Schrift auf berliner Postkarten
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- Cepasaccus
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Re: Schrift auf berliner Postkarten
Ja, Bild passt.
Achtet auch noch auf das a in Spandau: Anfang breit, obenrum breit, untenrum breit, Zacken alles schmal.
Beim n meinte ich mit Rund die Unterseite des Zackens nach oben.
Gute Nacht
Achtet auch noch auf das a in Spandau: Anfang breit, obenrum breit, untenrum breit, Zacken alles schmal.
Beim n meinte ich mit Rund die Unterseite des Zackens nach oben.
Gute Nacht
Re: Schrift auf berliner Postkarten
@ cepasaccus,
über das mittlere n in Spandau wundere ich mich eh schon die ganze Zeit, das wird im schrägen Anstrich ja schon fett, hab das mal mit einer OBB versucht nachzumachen, so gut wie unmöglich weil da ja mit etwa 45° schräg hoch nach rechts fast nur über Kante geschrieben wird, keine Ahnung wie der die Feder da gehalten hat, vielleicht hat der da die Hand verdreht, sprich das Handgelenk mehr nach oben, anders ist das fast nicht möglich.
Und dann das kleine d in Spandau, der Aufstrich fängt unten dünn an und wird über der Mitte zur Spitze hin immer dicker, schon eigenartig.
Interessant ist auch das kleine d in Rechtskandidat oben und in Spandau, das große H in Herrn ist wieder das Kurrent H, irgendwie ein leichter Mischmasch, obwohl Namen und Ortsangaben zu der Zeit in lateinischer Schrift geschrieben wurden und der Rest in Kurrent.
VG, Martin
über das mittlere n in Spandau wundere ich mich eh schon die ganze Zeit, das wird im schrägen Anstrich ja schon fett, hab das mal mit einer OBB versucht nachzumachen, so gut wie unmöglich weil da ja mit etwa 45° schräg hoch nach rechts fast nur über Kante geschrieben wird, keine Ahnung wie der die Feder da gehalten hat, vielleicht hat der da die Hand verdreht, sprich das Handgelenk mehr nach oben, anders ist das fast nicht möglich.
Und dann das kleine d in Spandau, der Aufstrich fängt unten dünn an und wird über der Mitte zur Spitze hin immer dicker, schon eigenartig.
Interessant ist auch das kleine d in Rechtskandidat oben und in Spandau, das große H in Herrn ist wieder das Kurrent H, irgendwie ein leichter Mischmasch, obwohl Namen und Ortsangaben zu der Zeit in lateinischer Schrift geschrieben wurden und der Rest in Kurrent.
VG, Martin
Re: Schrift auf berliner Postkarten
Cepasaccus' Foto hat ein Größenverhältnis von 4:1, d.h. die dünnsten Striche sind 1 bis max. 2 Zehntel breit. Für mich sieht das nach einer Feder ohne Schreibkorn aus. (1898)
@Martin, könnte man das schreiben, wenn man eine Italic -Feder (ohne Schreibkorn) etwas gegen den Uhrzeigersinn gedreht hält?
V.G.
Thomas
@Martin, könnte man das schreiben, wenn man eine Italic -Feder (ohne Schreibkorn) etwas gegen den Uhrzeigersinn gedreht hält?
V.G.
Thomas
Re: Schrift auf berliner Postkarten
Du hast natürlich völlig recht, Thomas, das 19. Jahrhundert war 1903, als mein Waterman entstand, schon einige Zeit außer Dienst!Thom hat geschrieben:Unmöglich.newlife hat geschrieben:Mein ältester Eyedropper von Waterman datiert vom Anfang des 19. Jahrhunderts...
Viele Grüße
Thomas
Grüße von Klaus!
Re: Schrift auf berliner Postkarten
@ Cepasaccus
" Was genau interessiert Dich? Vielleicht kann ich noch ein paar Karten raussuchen."
Mich interessieren die Federn, mit denen geschrieben wurde.
Klar, das läßt sich oft schwer oder gar nicht mehr feststellen.
Ich suche schon "ewig und 3 Tage " nach Füllhalterfedern, die so schreiben.
Trotz der sehr flexiblen Federn, die einige meiner Füller haben, ist das nicht hinzukriegen ( oder ich kann es nicht ) wie bei der Karte "Spandau" .
Meine Vermutung anlehnend an Barbara (Holunderbeere) und Klaus (newlife) :
- ganz scharf geschliffene Oblique
( da wäre ich gar nicht darauf gekommen, dass man auch eine Oblique "scharf" schleifen kann, aber da weiß ich viel zu wenig )
- Füller, Anfang 19.Jahrhundert
Kam mir bis jetzt noch nie in die Finger, also nie ausprobiert.
Würde ich aber zuuu gerne !
Viele Grüße von
Pennino
" Was genau interessiert Dich? Vielleicht kann ich noch ein paar Karten raussuchen."
Mich interessieren die Federn, mit denen geschrieben wurde.
Klar, das läßt sich oft schwer oder gar nicht mehr feststellen.
Ich suche schon "ewig und 3 Tage " nach Füllhalterfedern, die so schreiben.
Trotz der sehr flexiblen Federn, die einige meiner Füller haben, ist das nicht hinzukriegen ( oder ich kann es nicht ) wie bei der Karte "Spandau" .
Meine Vermutung anlehnend an Barbara (Holunderbeere) und Klaus (newlife) :
- ganz scharf geschliffene Oblique
( da wäre ich gar nicht darauf gekommen, dass man auch eine Oblique "scharf" schleifen kann, aber da weiß ich viel zu wenig )
- Füller, Anfang 19.Jahrhundert
Kam mir bis jetzt noch nie in die Finger, also nie ausprobiert.
Würde ich aber zuuu gerne !
Viele Grüße von
Pennino
" Il pennino è l'anima di una penna stilografica "
- Cepasaccus
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Re: Schrift auf berliner Postkarten
Ich werde auf Besonderheiten achten.
Re: Schrift auf berliner Postkarten
Für mich ist das große S am signifikantesten, denn diesen nach links oben führenden, sich verbreiternden Aufstrich bekommt man nur schwerlich hin, ohne dass sich die Feder im Papier verhakt. Vielleicht bei extrem flacher Haltung des Füllers?
Mir kam auch noch der Gedanke, ob es ein Linkshänder gewesen sein könnte, aber dafür kenne ich die Gewohnheiten der Linkshänder zu wenig. Auf jeden Fall habe ich schon mal gesehen, dass bei Linkshändern der Füller von links oben nach rechts unten gehalten wird, damit das Geschriebene nicht verwischt, also die Hand über dem Geschriebenen auf dem Papier ruht.
Mir kam auch noch der Gedanke, ob es ein Linkshänder gewesen sein könnte, aber dafür kenne ich die Gewohnheiten der Linkshänder zu wenig. Auf jeden Fall habe ich schon mal gesehen, dass bei Linkshändern der Füller von links oben nach rechts unten gehalten wird, damit das Geschriebene nicht verwischt, also die Hand über dem Geschriebenen auf dem Papier ruht.
Grüße von Klaus!
Re: Schrift auf berliner Postkarten
Hallo zusammen,Thom hat geschrieben:Cepasaccus' Foto hat ein Größenverhältnis von 4:1, d.h. die dünnsten Striche sind 1 bis max. 2 Zehntel breit. Für mich sieht das nach einer Feder ohne Schreibkorn aus. (1898)
V.G.
Thomas
dann scheint die Schrift ja wohl etwas kleiner zu sein als in dem Foto, und dann könnte wie Else Marie schon schrieb auch eine OM Feder geschrieben worden sein. Habe da einige ausprobiert und meine mit dem alten Pelikan 400 OM wäre ich dem Schriftbild doch wohl ziemlich nahe gekommen, obwohl der schräge Aufstrich an dem großen S der ist ohne sich festzufressen mit Druck fast nicht hinzukriegen.
Ob es sich ggf bei dem Schreiber um einen Linkshänder handelt vermag ich nicht zu sagen, habe in meinem ganzen Leben noch nie einen mit Füller schreiben sehen, mit Kuli schon, aber da habe ich nie drauf geachtet wie die schreiben, allerdings könnte man auf diese Schreibweise am leichtesten Druck für diesen schrägen Strich ausüben, und die fetten schrägen Anstriche bei dem kleinen n ließen sich so auch erklären, aber genau kann ich das auch nicht sagen. Vielleicht liest das ja ein Linkshänder und versucht diese beiden Buchstaben mal zu schreiben.
Gruß, Martin
Re: Schrift auf berliner Postkarten
Hallo Thomas,Thom hat geschrieben:
@Martin, könnte man das schreiben, wenn man eine Italic -Feder (ohne Schreibkorn) etwas gegen den Uhrzeigersinn gedreht hält?
V.G.
Thomas
habe das mal ausprobiert und es funktioniert tatsächlich, allerdings ist das schon eine Fummelei und nicht leicht hinzukrigen die Feder nach dem feinen Abstrich bei dem großen S unten in der Kurve von gewöhnlich 45° Federwinkel auf etwa 70° zu drehen, aber so könnte der den Strich hinbekommen haben, obwohl mit Druck geschrieben hakt es auch da. Allerdings bei dem kleinen d wo der Aufstrich immer dicker wird nach der Mitte funktioniert das nicht, da müsste man die Feder mit dem Uhrzeigersinn drehen um den Strich dicker zu kriegen. Wer macht sowas schon oder hat diese Fingerfertigkeit.
VG, Martin
Re: Schrift auf berliner Postkarten
Danke Maestro,
jetzt entferne mal den Teil der Feder, der stört. Virtuell. (das ist so wie Cepasaccus' Ackerman
) Dann hast Du die Feder. Die "8" ist schon fast eine "techn. Zeichnung" derselben. Aber bei "Herrn" der waagerechte Strich, was meinst Du, das könnte schon etwas Flex sein?
Aber die Tinte, nach 115 Jahren!
Viele Grüße
Thomas
jetzt entferne mal den Teil der Feder, der stört. Virtuell. (das ist so wie Cepasaccus' Ackerman

Aber die Tinte, nach 115 Jahren!
Viele Grüße
Thomas
Re: Schrift auf berliner Postkarten
Hallo Thom,
anbei mal ein Foto von einer Feder, so hätte ich den besagten Füller gerne, weiß aber nicht wer mir das so hinschleifen könnte.
Im nächsten Foto siehst du mal Striche mit 3 Pelikan 400, der eine neueren Datums und so gut wie nicht flexibel von der Feder her, der andere aus den fünfzigern mit enorm viel flex, und der dritte aus den achtzigern mit etwas flex, so kriegt man auch den von dir erwähnten waagerechten Strich hin, allerdings auf der Postkarte ist der schräg aufwärts laufende Strich auch verdickt, das mag die Feder nicht so gerne, da hakelt es und man lässt das von selber sein, ob der jetzt den Strich durch verdrehen der Feder oder sonstwie gemacht hat oder ob das an der Feder lag weiß ich nicht.
Gruß, Martin
anbei mal ein Foto von einer Feder, so hätte ich den besagten Füller gerne, weiß aber nicht wer mir das so hinschleifen könnte.
Im nächsten Foto siehst du mal Striche mit 3 Pelikan 400, der eine neueren Datums und so gut wie nicht flexibel von der Feder her, der andere aus den fünfzigern mit enorm viel flex, und der dritte aus den achtzigern mit etwas flex, so kriegt man auch den von dir erwähnten waagerechten Strich hin, allerdings auf der Postkarte ist der schräg aufwärts laufende Strich auch verdickt, das mag die Feder nicht so gerne, da hakelt es und man lässt das von selber sein, ob der jetzt den Strich durch verdrehen der Feder oder sonstwie gemacht hat oder ob das an der Feder lag weiß ich nicht.
Gruß, Martin
Re: Schrift auf berliner Postkarten
so sieht das bei mir mit einer sehr breiten Italic Feder (selbst geschliffen aus O3B) aus:
AndreasDon't feed the troll.
Re: Schrift auf berliner Postkarten
Jetzt vergesst mal die Tinte nicht. Das ist eine Tinte mit ca. 1% Gummiarabicum und die ist satt drauf. newlife's Linkshänder kann das nur schreiben, wenn er die Schreibhand unter der Schrift langführt. Daher könnte die Drehung gegen den Uhrzeigersinn kommen. Vermutlich war der in dem Fall kein Handakrobat, sondern hatte die Karte schräg liegen.
V.G.
Thomas
V.G.
Thomas
- Cepasaccus
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- Wohnort: Nürnberg
Re: Schrift auf berliner Postkarten
Eine billige Stahlfeder nehmen und mit Schleifpapier, Nagelfeile und Micromesh einfach mal selbst versuchen.pejole hat geschrieben:anbei mal ein Foto von einer Feder, so hätte ich den besagten Füller gerne, weiß aber nicht wer mir das so hinschleifen könnte.
Cepasaccus, der noch ein paar Lamy-M-Feder zum Rumspielen uebrig haette
Re: Schrift auf berliner Postkarten
Hallo,
habe das mal mit einem billigen Diplomat versucht, hat aber nicht ganz hingehauen, vielleicht lags ja auch am falschen Material.
Bei einer teuren Feder würde ich das aber trotzdem nicht versuchen, dafür sind meine Erfahrung nicht ausreichend genug.
Gruß, pejole
habe das mal mit einem billigen Diplomat versucht, hat aber nicht ganz hingehauen, vielleicht lags ja auch am falschen Material.
Bei einer teuren Feder würde ich das aber trotzdem nicht versuchen, dafür sind meine Erfahrung nicht ausreichend genug.
Gruß, pejole