Ich mag verschiedene, eher ungewöhnliche Papiere und dachte ich stelle mal ein paar dieser Exoten vor:
Zuerst das Cosmo Air Light (75 gsm).
Gibt's soweit ich weiss (bisher) nicht als Notizbuch, ich habe mir 50 Blätter davon gekauft (wird von Yamamoto vertrieben).
Es existiert auch eine Version davon mit 92 gsm, scheint aber aktuell nicht erhältlich zu sein.
Das Papier hat einen leichten Widerstand beim Schreiben, aber viel weniger als z. B. Midori MD.
Sheen und Shading sieht man wirklich super und ich finde das Ghosting ist gering.
Selbst mit sehr nassen Tinten habe ich kein Feathering gesehen.
Für mich aktuell besser als Tomoe River (TR).
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Als Zweites möchte ich euch das Spica Bond Papier zeigen (49 gsm).
Das wird von Mitsubishi Mills produziert und wird ebenfalls von Yamamoto vertrieben.
Diese Variante wird seit 1970 hergestellt, frühere Versionen gabs schon 1921 (Bond Paper) und 1940 (Speaker Bond).
Dieses Papier wird (wurde?) wegen seiner Robustheit für Schecks und Aktienurkunden benutzt.
Es ist ein sehr dünnes Papier, das aber trotzdem eine erstaunlich gute Qualität aufzeigt. Man muss es während dem Schreiben mit der anderen Hand ein wenig Hinunterdrücken, vor allem wenn man in der Nähe der Ränder schreibt.
Sheen und Shading sieht man, aber weniger als bei Cosmo oder TR. Das Ghosting ist sehr stark (erstaunt bei nur 49 gsm nicht).
Feathering habe ich erstaunlicherweise auch bei sehr nassen Tinten/Füller-Kombinationen keins gesehen.
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Als dritte Option zeige ich euch das Bank Paper (48.2 gsm).
Das wird ebenfalls von Mitsubishi Mills produziert und von Yamamoto vertrieben.
Es ist ein taktil interessantes Papier, das beim Schreiben deutlich mehr Widerstand biete. Vergleichbar, aber anders als Midori MD.
Es fühlt sich für mich jetzt schwerer als 48.2 gsm an, aber das kann ja täuschen.
Das Bank Paper habe ich in einem Block mit 100 Blättern und in Notizbüchern von Musubi (www.musu.bi - kann ich nur empfehlen).
Faszinierend an diesem Papier ist die Farbwiedergabe. Vor allem Tinten mit rötlichen Tönen sehen hier recht anders aus (vor allem, wenn man es mit TR vergleicht). Man kann also viel Spass dabei haben, seine bereits gut bekannten Tinten auf diesem Papier nochmals neu kennenzulernen. Mir gefällt diese Farbwiedergabe gut, aber das liegt wahrscheinlich nicht allen gleich gut.
Sheen und Shading sieht man gut, aber weniger als auf Cosmo oder TR.
Ghosting ist minimal und man sieht bei gewissen Kombinationen ein leichtes Feathering, aber man muss schon sehr genau hinschauen, um es zu sehen.
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Zu guter Letzt kommt noch das OK Fools Papier (mit 81.4 gsm das dickste dieser vier Papiere).
Das wird aktuell von Nippon Paper Industries produziert und ebenfalls von Yamamoto vertrieben.
Es ist nicht, wie der Name vermuten lassen könnte, ein Papier für Narren oder Dummköpfe, sondern in Japan wird der Begriff "Fools Paper" schon seit langem für hochwertiges Schreibpapier verwendet und kommt vom britischen Fool’s Cap (oder Foolscap) Paper.
Auf dem Papier zu schreiben ist angenehm und die Farbwiedergabe ist gut, wenn auch nicht so schön wie auf Cosmo oder TR.
Es war auch das Einzige dieser 4 vier Papiere, auf dem ich wirklich starkes Feathering gesehen habe, aber auch das eigentlich nur mit Noodler's Apache Sunset und einer sehr nassen ASC Feder. Es gibt ja bekanntlicherweise Kombinationen von Papier/Feder/Tinte die einfach nicht gut passen. Mit der ebenfalls sehr nassen Stipula Etruria TI-Feder habe ich auch bei genauem hinsehen kein Feathering entdecken können.
Shading sieht man eigentlich sehr gut, Sheen etwas weniger, Feathering ist wie obern erwähnt für die meisten Kombinationen gut. Ghosting ist eigentlich gut, aber bei nassen Tinten kann es sogar zu Bleedthrough kommen.
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Und hier ein Vergleich der Rückseiten, damit man Ghosting und Bleedthrough beurteilen kann.
Ich finde auf den Fotos sieht man mehr Ghosting, als wenn man es vor sich hält, also mit Vorsicht geniessen

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