Und schließlich:
ich war ja auf der Suche nach Tintengläsern zum sauberen und flotten Befüllen meiner großfederigen Kolbenfüller. Viele meiner Lieblingstinten sind in Gläsern, die mir das nur bei hohem Füllstand erlauben (etwa die Pilot Iroshizuku-Gläser, im Bild rechts) oder praktisch gar nicht (etwa die Lamy T53 Crystal Ink-Gläser, im Bild links).

- asa-gao+crystal-ink.jpg (340.19 KiB) 2082 mal betrachtet
Die Idee war, diese Tinten in gebrauchte, saubere Liegegläser oder Knickflaschen umzufüllen. Ausprobiert habe ich das mit meinem MB149 mit F-Feder und meinem M805 mit EF-Feder.
Bei meinen Liegegläsern klappt das vollständige Befüllen nur, wenn die Tintengläser noch zu 40% bis 60% voll sind. Weniger Tinte bedeutet geringere Eintauchtiefe der Feder. Immerhin ist aber bei vielen Knickflaschen das Feder-Luftloch noch bedeckt, sodass wenigstens eine Teilfüllung möglich ist (zwischen 0,5 ml und 0,9 ml, also in etwa eine Standardpatronenfüllung). Zu sehen ist das im ersten Beitrag in
diesem Bild.
Als vorteilhafter haben sich dagegen "Schuhgläser" erwiesen. Bei denen ist der Einfüllstutzen vom restlichen Reservoir ähnlich abgetrennt wie der Absatz bei einem (Damen-)Schuh, das Reservoir ist auf derselben Höhe.

- Schuhgläser.jpg (352.08 KiB) 2082 mal betrachtet
Auch hier ist es so, dass das letzte Tröpfchen Tinte in den Absatz geschüttelt werden kann. Je höher die Trennung zwischen dem Absatz und dem Reservoir ist, desto geeigneter sind diese Gläser für große Federn, weil die Tinte nicht ins Reservoir zurückfließen kann. Solange die Füllhöhe im "Absatz" noch das Luftloch der Feder bedeckt, kann ich meine Kolbenfüller auftanken. Leider werden aktuellere Gläser wieder mit flacherem Absatz hergestellt.
Der Vollständigkeit halber noch ein Blick auf eine weitere Kategorie, die Kippgläser:

- Kippgläser.jpg (336.71 KiB) 2082 mal betrachtet
Sauberes Befüllen von Kolbenfüllern mit großem Durchmesser bei niedrigem Tintenstand bekomme ich damit nicht hin, daher sind sie für mich keine Alternative. Es gibt weitere Spezialgläser mit teils raffinierten Reservoirs, wie etwa die alten Sheaffer-Gläser oder die Flakons von P.W.Akkerman. An letztere kommt man aber leider noch schlechter als an Pelikan-Knickflaschen.
Was hingegen immer geht - entsprechende Material-Auswahl vorausgesetzt - ist die
Schlauchmethode. Die verwende ich inzwischen wirklich oft - für Tintenproben ebenso wie für Lieblings-Resttinten.