StephanHX hat geschrieben: ↑12.10.2025 23:06
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Die waren also tatsächlich zum Nachfüllen konzipiert? Weißt Du da mehr drüber, wie und womit das erfolgte? Und würdest Du da heutzutage auch noch Möglichkeiten sehen? Mit Spritze befüllen könnte ich mir ja vorstellen, aber gibt es dafür gute Kugelschreibertinte? Hast Du da Erfahrungen?
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Hallo Stephan,
es freut mich, dass dir mein Beitrag gefallen hat.
Ich kenne die Nachfüllthematik für Kugenschreiberminen nur aus Texten - Patente oder Werbeanzeigen.
Der unermüdliche Georg Linz hat bereits am 10.1.1949 ein Patent unter dem Titel "Tintenfüllvorrichtung für Kugelschreiber" angemeldet;

- "Tintenfüllvorrichtung für Kugelschreiber, gekennzeichnet durch eine mit Tintenpaste gefüllte Tube (1) mit aufschraubbarer Kanüle (2)."
- Linz - Füllvorrichtung.JPG (70.64 KiB) 90 mal betrachtet
In der Gebrauchsmusteranmeldung 1624789 vom 31.5.1951 (im Prinzip ein ähnliches Röhrchen wie oben) nennt der Erfinder Ernst Dietrich aus Schwäbisch Gmünd als Schutzanspruch 3:
"Nachfüllgerät gem. Anspruch 1 oder 2 zum Zwecke des Nachfüllens von Kugelschreibern durch die Benutzer selbst aus mit Schreibflüssigkeit (Farbpaste) gefüllten handelsüblichen Behältern (Tuben etc.)"
Ob die Vorrichtungen je hergestellt wurden, weiß ich nicht. Aber solche Pasten gab es dann wohl zu kaufen. In einigen Patentbeschreibungen wird das heimische Nachfüllen der Kugelschreiberminen als problematisch beschrieben, weil die zähen Pasten nicht blasenfrei eingebracht werden könnten und es keine optische Füllkontrolle gäbe. Ich meine mich zu erinnern, in Werbeanzeigen der Zeit das Angebot zur Rücknahme entleerter Minen gegen Gutschrift gesehen zu haben, einen Beleg dafür habe ich aber nicht in meinen Unterlagen.
Meine eigenen Erfahrungen mit Kugelschreiber
paste sind unrühmlich - da hat sich seit Kindertagen nicht viel geändert

. Die neuerlichen Nachfüllversuche sind alle gescheitert. Als Nachschubquelle habe ich BIC-Minen verwendet. Für die dünne Kanüle der Spritze ist die Paste zu viskos, für die dicke Kanüle die Minenhülse zu eng. Der Versuch, die Paste in die alte Patrone durch eine Kombination aus Schwerkraft, Wärme und Druck umzufüllen scheiterte auch: die moderne Mine passte nicht in die alte hinein.
So gesehen: Tintenkugelschreiber haben 'was
