
Mercedes
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Re: Mercedes
Danke für die Antworten! Freut mich, daß die Feder aus Gold ist.
Welche Vorteile hat denn eine Goldfeder eigentlich? Geht´s da darum, daß sie nicht korridiren kann? Oder gibts noch andere Vorteile?
Ich weiß leider noch nicht ob er funktioniert. Bin selber sehr gespannt. Gereinigt hab ich ihn inzwischen. War ziemlich voll mit eingetrockneter Tinte. Jetzt dürfte er sauber sein. Bisher ist er noch zerlegt. Ich bin mir bei der unteren Dichtung wirklich nicht sicher, ob ich sie nicht ersetzen sollte. Kann ich da einfach Kork rein machen, auch wenn bisher Gummi drin war? Wenn ja - kann mir jemand sagen, wie die Dichtung befestigt wird? Sieht für mich so aus, als wäre da eine Nut rings rum im Kolben und in der Nut ist ein Gummiring. Einen Gummiring kann man da, weil er elastisch ist und sich dehnen läßt, drauf bringen. Einen Korken aber warscheinlich eher nicht. Oder ist der untere Teil des Kolbens, der die Dichtung festhält, abnehmbar? (Hoffe, Ihr versteht was ich meine).moniaqua hat geschrieben: ↑08.11.2024 11:40Funktioniert der Füller eigentlich noch? Zieht er Tinte an? Ich habe den Eindruck, es fehlt nicht viel, wenn überhaupt. Auf dem Bild kommen die Dichtungen nicht schlecht rüber. Korkdichtungen gibt es als Ersatzteile, ich weiß nur nicht, wo.
In dem Status jetzt könntest Du mal mit so einem Gummiball (sorry, ich weiß den Namen nicht), mit dem man eigentlich Ohren auspusten soll, das Griffstück durchspülen mit warmen Wasser. Wenn Du den wieder gangbar kriegst, halte ihn in Ehren, den Federn trauern so manche nach![]()
Hier noch ein Bild. Der schlechte Zustand des Gummis ist am Bild schwer erkennbar. Am besten das Bild nochmal in neuem Tab vergrößern.
Re: Mercedes
Tscha. Da ich keine Goldfeder besitze, kann ich dazu leider wenig sagen. Die Besitzer von Goldfedern beschwören das weiche Schreibgefühl. Ich würd sagen, probier's einfach mal aus. Notfalls halt die Feder in die Tinte tunken. Die gute Korrosionsbeständigkeit war mit Sicherheit ein gewichtiger Faktor.
Hoffentlich meldet sich hierzu noch eine/r der Wissenden. Ich persönlich würde einfach ausprobieren, ob er noch Tinte zieht. Klar, wenn er schon auseinandergenommen ist, könnten die Dichtungen eleganter ausgetauscht werden, aber auch in groß schaut die vordere zwar nicht mehr gut, aber möglichweise noch praktikabel aus und die hintere kommt doch gar nicht so schlecht daher.Michl hat geschrieben: ↑08.11.2024 17:20Kann ich da einfach Kork rein machen, auch wenn bisher Gummi drin war? Wenn ja - kann mir jemand sagen, wie die Dichtung befestigt wird? Sieht für mich so aus, als wäre da eine Nut rings rum im Kolben und in der Nut ist ein Gummiring. Einen Gummiring kann man da, weil er elastisch ist und sich dehnen läßt, drauf bringen. Einen Korken aber warscheinlich eher nicht. Oder ist der untere Teil des Kolbens, der die Dichtung festhält, abnehmbar? (Hoffe, Ihr versteht was ich meine).
Re: Mercedes
Tach zusammen.
Beide Dichtungen - die hinten als solche hell zu erkennende und die blaue, geschrumpfte vorn - sind Korkdichtungen. Die vordere hat eben schon blaue Tinte abbekommen. Das ist definitiv kein Gummi!
Ein solches Modell mit Doppelkorkdichtung habe ich noch nicht gesehen. Ich kann nur vermuten, dass der helle Kork so eine Art Sicherung darstellt; nach dem Motto: gibt der vordere Kork irgendwann den Geist auf und dichtet nicht mehr, übernimmt der hintere.
Ich würde zunächst den Kork in lauwarmem Wasser baden und testen, ob er noch aufquillt.
Dann baust du den Kolben wieder ein und testest die Dichtigkeit mit handwarmem Wasser. Wenn du den Füller nach dem Füllen am Glasrand abstreifst und dann senkrecht mit der Feder nach unten hältst, siehst du, ob sich - schnell oder langsam - an der Federspitze ein Wassertropfen bildet, dann dichtet der Kork nicht mehr und muss ausgetauscht werden.
Ich besitze zwei "Mercedes" Kolbenfüller, und beide sind sehr gute Schreibwerkzeuge.
Abendgrüße, Thomas
Beide Dichtungen - die hinten als solche hell zu erkennende und die blaue, geschrumpfte vorn - sind Korkdichtungen. Die vordere hat eben schon blaue Tinte abbekommen. Das ist definitiv kein Gummi!
Ein solches Modell mit Doppelkorkdichtung habe ich noch nicht gesehen. Ich kann nur vermuten, dass der helle Kork so eine Art Sicherung darstellt; nach dem Motto: gibt der vordere Kork irgendwann den Geist auf und dichtet nicht mehr, übernimmt der hintere.
Ich würde zunächst den Kork in lauwarmem Wasser baden und testen, ob er noch aufquillt.
Dann baust du den Kolben wieder ein und testest die Dichtigkeit mit handwarmem Wasser. Wenn du den Füller nach dem Füllen am Glasrand abstreifst und dann senkrecht mit der Feder nach unten hältst, siehst du, ob sich - schnell oder langsam - an der Federspitze ein Wassertropfen bildet, dann dichtet der Kork nicht mehr und muss ausgetauscht werden.
Ich besitze zwei "Mercedes" Kolbenfüller, und beide sind sehr gute Schreibwerkzeuge.
Abendgrüße, Thomas
Sei nicht so; sei anders.
Re: Mercedes
Da kannst Du gerade mal eine Seite zurückblättern, hier hat "Wurmbunt", (übrigens ein begnadeter Ingenieur und Füllerfreund) das Folgemodell des Michl- Mercedes vorgestellt und zerlegt. Danach sollte das austauschen der Dichtungen zerstörungsfrei machbar gewesen sein. Die Stirnseiten der Kolben sind manchmal aufgeschraubt, sodass die Dichtungsröhrchen entnommen werden können. Ein Tausch der beiden Dichtungen ist aber möglicherweise nicht nötig da die saubere und gewachste hintere Dichtung ein einströmen von Falschluft aus dem Rückraum verhindert.
Gruss F
Re: Mercedes
Wie kommst Du auf gewachst, davon schreibt Wurmbunt nichts? Mit was würde eine Dichtung gewachst? Wäre ggf. bei der vorderen Dichtung ein Nachwachsen sinnvoll?
Re: Mercedes
Also Kork ist das sicher nicht. Kommt mir eher vor wie eine art Kautschuk. Ist sehr weich. Wie gesagt - wie die weißen Radiergummis. Eher noch weicher. Und sieht auch nicht aus wie Kork.
Sollte die Füllermechanik eigentlich geschmiert werden? Wenn ja, womit? Hab hier schon ein paar mal gelesen, daß Silikon verwendet wird, aber anderswo steht auch, daß Silikon evtl. das Tintenfenster angreifen könnte. Also laß ich mal lieber die Finger von Silikon. Andere verwenden wohl Vaseline. Spricht da was dagegen? Oder braucht´s vielleicht gar keine Schmierung? Schwergängig ist die Mechanik jedenfalls nicht.
Re: Mercedes
Das hängt vom Kunststoff ab. Ich hatte mir eingebildet, Silikonfett sei sicherer. Ich habe letztens einen Füller mit Vaseline gefettet (das Gewinde, wollte ihn versuchshalber als Eyedropper einsetzen), da war ich aber sicher, dass an dieser Stelle kein Kautschuk irgendeiner Art ist.
Re: Mercedes
Korken wurden in trockenem Zustand klassisch mit einer Mischung aus Paraffin und Talg "gekocht". Kein Paraffinöl und auch kein Silikonöl, wenn das in den Tintenleiter hinein verschlunzt wird, dann ist der Kapillareffekt dahin. Insbesondere Silikonöl ist schwer abzulösen und Ether verbietet sich, da sich sonst der ganze Füller verabschiedet. Mit Hirschtalg könnte es auch gehen, damit werden auch die Korkdichtungen in Blockflöten behandelt. Bei Pelikan sollen sie Rhizinusöl verwenden. Ich übernehme aber keine Verantwortung für die hier erwähnten Methoden, wenn es dann zur letzten Ölung kommen sollte. Organisches Gummi verträgt vermutlich keine Öle und Wachse.
Gruss F
Re: Mercedes
Michl hat geschrieben: ↑09.11.2024 13:06Also Kork ist das sicher nicht. Kommt mir eher vor wie eine Art Kautschuk. Ist sehr weich. Wie gesagt - wie die weißen Radiergummis. Eher noch weicher. Und sieht auch nicht aus wie Kork.
Sollte die Füllermechanik eigentlich geschmiert werden? Wenn ja, womit? Hab hier schon ein paar mal gelesen, daß Silikon verwendet wird, aber anderswo steht auch, daß Silikon evtl. das Tintenfenster angreifen könnte. Also laß ich mal lieber die Finger von Silikon. Andere verwenden wohl Vaseline. Spricht da was dagegen? Oder braucht´s vielleicht gar keine Schmierung? Schwergängig ist die Mechanik jedenfalls nicht.
Re: Mercedes
Bin sehr begeistert. Die Feder ist wirklich wunderbar weich und schreibt sich sehr schön. Allerdings hab ich keinerlei Vergleich. Das letzte mal hatte ich in der Schule einen Füller in der Hand und das ist schon ein bissl her. An ein so weiches Federgefühl kann ich mich jedenfalls nicht erinnern. Aber das waren damals ja auch einfache Schulfüller.
Jetzt würde mich noch interessieren warum das Tintenfenster so dunkelbraun ist. War das schon immer so oder ist das vermutlich eher nachgedunkelt?
Die beiden Endkappen an dem Stift sind ja bräunlich und nicht schwarz. Das scheint ein anderes Material zu sein. Kann mir zu den verwendeten Kunststoffen jemand was sagen? Waren die ursprünglich auch braun? Oder sind die ausgeblichen?
Außerdem frag ich mich, wie die damals den goldenen Ring auf die Kapsel gebracht haben. Im Inneren der Kapsel ist keine Verbindungsstelle zu sehen zwischen die der Ring geklemmt worden sein könnte. Oder ist der schwarze Teil der Kapsel schon ein Spritzgußteil in das der goldene Ring eingelegt wurde? Der glänzt übrigens auch wunderbar, während der Clip wohl vergoldet ist und schon an vielen Stellen das Messing durchkommt und anläuft. Kann´s sein, daß der Ring auch aus massivem Gold ist?
- Edelweissine
- Beiträge: 2693
- Registriert: 08.01.2016 18:32
Re: Mercedes
Moin Michi,
die Endkappen dürften aus Ebonit sein, das verfärbt sich nach einiger Zeit gern bräunlich.
Gib mal Ebonit in die Suchfunktion oben rechts ein, dann siehst Du einige Tipps und Pflegehinweise!
die Endkappen dürften aus Ebonit sein, das verfärbt sich nach einiger Zeit gern bräunlich.
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Gruß,
Heike
Heike
Re: Mercedes
Na, see?, hat sich doch rentiert

Die Fragen lasse ich mal gekonnt für die Expertinnen hier übrig, nur eine Theorie zum Clip: der wird wesentlich mehr belastet als der Zierring. Insofern wundert es mich nicht, wenn da eine Beschichtung schneller weg wäre. Hast Du noch schön über die Metallteile poliert? Die glänzen jetzt viel mehr, finde ich.
Re: Mercedes
Moin!Edelweissine hat geschrieben: ↑09.11.2024 14:11Moin Michi,
die Endkappen dürften aus Ebonit sein, das verfärbt sich nach einiger Zeit gern bräunlich.
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So isset. Reibst du über das Braune bei Kappenkopf oder Füllschraube ein wenig mit dem Finger, und fängt es leicht schwefelig an zu riechen (oder nach Erbrochenem wie Jörg Kuhn in seinem Füllfederhalterbuch schrieb), handelt es sich um Hartgummi/Ebonit.
@ Michi: Sollten die Dichtungen original sein, und danach sieht es aus, dann ist es definitiv Kork, egal wie es sich anfühlt.
@ Frodo: Danke für deinen Hinweis auf Seite 1 des threads. Deine Meinung über "Wurmbunt" teile ich ohne Einschränkung. Einige seiner im Forum bebilderten Patienten waren meine.


Tschö, Thomas
Sei nicht so; sei anders.
Re: Mercedes
Ja - hat sich rentiert. (Es rentiert sich meistens, gute, alte Dinge wieder benutzbar zu machen).
Versteh ich richtig? Die braunen Kappen waren ursprünglich auch schwarz?
Wenn das braune Ebonit ist, was ist denn dann das jetzt noch schwarze Plastik?
Wenn die Dichtung mal ganz den Geist aufgeben sollte, werd ich sie mir mal genauer anschaun und versuchen durch frischen Kork zu ersetzen. Jetzt wollte ich erst mal nicht so viel dran rum machen, nicht daß sie noch mehr kaputt geht. Kork wär mir auf jeden Fall lieber als irgend ein Gummi, denn Kork ist leichter zu bekommen.
Die Kappen riechen jetzt nicht schwefelig, wenn ich drüber reibe, aber beim Zerlegen kam ein interessanter, starker Geruch aus dem Füller. Roch ein bissl nach Pfeiffentabak und bissl seltsam chemisch. Ich denke, das wird der Geruch sein, den Du meinst.Edelweissine hat geschrieben: ↑09.11.2024 14:11die Endkappen dürften aus Ebonit sein, das verfärbt sich nach einiger Zeit gern bräunlich.
Versteh ich richtig? Die braunen Kappen waren ursprünglich auch schwarz?
Wenn das braune Ebonit ist, was ist denn dann das jetzt noch schwarze Plastik?
Wenn die Dichtung mal ganz den Geist aufgeben sollte, werd ich sie mir mal genauer anschaun und versuchen durch frischen Kork zu ersetzen. Jetzt wollte ich erst mal nicht so viel dran rum machen, nicht daß sie noch mehr kaputt geht. Kork wär mir auf jeden Fall lieber als irgend ein Gummi, denn Kork ist leichter zu bekommen.
Ja, ein bissl hab ich noch poliert.