Ich fange gleich mit dem ersten Schriftbeispiel an, dass aber, bedingt durch den Füller, etwas groß geraten ist:Mein Vorschlag wäre einen Kurrentpfad zu eröffnen, wo Fragen, wie auch jegliche Übungen und Reinschriften, und auch Korrekturvorschläge ihren Platz finden. Der Pfad wäre dann offen für Anfänger und Perfektschreiber.
Kurrent, Sütterlin und Offenbacher
Moderatoren: MarkIV, Zollinger, desas, Linceo, Lamynator
Kurrent, Sütterlin und Offenbacher
Ich dachte mir, wir machen den Faden für die Kurrent und die abgeleiteten Schriften schon mal auf, den ihr euch vorgestellt habt: viewtopic.php?f=17&p=238180#p238180.
- Dateianhänge
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- Noodler's Nib Creaper mit R&K Salix auf Calligraphe Student-Collegeblock (70g/m²).
- kurrentanfang.jpg (212.38 KiB) 8125 mal betrachtet
Re: Kurrent, Sütterlin und Offenbacher
@Huly,
Ich vermute mal du hast direkt mit diesem kompletten Satz deine Kurrentschrift angefangen, besser wäre es jeden Buchstaben einzeln erstmal zu üben, wie damals in der Schule, da wurde auch jeder Buchstabe einzeln geübt. Ist auch heute noch so bei jedem Schreibkurs.
Aber alle Achtung vor deinem Versuch.
Versuche diesen Text nochmals zu schreiben und beachte dabei was ich im vorletzten Absatz im Parallelthread schrieb,
Egal in welcher Schräglage ihr schreibt, ob 70° oder 60° oder noch schräger, diese Schräglage muss unbedingt immer eingehalten werden. Abweichungen fallen sofort störend auf.
Versuche die Schräglage exakt einzuhalten vom ersten bis zum letzten Buchstaben, du wirst sehen wie das Ganze direkt besser wirkt. Wenn möglich schreibe auf kariertem Papier, hier lassen sich wenn du kein Linienblatt unterlegst die Größen der Buchstaben besser einhalten.
Gruß, Martin
Und es darf auch wieder - dass mit ß - geschrieben werden, ein doppeltes rundes s gibts in Kurrent nicht.
http://deutsche-kurrentschrift.de/index ... ln_fraktur
Da+ ß #eht
1.
am Ende de+ Worte+:
muß, naß, Biß, Haß
2.
am Ende der Silbe:
häßlic, unfaßbar, vergeßlic
3.
vor einem Konsonanten:
laßt, haßt, wißt, verpaßt, verläßlic
4.
nac langem Vokal:
grüßen, Straße, ]ießen, <ließen
5. nac
Doppellaut:
heißen, außen, <eußlic
Ich vermute mal du hast direkt mit diesem kompletten Satz deine Kurrentschrift angefangen, besser wäre es jeden Buchstaben einzeln erstmal zu üben, wie damals in der Schule, da wurde auch jeder Buchstabe einzeln geübt. Ist auch heute noch so bei jedem Schreibkurs.
Aber alle Achtung vor deinem Versuch.
Versuche diesen Text nochmals zu schreiben und beachte dabei was ich im vorletzten Absatz im Parallelthread schrieb,
Egal in welcher Schräglage ihr schreibt, ob 70° oder 60° oder noch schräger, diese Schräglage muss unbedingt immer eingehalten werden. Abweichungen fallen sofort störend auf.
Versuche die Schräglage exakt einzuhalten vom ersten bis zum letzten Buchstaben, du wirst sehen wie das Ganze direkt besser wirkt. Wenn möglich schreibe auf kariertem Papier, hier lassen sich wenn du kein Linienblatt unterlegst die Größen der Buchstaben besser einhalten.
Gruß, Martin
Und es darf auch wieder - dass mit ß - geschrieben werden, ein doppeltes rundes s gibts in Kurrent nicht.
http://deutsche-kurrentschrift.de/index ... ln_fraktur
Da+ ß #eht
1.
am Ende de+ Worte+:
muß, naß, Biß, Haß
2.
am Ende der Silbe:
häßlic, unfaßbar, vergeßlic
3.
vor einem Konsonanten:
laßt, haßt, wißt, verpaßt, verläßlic
4.
nac langem Vokal:
grüßen, Straße, ]ießen, <ließen
5. nac
Doppellaut:
heißen, außen, <eußlic
Re: Kurrent, Sütterlin und Offenbacher
Und jetzt holen wir uns die Kurrent um 1900 mal ran.
Die alte Ligatur sz ist da schon ein Einzelbuchstabe.

Die alte Ligatur sz ist da schon ein Einzelbuchstabe.
Re: Kurrent, Sütterlin und Offenbacher
@pejole
Danke für die Tipps!
Tatsächlich war das hier ein wenig schnell dahingeschrieben, der Nib Creaper schreibt recht breit (jedenfalls meiner) und auf diesem Collegelock wird das nicht besser.
Dass ist auch nicht der erste Versuch, ich übe schon länger (der EG-Faden ist ansteckend).
Die Schräglage habe ich tatsächlich noch nicht so oft geübt.
Danke für die Tipps!
Tatsächlich war das hier ein wenig schnell dahingeschrieben, der Nib Creaper schreibt recht breit (jedenfalls meiner) und auf diesem Collegelock wird das nicht besser.
Dass ist auch nicht der erste Versuch, ich übe schon länger (der EG-Faden ist ansteckend).
Die Schräglage habe ich tatsächlich noch nicht so oft geübt.
- Mahlekolben
- Beiträge: 763
- Registriert: 29.01.2017 23:19
- Kontaktdaten:
Re: Kurrent, Sütterlin und Offenbacher
Versuche nicht die Buchstaben auswendig zu lernen. Alles steht in "einem Fluss" - das war Gebrauchsschrift: Nach den Übungen in der Schule wurde ganz schön rumgeschludert - trotzdem nennt man das "Schrift", welche auch immer.
Wenn man mal schaut, wie die "vereinfachte Ausgangsschrift" aus der Schule von der üblichen Handschrift abweicht, weißt Du, was ich meine: Da hat kaum was Gelerntes noch mit dem Niedergeschriebenen zu tun.
Einen guten "Look" bekommst Du in der alten Kurrent, wenn Du zwischen den einzelnen Buchstaben richtig Meter machst. "Flache" Buchstaben aceimnor(s)uvwx... etc. recht niedrig halten, Schleifen bei bdfghjklpq(s)tzyz... mit ordentlichem Schwung. Probiere das mal...
Doppelbuchstaben (wie z.B. das "m" bei "Kammer") nur einfach schreiben, dafür einen geraden Strich darüber setzen. Das macht die Verwirrung dann komplett, war aber wohl so gewollt...
Wenn man mal schaut, wie die "vereinfachte Ausgangsschrift" aus der Schule von der üblichen Handschrift abweicht, weißt Du, was ich meine: Da hat kaum was Gelerntes noch mit dem Niedergeschriebenen zu tun.
Einen guten "Look" bekommst Du in der alten Kurrent, wenn Du zwischen den einzelnen Buchstaben richtig Meter machst. "Flache" Buchstaben aceimnor(s)uvwx... etc. recht niedrig halten, Schleifen bei bdfghjklpq(s)tzyz... mit ordentlichem Schwung. Probiere das mal...
Doppelbuchstaben (wie z.B. das "m" bei "Kammer") nur einfach schreiben, dafür einen geraden Strich darüber setzen. Das macht die Verwirrung dann komplett, war aber wohl so gewollt...
Viele Grüße
Michael
Michael
Re: Kurrent, Sütterlin und Offenbacher
Deshalb schrieb ich
die Kurrent wurde ca. 0,5 Jahrtausende geschrieben, d.h. die größte Zeitspanne sowieso mit Gänsekiel.
V.G.
Thomas
Das kann uns aber nicht abhalten, nur frisch an's Werk. Auch wenn wir uns auf die 1900er einschießen sollten,
die Kurrent wurde ca. 0,5 Jahrtausende geschrieben, d.h. die größte Zeitspanne sowieso mit Gänsekiel.

V.G.
Thomas
Re: Kurrent, Sütterlin und Offenbacher
Ich habe mal noch einen Beitrag rausgesucht, was Mahlekolben da schreibt, könnte nämlich von mir kommen. Nur wenn wir gleich so anfangen, können wir's auch gleich bleiben lassen. Eines kann ich versprechen, es ist komplett illusorisch, anzunehmen, wie Martin schreiben könne man in 2 Monaten lernen. Der von Mahlekolben beschriebene Effekt tritt schon von selbst ein.
- Mahlekolben
- Beiträge: 763
- Registriert: 29.01.2017 23:19
- Kontaktdaten:
Re: Kurrent, Sütterlin und Offenbacher
500 Jahre lang eine Schrift... und heute kommt sie uns befremdlich vor.
Irre.
Übrigens: Die Form Uhren, die über den bislang längsten Zeitraum überhaupt produziert wurden/werden, sind die Comtoise - heute auch etwas befremdlich...
Doch das nur nebenher. Bitte zurück zur Schrift!
Ich hatte hier mal was zum Besten gegeben:
viewtopic.php?f=11&t=17609&p=176003&hil ... er#p176003
Bin halt Anfänger...
Irre.
Übrigens: Die Form Uhren, die über den bislang längsten Zeitraum überhaupt produziert wurden/werden, sind die Comtoise - heute auch etwas befremdlich...
Doch das nur nebenher. Bitte zurück zur Schrift!
Ich hatte hier mal was zum Besten gegeben:
viewtopic.php?f=11&t=17609&p=176003&hil ... er#p176003
Bin halt Anfänger...
Viele Grüße
Michael
Michael
- lobstergirl
- Beiträge: 456
- Registriert: 08.08.2018 22:07
- Wohnort: Ffm
Re: Kurrent, Sütterlin und Offenbacher
Vielen Dank dafür, Michael, das ist auch meine Meinung. Aber vorsichtshalber sei betont, dass ich nicht die wunderschönen Kalligraphien niederreden will, die die Mitforisten z.T. hier präsentieren!!!Mahlekolben hat geschrieben: ↑18.11.2018 19:44Versuche nicht die Buchstaben auswendig zu lernen. Alles steht in "einem Fluss" - das war Gebrauchsschrift: Nach den Übungen in der Schule wurde ganz schön rumgeschludert - trotzdem nennt man das "Schrift", welche auch immer.
Für mich ist die Kurrentschrift eine Schrift, die ich auch im Alltag gebrauchen möchte und ich möchte sie auch einigermaßen schnell schreiben. Langsam und nach intensivem Üben kristallisiert sich endlich eine Handschrift heraus, die mir gefällt und meiner Vorstellung einer Kurrentschrift immer näherkommt. Kalligraphischen Ansprüchen genügt sie sicher nicht, aber das tun viele der Originaltexte auch nicht.
Allerdings bin ich im Gegensatz zu Michael schon der Meinung, dass man die Buchstaben erst richtig "drauf haben" sollte, sprich: auswendig gelernt, sonst entsteht der gewünschte Fluss nicht, wenn man immer wieder nachschlagen muss, wie doch gleich noch das große "P" geschrieben wird, und war das jetzt ein "x" oder ein "y". Ich übe das, indem ich eines meiner Lieblingsbücher abschreibe, und das ist dann ein Drill, der mir auch noch Spaß macht.
Wie haltet ihr das mit den Rechtschreiberegeln, wenn ihr eigene Texte, also z.B. Briefe, schreibt?
Ich schreibe zwar "daß" anstatt "dass", "Fluß" statt "Fluss" etc. und bemühe mich, endlich die verdammten s-Regeln richtig draufzubekommen, aber ich krame jetzt nicht die alten Rechtschreiberegeln wieder raus und verfalle in die "sehr vereehrte gnädige Dame"-Sprache.
--Silvia
Flora Bora Slam, mothercrackers.
(Sam of Dragons / A Wish Upon the Stars, by T.J. Klune)
Flora Bora Slam, mothercrackers.
(Sam of Dragons / A Wish Upon the Stars, by T.J. Klune)
Re: Kurrent, Sütterlin und Offenbacher
Die hat sich in der Zeit natürlich auch verändert. Du hast ja Recht, hier hast Du auch mal die Lautverdoppelung durch Überstrich in der vorletzten Zeile. Ich bin auch dafür, das nicht so kompliziert zu machen, bis keiner mehr durchblickt. Wir sollten die Messlatte aber wenigstens so hoch legen, dass wir nicht versehentlich drüber stolpern.Mahlekolben hat geschrieben: ↑18.11.2018 20:59500 Jahre lang eine Schrift... und heute kommt sie uns befremdlich vor.
V.G.
Thomas
Re: Kurrent, Sütterlin und Offenbacher
Kurrent war niemals Kalligraphie, sondern Gebrauchs-(Kanzlei-, Kontor-)Schrift. Aber diejenigen, die das damals gelernt haben, wurden darin gedrillt, nicht ganz ohne Grund. Ich hab irgendwo Feldpostkarten (WK I) von meinem Uropa, die sind mit Bleistift geschrieben, daneben haben wir hier noch Kochbuchaufzeichnungen von ca. 1870 - beide verraten geübte und geschulte Schreiber*innen.
Was ich damit sagen mag: Die persönliche "Note" kommt von allein; am Beginn könnte man versuchen, so historisch korrekt zu schreiben wie es eben geht, weil das ja nun die Grundlage sein soll. Damit geht auch eine Entschleunigung einher, da sich die Schrift nicht zum superschnellen Schreiben eignet. Wer das möchte, lerne Steno - einige Berühmtheiten haben zum Verdruss der Nachwelt ihre Aufzeichnungen darin hinterlassen.
So seh ich das wenigstens, aber andere dürfen das natürlich anders sehen ...
Was ich damit sagen mag: Die persönliche "Note" kommt von allein; am Beginn könnte man versuchen, so historisch korrekt zu schreiben wie es eben geht, weil das ja nun die Grundlage sein soll. Damit geht auch eine Entschleunigung einher, da sich die Schrift nicht zum superschnellen Schreiben eignet. Wer das möchte, lerne Steno - einige Berühmtheiten haben zum Verdruss der Nachwelt ihre Aufzeichnungen darin hinterlassen.
So seh ich das wenigstens, aber andere dürfen das natürlich anders sehen ...
Beste Grüße - André
Ganz ohne Musik geht's selbst im Jazz nicht ...
Ganz ohne Musik geht's selbst im Jazz nicht ...
Re: Kurrent, Sütterlin und Offenbacher
Das darf jeder so halten wie er will, da steht ja nix unter Strafe. Bei mir ist dabei ein Mix aus alter und neuer Rechtschreibung und aus alten und neuen Buchstaben herausgekommen.lobstergirl hat geschrieben: ↑18.11.2018 21:30
Wie haltet ihr das mit den Rechtschreiberegeln, wenn ihr eigene Texte, also z.B. Briefe, schreibt?
Grüße
agathon
Re: Kurrent, Sütterlin und Offenbacher
Gilt nicht für alle! Ich hab‘ da auch schon richtige „Sauklauen“ gesehen, die kaum zu entziffern sind.
Grüße
agathon
- JulieParadise
- Beiträge: 5517
- Registriert: 13.06.2016 21:16
- Wohnort: Berlin
- Kontaktdaten:
Re: Kurrent, Sütterlin und Offenbacher
Auch wenn ich jetzt wieder Haue bekomme: Bestens geeignet für das Schreiben von wahnsinnig feiner und spitzer Kurrent sind Füller wie der Pilot Falcon SEF, die Platinum-Modelle mit Ef oder UEF oder alte, sehr feine Federn, wie man sie etwa in Pelikan-Füllern findet. Eben alles, was fein und mindestens ein wenig flexibel ist.
Tauchfedern sind m.M.n. kein Muss.
Tauchfedern sind m.M.n. kein Muss.
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede | julieparadise.de/berlin-e-ink-meetup
Re: Kurrent, Sütterlin und Offenbacher
Julie wird nicht gehaun. Ich sag' doch, die haben das auch mit Bleistift geschrieben. (ist dann aber kein ordnungsgemäßer Schwellzug)