Tintenkugelschreiber – Montblanc, Riepe, Sphinx, UHU

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mondindianer
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Re: Tintenkugelschreiber – Montblanc, Riepe, Sphinx, UHU

Beitrag von mondindianer »

Zollinger hat geschrieben:
08.10.2025 9:17
[...]
Mit Kugelschreibern in Konkurrenz zu treten ist in der heutigen Zeit ein schwieriges Unterfangen. Könnte man sagen, dass Rotring mit dem Altro in den 1990'er Jahren noch einmal einen Versuch unternommen hat?
[...]
Na ja, rotring hatte zu dem Zeitpunkt ja schon eigene Kugelschreiber-Serien im Programm - das Rennen war gelaufen. Die Werbung zielte wohl eher auf jüngere Käuferschichten ab (Schüler, Studenten): keine Feder, aber Tinte - für Links- wie Rechtshänder - steile oder flache Haltung - ungewöhnliches Aussehen Verzeihung Design.

Ich kenne den altro nur von Bildern, würde ihn aber Stand heute glatt mal ausprobieren wollen :)
Viele Grüße
Fritz
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StephanHX
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Re: Tintenkugelschreiber – Montblanc, Riepe, Sphinx, UHU

Beitrag von StephanHX »

mondindianer hat geschrieben:
05.10.2025 17:48

#2.jpg
Zwei Kugelschreiber-„Patronen“ aus den 50er Jahren, zum Nachfüllen geeignet…
Hallo Fritz,
auch von mir ein herzliches Dankeschön, das ist doch wirklich mal etwas anderes 👍🏻 Eine sehr lesenswerte Zusammenstellung.

Zu einem Foto und zugehöriger Bezeichnung habe ich eine Frage:

Du schreibst bei Bild 2 von nachfüllbaren Kugelschreiber-Patronen. Ich habe in einem alten Reform Drehkugelschreiber (= Prinzip wie Drehbleistift) eine ähnliche Patrone. Diese hat am Ende ein Schraubgewinde zum Befestigen und lässt sich dann per Drehknauf rein- und rausschieben.

Noch schreibt sie etwas, aber ich habe mir natürlich schon auch Gedanken gemacht, was zu tun ist, wenn diese leer ist.

Die waren also tatsächlich zum Nachfüllen konzipiert? Weißt Du da mehr drüber, wie und womit das erfolgte? Und würdest Du da heutzutage auch noch Möglichkeiten sehen? Mit Spritze befüllen könnte ich mir ja vorstellen, aber gibt es dafür gute Kugelschreibertinte? Hast Du da Erfahrungen?

IMG_0469.jpeg
IMG_0469.jpeg (433.31 KiB) 142 mal betrachtet

Ich habe tatsächlich auch einen UHU Kugeltinter, den werde ich nun doch mal wieder hervorholen und versuchen, schreibfähig zu machen 😄
Grüße.
Stephan

Ich suche immer und jederzeit Rechnungen, Werbung, Displays, Informationen, Bilder, Dokumente und natürlich Füller oder Bleistifte möglichst von der „alten“ Reform. Bietet gerne an, wenn Ihr etwas abzugeben habt.
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mondindianer
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Re: Tintenkugelschreiber – Montblanc, Riepe, Sphinx, UHU

Beitrag von mondindianer »

StephanHX hat geschrieben:
12.10.2025 23:06

[...]
Die waren also tatsächlich zum Nachfüllen konzipiert? Weißt Du da mehr drüber, wie und womit das erfolgte? Und würdest Du da heutzutage auch noch Möglichkeiten sehen? Mit Spritze befüllen könnte ich mir ja vorstellen, aber gibt es dafür gute Kugelschreibertinte? Hast Du da Erfahrungen?
[...]
Hallo Stephan,
es freut mich, dass dir mein Beitrag gefallen hat.

Ich kenne die Nachfüllthematik für Kugenschreiberminen nur aus Texten - Patente oder Werbeanzeigen.
Der unermüdliche Georg Linz hat bereits am 10.1.1949 ein Patent unter dem Titel "Tintenfüllvorrichtung für Kugelschreiber" angemeldet;
"Tintenfüllvorrichtung für Kugelschreiber, gekennzeichnet durch eine mit Tintenpaste gefüllte Tube (1) mit aufschraubbarer Kanüle (2)."
"Tintenfüllvorrichtung für Kugelschreiber, gekennzeichnet durch eine mit Tintenpaste gefüllte Tube (1) mit aufschraubbarer Kanüle (2)."
Linz - Füllvorrichtung.JPG (70.64 KiB) 90 mal betrachtet

In der Gebrauchsmusteranmeldung 1624789 vom 31.5.1951 (im Prinzip ein ähnliches Röhrchen wie oben) nennt der Erfinder Ernst Dietrich aus Schwäbisch Gmünd als Schutzanspruch 3:
"Nachfüllgerät gem. Anspruch 1 oder 2 zum Zwecke des Nachfüllens von Kugelschreibern durch die Benutzer selbst aus mit Schreibflüssigkeit (Farbpaste) gefüllten handelsüblichen Behältern (Tuben etc.)"

Ob die Vorrichtungen je hergestellt wurden, weiß ich nicht. Aber solche Pasten gab es dann wohl zu kaufen. In einigen Patentbeschreibungen wird das heimische Nachfüllen der Kugelschreiberminen als problematisch beschrieben, weil die zähen Pasten nicht blasenfrei eingebracht werden könnten und es keine optische Füllkontrolle gäbe. Ich meine mich zu erinnern, in Werbeanzeigen der Zeit das Angebot zur Rücknahme entleerter Minen gegen Gutschrift gesehen zu haben, einen Beleg dafür habe ich aber nicht in meinen Unterlagen.

Meine eigenen Erfahrungen mit Kugelschreiberpaste sind unrühmlich - da hat sich seit Kindertagen nicht viel geändert :D. Die neuerlichen Nachfüllversuche sind alle gescheitert. Als Nachschubquelle habe ich BIC-Minen verwendet. Für die dünne Kanüle der Spritze ist die Paste zu viskos, für die dicke Kanüle die Minenhülse zu eng. Der Versuch, die Paste in die alte Patrone durch eine Kombination aus Schwerkraft, Wärme und Druck umzufüllen scheiterte auch: die moderne Mine passte nicht in die alte hinein.

So gesehen: Tintenkugelschreiber haben 'was :D
Viele Grüße
Fritz
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