele Grüße,
Florian

[Fermentis]

90 g/m² ist mein bevorzugtes Papier.
Dies liegt aber auch darin begründet, das mir bisher noch kein andres Papier begegnet ist, bei dem ich genauso gute Schreibeigenschaften wiederfinden konnte, wie bei meinen bevorzugten Papiersorten.
Sollte mir jedoch mal solch ein Papier mit anderer Grammzahl in die Hände fallen, dass die gleichen Schreibeigenschaften wie bei meinen bevorzugten Papiersorten wiedergibt, dann wäre es sicherlich nicht ausgeschlossen, das auch dies mir zusagen könnte.