
Die Conklin Pen Company wurde 1898 in Toledo/Ohio von Roy Conklin gegründet, dessen Crescent Filler als erster funktionierender Selbstfüller galt. In den 1920er Jahren verlor der Stift mit der voluminösen Mechanik aber immer Marktanteile gegenüber Sheaffers Hebelfüllern. Schließlich brachte auch Conklin seine Enduras wahlweise als Crescent oder Lever Filler heraus. Der Nozac punktete in den 30ern mit einer neuartigen Kolbenmechanik, konnte den Untergang aber nicht mehr aufhalten: 1938 wurde das Unternehmen an ein Syndikat verkauft und nach Chicago umgesiedelt. Produziert wurde nun der Glider, ein billiger Füller, immerhin noch bestückt mit der 14c-Cushon Point-Feder. (Kein Tippfehler. „Cushion“ hätte sich markenrechtlich nicht schützen lassen.)

Der Clip des Glider war starr verbaut im Gegensatz zu den alten, federnd gelagerten Conklin-Clips, und ebenso spärlich vergoldet wie der einfache Kappenring. Es gab ihn in der Standardgröße (5 Inch/12,7 cm) und in einer gleich langen, schlankeren Version. Eine Oversize-Version hatte eine Länge von 5 1/16 Inch. Angeboten wurde er in gestreiftem Zelluloid in vier Farben und Tintensichtfenster zum Preis von 2,75 US-Dollar.
Auf PenHero sinniert Jim Mamoulides über den Glider und den Untergang von Conklin, der sich in einem Billigfüller und dessen Weg ins Dunkel manifestiert. Eine Weile wurde der Glider noch beworben und schließlich zum Preis von 1 US-Dollar verramscht. Schließlich verschwanden Conklin und der Glider in der Versenkung, vermutlich in den 50ern kam das Aus für das Unternehmen (bis Yafa Brands in den 2000ern die Markenrechte kaufte und bunte Acrylfüller mit alten Modellnamen auf den Markt warf).
Aber auch zu Chicagoer Zeiten war man der Tristesse abhold, so Mamoulides. Es gab den Glider nur in bunt gestreift. Einen schwarzen Glider, meint er, müsste es doch auch gegeben haben, jeder Hersteller hatte doch für den puristischen Kunden auch ein schwarzes Exemplar im Programm. Jedoch habe er noch nie eines erblickt.
Nun war ich ein wenig verunsichert, denn meiner war unbestreitbar und ganz puristisch schwarz. Beim Vermessen zeigte er eine Überlänge von 5,4 Inch/13,7 cm (was aber auch einer geschrumpften Zelluloidkappe geschuldet sein kann, Mamoulides gibt die Größen im geschlossenen Zustand an). Und der Clip ist abgeschrabbelt, wie es sich für einen Glider gehört, aber federnd gelagert, was sich für einen Glider nicht gehört.
Ein kleines Rätsel, dieser Conklin. Schreiben, immerhin, tut er brav. Und was wäre das Füllersammeln ohne Rätseln und Forschen. (Jim Mamoulides zum Conklin Glider: https://www.penhero.com/PenGallery/Conk ... er1944.htm)
