Ich und die "glatten" Franzosen

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Justanotherpen
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Ich und die "glatten" Franzosen

Beitrag von Justanotherpen »

Hallo liebes Forum,

ich kann immer wieder lesen, dass viele Mitglieder auf die Papiere der französischen Hersteller Clairfontaine und Rhodia schwören. Meine eigenen Erfahrungen sind durchwachsen: Ich habe immer wieder mit Tinten und Füllern auf dem Papier meine schwere Not: Die Füller schreiben nicht oder schlecht an. Das ärgert mich, denn die Papiere sind nicht gerade günstig und ich schreibe auf manchem Officepapier besser. Was ich allerdings wirklich super finde, ist, dass kaum Tinten durchschlagen und man die Rückseite gut benutzen kann.

Gibt es für diese glatten Papiere einen "Trick" oder braucht man wirklich einen super nassen Füller?


LG und danke für die Einschätzungen!

Michael
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14all41
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Re: Ich und die "glatten" Franzosen

Beitrag von 14all41 »

Ich habe mit wenigen Füllern das ähnliche Problem auf Clairefontaine.

Meiner Meinung nach liegt es am Schliff der Feder. Siehe http://www.richardspens.com/?page=ref/glossary/B.htm und dann unter "baby´s bottom".

Wenn du ein billiges Kopiepapier nimmst dann sollte es besser funktionieren. Wenn ein Füller bei mir nicht anschreiben mag und das Papier daran schuld ist, dann lege ich etwas weiches unter (z.B. Löschkarton), verbessert die Situation meist wesentlich.

Herzliche Grüße
Peter
Ex Libris
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Re: Ich und die "glatten" Franzosen

Beitrag von Ex Libris »

Hallo Michael,

ich kenne das, was Du da beschreibst. Auch ich habe, als ich relativ neu hier war, immer wieder das Lob auf Clairefontaine gelesen und mir dann einen Block besorgt - und dann erst mal ein langes Gesicht gemacht. Bis heute habe ich Federn, die die Glätte dieses Papiers nicht ausstehen können, während sie auf dem merklich raueren Manufactumpapier außerordentlich gut schreiben.

Das meine ich immer, wenn ich sage, dass man für jede Feder die passenden Tinten-Papier-Kombinationen herausfinden muss.

Allerdings habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass das Papier von Clairefontaine sehr gut dafür geeignet ist, hochgesättigte Tinten zu bewältigen. Denn während viele Kopierpapiere (bei denen ich auch nie die allerbilligsten nehme) bei den Diamines, Noodlers oder Edelsteinen mit Fransen und Durchschlagen reagieren, macht Clairefontaine im Regelfall kein Problem.

Da ich aber in der Zwischenzeit eine ganze Menge Papier angesammelt habe, gehe ich immer von den Fragen aus: a) Mit welcher Tinte will ich schreiben; in welcher Feder fließt diese Tinte gut; auf welchem Papier schreibt diese Kombination gut? b) Auf welches Papier will ich schreiben; welche Tinte macht darauf kein Problem; in welchem Füller fließt die Tinte gut? c) Mit welchem Füller will ich schreiben; welche Tinte mag diese Feder; worauf lässt sich so am besten schreiben?

Viele Grüße,
Florian
Justanotherpen
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Re: Ich und die "glatten" Franzosen

Beitrag von Justanotherpen »

Ich freue mich, dass ich damit nicht alleine bin :)

Ja, das Papier verträgt ordentlich Feuchtigkeit ohne durchzuschlagen, das merke ich bei meinem M1000, denn dieser "schüttet" ja schon fast Tinte auf das Papier und bei Rhodia schlägt nichts durch, das ist wunderbar.

Ich dachte aber, dass die Papiere der "GRAL" sind und deshalb alles vertragen, dem ist aber wirklich nicht so.

Dann werde ich wohl einfach ein Buch mit den ganzen Kombinationen anlegen, und ich wollte mein Leben eigentlich "vereinfachen".....

LG Michael
Thomas Baier
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Re: Ich und die "glatten" Franzosen

Beitrag von Thomas Baier »

Ich selber benutze das Clairefontaine 90 nur für meine Tintentests, weil es
1. bekannt und
2. gut nachkaufbar ist
3. und zudem eine reproduzierbare Qualität hat.

Mit einem auslaufenden Kopierpapier, viele sind so, kann ich keine Tinten testen. Das Papier ist aber so standfest, daß die Tinte sehr gut darauf haftet und beurteilbar wird. Auf einem Kopierpapier kann ich auch das Shading nicht gut prüfen. Daneben verwende ich einen Abreißblock sehr guter Machart, dort kann ich auch die Wassereigenschaften und das Durchbluten gut testen. Auch hier ist es so: Die Wasserfestigkeit differiert wie auch die Trocknungszeit erheblich je nach Papier.

All das ist auch ein Grund, warum ich keinen Vordruck verwende, vor allem wenn er durch einen Laserdrucker gelaufen ist und seine Oberflächeneigenschaften bei manchen Papieren modifiziert wird.

Schließlich kann ich meine Tinten in einem DIN-A5-Ringheft sehr gut zusammenhalten. Das würde mir bei Kopierpapier, gleich welcher Qualität (natürlich gibt es auch sehr gute). nicht so gelingen.

Es hat also praktische Gründe, warum ich das Clairefontaine, das recht glatt ist, einsetze. Ich muß aber gestehen, daß ich mit meinen Haltern Anschreibprobleme etc. nicht habe. Vielleicht liegt das auch daran, daß ich fast keine Kugelfedern ala B einsetze.

Viele Grüße
Thomas
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