Bindewerk Notizbuch (Kurzbericht)

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Holunderbeere
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Bindewerk Notizbuch (Kurzbericht)

Beitrag von Holunderbeere »

Hallo zusammen,

Gestern habe ich dieses ausgesprochen hübsche Notizbuch von Bindewerk erstanden:
BindewerkJournal.jpg
BindewerkJournal.jpg (346.3 KiB) 4135 mal betrachtet
Es ist relativ dick, im A5-Format und hat liniertes Papier, das mir von der Verkäuferin als tintentauglich beschrieben wurde. Also gleich losgelegt und die letzte Seite als Testseite benutzt.

Bild

Das Papier ist leicht strukturiert und nicht "glitschig", es fühlt sich beim Schreiben angenehm an. Die Tintenfestigkeit ist gegeben, aber gerade so. Zwei von drei Tinten verliefen etwas, so dass die Striche breiter wirken als gewöhnlich, darunter auch die eigentlich als pflegeleicht bekannte "Florida Blue" von Waterman.

Bild

Bei diesen Tinten zeigen sich Ansätze von Durchschlagen auf der Rückseite - grenzwertig, wenn man auf beiden Seiten des Papiers schreiben möchte. Am besten kommt noch die Private Reserver Electric DC Blue zurecht.

Kurzes Fazit des kurzen Berichts: bin nur halb zufrieden. Auch für den stolzen Preis von 18,- macht Bindewerk zwar optisch viel her, ansonsten aber keine Ausnahme auf dem aktuellen Papiermarkt, der für Kuli mehr hergibt als für Füllhalter.

Viele Grüße,
Barbara
Füllerliebhaberin, Vollblutbibliophile & halbseidene Buchbinderin. Internetpräsenz inner Mache. :)
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Ex Libris
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Re: Bindewerk Notizbuch (Kurzbericht)

Beitrag von Ex Libris »

Hallo Barbara,

Holunderbeere hat geschrieben:Kurzes Fazit des kurzen Berichts: bin nur halb zufrieden. Auch für den stolzen Preis von 18,- macht Bindewerk zwar optisch viel her, ansonsten aber keine Ausnahme auf dem aktuellen Papiermarkt, der für Kuli mehr hergibt als für Füllhalter.
Dieser Einschätzung kann man eigentlich kaum etwas hinzufügen. Das gilt, nach meiner persönlichen Einschätzung sowohl für den Markt von Büchern (= gebundenes Papier), als auch für Losepapier. Ein Jammer ist das. Wenn aber geduldig ist und auch nicht davor zurückschreckt, viele Fehlkäufe zu riskieren wird man aber doch irgendwann fündig.

Zu dem von Dir vorgestellten Notizbuch: Ich finde es sieht ganz hübsch aus - wenn ich denn glücklich würde mit Notizbüchern. Ich kaufe mir immer wieder mal eines, wobei ich dann doch eigentlich jedesmal feststelle, dass ich wegen der Kante nur sehr ungern in solchen Büchern schreibe und mich dann immer auf loses Blattpapier freue.

Gleichwohl: Vielen Dank für die Vorstellung.

Viele Grüße,
Florian
Barbara HH
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Re: Bindewerk Notizbuch (Kurzbericht)

Beitrag von Barbara HH »

Hallo Barbara,

danke für den Bericht!

Ich habe mittlerweile übrigens den Verdacht, dass es unterschiedliche Auffassungen von Tintentauglichkeit gibt. Einige scheinen den Schwerpunkt eher auf Konturechtheit zu legen, andere eher darauf, dass das Papier die Tinte gut aufnimmt und schnell trocknet, was aber leider auf Kosten der Kontur geht. Ich selbst bevorzuge auch Papiere, auf denen die Kontur der Linie hundertprozentig erhalten bleibt - auch wenn dies beim Seitenwechsel mit Fächern, Wedeln, Löschblatthantiererei oder Teepause verbunden ist.

Liebe Grüße,

Barbara
„Ich denke tatsächlich mit der Feder, denn mein Kopf weiß oft nichts von dem, was meine Hand schreibt.“ Wittgenstein, Vermischte Bemerkungen
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Tenryu
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Re: Bindewerk Notizbuch (Kurzbericht)

Beitrag von Tenryu »

Die Trockenzeit ist für mich das unwichtigste. Wozu gibt es Löschpapier?
Aber wenn die Schrift ausfranst oder so durch das Papier durchblutet, daß man auf der Rückseite nicht mehr gescheit schreiben kann, ist das Papier für mich nicht mehr brauchbar.

Mittlerweile habe ich mich schon fast daran gewöhnt, meine Notizbücher nur noch mit Bleistift zu benutzen.
Leider habe ich ein Faible für schöne Notizbücher und kaufe gerne spontan welche ein, von denen sich hinterher die meisten als nur bedingt bis gar nicht tintentauglich heraustellen. :(
Dafür aber halten sie bei mir sehr lange, so daß die paar guten, die ich besitze, für meinen Bedarf lange Zeit ausreichen.
Barbara HH
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Re: Bindewerk Notizbuch (Kurzbericht)

Beitrag von Barbara HH »

Tenryu hat geschrieben:Die Trockenzeit ist für mich das unwichtigste. Wozu gibt es Löschpapier?
Yup, finde ich auch. Mir ist das nur bei den Zencover Notizbüchern aufgefallen, in denen das hochgelobte Papier von Munken verwendet wird. Die Tinte zieht sehr schnell ein und verliert dabei etwas an Kontur, die Linien werden spürbar breiter, und trotzdem wird das Papier von vielen Leuten als perfekt füllertaugliches Papier in den Himmel gelobt...
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Holunderbeere
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Re: Bindewerk Notizbuch (Kurzbericht)

Beitrag von Holunderbeere »

Hallo zusammen,

Was ich so schade finde, ist, dass das Papier ja nicht nur die Konturen "verschluckt", sondern auch die Schattierungen der Tinte, das Abwechseln von hell und dunkel, das bei manchen Farben so toll zur Geltung kommt.

Ich will das Papier aber nicht völlig schlecht reden, wie man an der "Electric DC Blue" sieht, gibt es schon Tinten, mit denen man darin gut zurechtkommt.

Ach, das perfekte Notizbuch zu finden ist einfach schwer! Im Moment habe ich eins von "Transehe" (die heißen wirklich so :lol:), das Papier ist an sich wirklich gut, aber recht stark Vergé-gerippt und das stört dann auch wieder manchmal. Eine Kombination, das wär's.

Viele Grüße,
Barbara
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meinauda
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Re: Bindewerk Notizbuch (Kurzbericht)

Beitrag von meinauda »

Barbara HH hat geschrieben:
Tenryu hat geschrieben:Die Trockenzeit ist für mich das unwichtigste. Wozu gibt es Löschpapier?
Yup, finde ich auch. Mir ist das nur bei den Zencover Notizbüchern aufgefallen, in denen das hochgelobte Papier von Munken verwendet wird. Die Tinte zieht sehr schnell ein und verliert dabei etwas an Kontur, die Linien werden spürbar breiter, und trotzdem wird das Papier von vielen Leuten als perfekt füllertaugliches Papier in den Himmel gelobt...
Ich glaube, das es unterschiedliche Aussagen gibt zu den Papieren unter der unterschiedlichen Verwendung.
Ich bin von Zencover auch ganz angetan im Hinblick auf die Möglichkeit beide Seiten des Notizblockes beschreiben zu können.
Als Briefpapier würde ich es nicht unbedingt nehmen, da mir da die Konturen bei meinen dicken Federn nicht klar genug wären.

Wenn ein Briefpapier ein tolles Schriftbild abgäbe, aber nur von einer Seite zu beschreiben wäre, würde es bei mir landen, wenn es die Portokosten nicht erheblich erhöhen würde.

Bei Notizen, die ich zweiseitig verewigen will, sind mir die scharfen Konturen nicht ganz so wichtig, wenn sich das Papier gut beschreiben lässt, wie auf dem Foto unten das Papier von Zencover.
image.jpg
image.jpg (138.95 KiB) 3657 mal betrachtet
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