Nachdem ich seit vielen Jahren immer mal wieder Buchbindearbeiten mache, traute ich mich im Herbst an dieses etwas kompliziertere Projekt hin. Es war gar nicht so einfach, immer die richtigen Maß zu ermitteln. So, dass die Spaltmaße nicht zu groß sind -- das würde nicht gut aussehen -- und dass sie auch nicht zu gering sind, dann würde sich die Schublade nicht mehr benützen lassen. Und noch komplizierter war es bei den ineinandergehenden Einlagenboxen. Auch hier sollen die Spalten nicht zu groß sein -- sie haben unter sich ja nur eine Auflage von wenigen Milimetern. Und besonders schick ist es, wenn beim "Reingleiten" das Gewicht der Einlage und die an den Spalten austretende Luft dafür Sorgen, dass die Einlage sanft nach unten gleitet… Alles in allem bin ich ganz zufrieden mit dem Projekt. Im Großen und Ganzen klappte alles so, wie ich es mir vorstellte. Hier und da gibt es kleinere "Fehler", die gehören bei so einem Hobbyprojekt aber mit dazu -- fotografiert habe ich sie natürlich nicht

Angefangen hat es mit einem Haufen Pappe. Da ich einen Stapelschneider habe, war es nicht allzu schwer, die nötigen Maße zu schneiden, jedoch musste ich vieles mehrfach anfertigen, da die Maße, die ich vorher über einen angefertigten Plan ermittelte, nicht stimmten. Das war sicherlich der größte und für mich schwierigste Teil der ganzen Arbeiten.


Danach waren die Kaschierarbeiten dran. Das ging mir etwas leichter von der Hand, nahm aber auch ordentlich Zeit in Anspruch.


Für den Look der Box hatte ich mich für grünes Florentiner-Papier entscheiden und bei den Kanten wählte ich ebenfalls grünes, offenes Leinen, das ich schon seit Jahren im Keller liegen hatte. Insgesamt eine gute Kombi, wie ich finde. Leider ist das Papier nicht UV-beständig, so dass es mit der Zeit etwas verblassen wird. Aber was verblasst nicht im Laufe des Lebens… das gehört dazu und man darf sehen, das etwas in Gebrauch ist und schon Zeit hinter sich hat…



Lange überlegte ich, wie ich die Griffe gestalten sollte. Zunächst plante ich, eine Lederschlaufe anzubringen, kam dann aber wieder davon ab. Ich glaubte, es würde nicht zum vornehmen Stil der Box passen. Dann hatte ich den für mich genialen Einfall. Da ich Violine spiele, kam mir die Idee, Endknöpfe aus dem Geigenbau zu verwenden. Kurzerhand waren ein paar Exemplare bestellt. Der Einbau war dann, anders als erwartet, kein Hexenwerk: den konischen Zapfen abschneiden, von hinten ein M3 Gewinde einbohren und von hinten mit einer kleinen Schraube mit der Box verbinden. Ging fix und gefällt mir äußerst gut.



Die letzte Hürde war schließlich der Bau der Einlage für die Füller. Hier zerbrach ich mir ebenfalls lange den Kopf, hatte dann die Idee, es mit Pappröhren zu probieren und es funktionierte tadellos. Ich bin zufrieden.





Jetzt bin ich froh, wenn das Projekt abgeschlossen ist -- es dauerte mal wieder länger als gedacht -- und freue mich daran.






