Aus Spaß an der Freud' - Graphologie eine Wissenschaft?

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Re: Aus Spaß an der Freud' - Graphologie eine Wissenschaft?

Beitrag von fountainpen.de »

Hallo Tristan,

das Video ist wirklich beeindruckend :D

Besonders interessant ist die Stelle, an der diese Person feststellt, dass Premierminister und Ärtze alle sehr, sehr schlechte Menschen sind :lol: Buh. .. und dann der Spruch "the evidence is in here ..." Klasse !!! :-)
... ach ... und all die Suggestivfragen ! Toll !





Hallo Roswitha,
Irgendwie scheint die Handschriftprobe auch ohne Auswertung nach den Regeln der Graphologie "trendy" zu werden?
Diesbezüglich habe ich ganz andere Beobachtungen gemacht. Bewerbungsprozesse werden in vielen Unternehmen immer mehr standardisiert. Kein Personaler hat mehr Zeit und Lust sich durch hunderte/tausende handgeschriebene Lebensläufe zu quälen. Deshalb werden in vielen Unternehmen Bewerbungen per Online Formular bevorzugt.
Gerade bei amerikanischen Unternehmen ist dies absolut Standard, dort ist es ja nicht mal mehr üblich, ein Bewerbungsfoto beizulegen, das Alter anzugeben usw. D.h. gerade bei amerikanischen Unternehmen zählt viel mehr "das was da steht" und gerade nicht "wie es da steht".

Hier mal ein Zitat von http://www.hobsons.ch/de/karriere/bewer ... rbung.html
Wenn man etwas googelt, findet man noch viel mehr zum Thema Bewerbung in den USA ...
Ein Bewerbungsfoto ist in US-amerikanischen Bewerbungen tabu und auch in englischen nicht üblich. Die persönlichen Angaben beschränken sich auf Name, Adresse, Telefon, Fax und E-Mail. Das Alter wird zumindest bei der amerikanischen Version weggelassen. Weitere Punkte wie Geburtsort oder Beruf der Eltern stossen auf Unverständnis oder werden im schlechtesten Fall als formale Fehler gewertet.
Wichtig sind allein die Fachkenntnisse und zusätzliche Qualifikationen. Und die kann man im Cover Letter noch betonen.
oder hier: http://www.career-contact.de/laenderinf ... werben.php
Anders als bei uns enthält das amerikanische resume außer dem Namen und der Adresse keine persönlichen Identitätsmerkmale. Alter bzw. Geburtsdatum, Nationalität bzw. Herkunft, Familienstand, Kinderzahl usw. gehören nicht in den Lebenslauf. Hintergrund: Es gibt in den USA sehr strenge Antidiskriminierungsgesetze.
Also, es ist "trendy" alle nicht relevanten Informationen weg zu lassen und das macht ja auch Sinn. Der Trend geht also ggf. eher in Richtung "anonyme Bewerbung" (siehe hier:
http://www.spiegel.de/karriere/berufsle ... 33,00.html )

Ich habe beruflich viel mit Menschen zu tun, die sich gerade im Bewerbungsprozess befinden und oft kommen sie zu mir und wir sprechen über verschiedene Optionen und Unternehmen. Ich habe noch nie den Fall gehabt, dass ein Unternehmen ... egal ob deutsch, amerikanisch, französisch usw. ... einen handschriftlichen Lebenslauf oder eine sonstige Schriftprobe haben wollte. Meine bisherigen Erfahrungen sind natürlich nicht repräsentativ, aber decken sich zumindest mit dem, was man in typischen Bewerbungsratgebern findet ... d.h. Firmen versuchen, sich den Bewerbungsprozess möglichst effizient zu gestalten.
Wer in der glücklichen Lage ist, sich aussuchen zu können, wo er sich bewirbt, kann natürlich achselzuckend darüber hinweggehen...
Eine Schriftprobe mag nichtsdestotrotz für bestimmte Branchen wichtig sein (z.B. künstlerische Berufe?), aber sicher nicht für die Mehrzahl der Berufe in der Industrie.

Bitte nicht falsch verstehen, aus meiner Sicht ist eine leserliche Handschrift SEHR wichtig! Dies hat aber nichts mit der Leistungsfähigkeit einer Person zu tun ...

Viele Grüße
Michael
Astoria, Nakaya, Pelikan und Montblanc Sammler
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