Spitzmaschinen
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Re: Spitzmaschinen
KUM Automatic 220
Eine für alle
Zugegebenermaßen ist dieses Gerät keine Maschine. Keine beweglichen Teile, keine Mechanik. Nur vier Messer. Aber es frisst fast alles, hölzerne Bleistifte ebenso wie Minen aus Fallminenstiften mit Minendurchmessern von 1,8 bis 3,15 mm.
Hinzu kommt eine intelligent eingerichtete Wahlmöglichkeit zwischen nadelspitz und plattspitz, jeweils „automatisch“ sichergestellt über den Tiefenanschlag (und im Geräteinneren unübersehbar mit dem Wort „STOP“ gekennzeichnet). Wenn die Spitze an den Anschlag gelangt, endet der Spitzvorgang automatisch.
Die KUM Automatic begleitet mich seit 1988. Sie musste inzwischen die zwei im Lieferumfang enthaltenen Ersatzmesser drangegeben; der Schlitz, in dem sie klemmten, ist jenseits der beiden goldenen TK-Minenspitzer im Inneren zu erkennen. Sie hat einen ausgelaufenen Edding ebenso überlebt wie eine sabbernde Kunststoffklebertube. Nur mit der schwachsinnig niedrigen Ladekante der USM-Haller-Schublade im Büro gab es Schwierigkeiten, daher der Riss im Deckel. Den man übrigens in verschiedenen Richtungen aufsetzen kann. Was man mit der dann entstehenden Figur assoziiert, bleibt jedem selbst überlassen / würde mich insgeheim interessieren.
Ich empfand das Gerät schon bei Erwerb als „vintage“, allerdings mit progressivem Beigeschmack. Mir gefällt das Sechzigerjahregrau, die Kompaktheit, die auf engem Raum alles Notwendige versammelt, die eckige Typografie und der leise trompetende Fortschrittsglaube des Merkmals „Automatic“.
Eine für alle
Zugegebenermaßen ist dieses Gerät keine Maschine. Keine beweglichen Teile, keine Mechanik. Nur vier Messer. Aber es frisst fast alles, hölzerne Bleistifte ebenso wie Minen aus Fallminenstiften mit Minendurchmessern von 1,8 bis 3,15 mm.
Hinzu kommt eine intelligent eingerichtete Wahlmöglichkeit zwischen nadelspitz und plattspitz, jeweils „automatisch“ sichergestellt über den Tiefenanschlag (und im Geräteinneren unübersehbar mit dem Wort „STOP“ gekennzeichnet). Wenn die Spitze an den Anschlag gelangt, endet der Spitzvorgang automatisch.
Die KUM Automatic begleitet mich seit 1988. Sie musste inzwischen die zwei im Lieferumfang enthaltenen Ersatzmesser drangegeben; der Schlitz, in dem sie klemmten, ist jenseits der beiden goldenen TK-Minenspitzer im Inneren zu erkennen. Sie hat einen ausgelaufenen Edding ebenso überlebt wie eine sabbernde Kunststoffklebertube. Nur mit der schwachsinnig niedrigen Ladekante der USM-Haller-Schublade im Büro gab es Schwierigkeiten, daher der Riss im Deckel. Den man übrigens in verschiedenen Richtungen aufsetzen kann. Was man mit der dann entstehenden Figur assoziiert, bleibt jedem selbst überlassen / würde mich insgeheim interessieren.
Ich empfand das Gerät schon bei Erwerb als „vintage“, allerdings mit progressivem Beigeschmack. Mir gefällt das Sechzigerjahregrau, die Kompaktheit, die auf engem Raum alles Notwendige versammelt, die eckige Typografie und der leise trompetende Fortschrittsglaube des Merkmals „Automatic“.
Re: Spitzmaschinen
BSM 180
Der letzte Schrei des „VEB Plast- und Metallverarbeitung Werdau", ausgestoßen 1989. In der Literatur wird darauf hingewiesen, das der verwendete Kunststoff bei Lichteinwirkung zur Verfärbung neigt. Das ist der Fall.
Die Maschine hat einen Spitzenanschlag. Auf Metall wurde soweit es ging verzichtet, das Kurbelgetriebe ist aus Kunststoff. Auch der Fräser selbst fällt mit knapp 30 mm Länge eher knapp aus. Entsprechend steil ist der Spitzwinkel.
Der letzte Schrei des „VEB Plast- und Metallverarbeitung Werdau", ausgestoßen 1989. In der Literatur wird darauf hingewiesen, das der verwendete Kunststoff bei Lichteinwirkung zur Verfärbung neigt. Das ist der Fall.
Die Maschine hat einen Spitzenanschlag. Auf Metall wurde soweit es ging verzichtet, das Kurbelgetriebe ist aus Kunststoff. Auch der Fräser selbst fällt mit knapp 30 mm Länge eher knapp aus. Entsprechend steil ist der Spitzwinkel.
- Entschleuniger
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Re: Spitzmaschinen
In der DDR gab es eine Reihe bemerkenswerter Sptzmaschinen.
Hier eine frühe Asis, noch vom VEB Feintechnik Eisfeld. Frühe 60er.
Hier eine frühe Asis, noch vom VEB Feintechnik Eisfeld. Frühe 60er.
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Re: Spitzmaschinen
Hammerschlag-Effektlack adelt!
Re: Spitzmaschinen
Das ist ein sehr schöner Spitzer. Gratuliere!
Die Form des Doppelspitzers hat KUM später für den Zweistufen-Spitzer "Meisterwerk" wiederverwendet:

(links im Bild das "Meisterwerk", rechts der Pollux)
....eine schöne Idee, aber etwas umständlich um zu einem spitzen Stift zu gelangen. Ich mag es aber die freigelegte Mine sehr weicher Bleistifte bereits nach der ersten Stufe zu benützen.
Beitrag in schwarz: Zollinger als Sammler - Beitrag in grün: Zollinger als Moderator
Re: Spitzmaschinen
Mein Lieblingsspitzer ist ein Jupiter Nº2. Einer, der die Bezeichnung "Maschine" ohne Zweifel verdient
. Ich liebe ihn. Nicht, weil er die besten Spitzen macht, ehrlich gesagt fallen sie sogar leicht exzentrisch aus, sondern weil das Anspitzen jedesmal "die Schau" ist. Das Teil hat etwas von Dampfmaschine.
Gebaut für die Ewigkeit, sogar mit Schmierstellen zur Wartung für die perfekte Funktion. Was für ein Gegensatz zu Wegwerfprodukten von heute.
Der Fräser war stumpf, als ich ihn kaufte; man findet zwar noch Ersatzteile, aber zu Preisen, die ich nicht zu zahlen bereit war. Ich habe ihn dann mit einem Dremel nachgeschärft, das war nicht ganz einfach aber die Mühe wert: die Bleistiftspitzen werden sehr fein gefräst.

Gebaut für die Ewigkeit, sogar mit Schmierstellen zur Wartung für die perfekte Funktion. Was für ein Gegensatz zu Wegwerfprodukten von heute.
Der Fräser war stumpf, als ich ihn kaufte; man findet zwar noch Ersatzteile, aber zu Preisen, die ich nicht zu zahlen bereit war. Ich habe ihn dann mit einem Dremel nachgeschärft, das war nicht ganz einfach aber die Mühe wert: die Bleistiftspitzen werden sehr fein gefräst.
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Re: Spitzmaschinen
Ja, das hat man hüben, wie drüben gerne benutzt.
Aber der Schrumpflack der 52/20 in schwarz, später dann grün hatte auch was.
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- Andreas_Beutlin
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Re: Spitzmaschinen
Hallo, Andi,
Wirklich beeindruckend und ich kann gut verstehen, dass dieser dein Lieblingsspitzer ist.
Was mich ebenfalls beeindruckt ist, dein Geschick mit dem Dremel. Alle Achtung!
Liebe Grüße,
Andreas
„Lernen ist nicht gleichbedeutend mit Wissen. Es gibt Wissende und Weise. Das Gedächtnis macht die einen, die Philosophie macht die anderen.”
- Abbé Faria in Der Graf von Monte ChristoRe: Spitzmaschinen
Sehr schöne und interessante Spitzer und Spitzmaschinen.
Danke für die Bilder.
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" Il pennino è l'anima di una penna stilografica "
Re: Spitzmaschinen
Mein Faber-Castell Castell Nº52 kann's auch nicht besser, wie der Vergleich der beiden Bleistifte zeigt.
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Re: Spitzmaschinen
Interessant. Der Kopierstift ist gerader. Mir fiel nur auf dass die "perfekten" immer schief geschnitten sind. Meistens nutze ich die CdA 455.Andi36 hat geschrieben: ↑09.06.2025 13:33Mein Faber-Castell Castell Nº52 kann's auch nicht besser, wie der Vergleich der beiden Bleistifte zeigt.
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Re: Spitzmaschinen
weiß zufällig jemand wie der satz "Die Zange ist mit einer Halterung in geöffneter Position versehen" aus der anleitung der caran d'ache spitzmaschine zu verstehen ist?
ich versuche gerade herauszufinden ob es möglich ist die stiftklemme dauerhaft offen zu halten, um mal schnell zu spitzen ohne den stift 'einzuspannen' sondern einfach mit einer halt zu halten während die andere kurbelt.
das scheint leider aber gar nicht zu gehen?
ich versuche gerade herauszufinden ob es möglich ist die stiftklemme dauerhaft offen zu halten, um mal schnell zu spitzen ohne den stift 'einzuspannen' sondern einfach mit einer halt zu halten während die andere kurbelt.
das scheint leider aber gar nicht zu gehen?