als eigentlich stummer Mitleser und Genießer habe ich nun doch einmal eine Frage.
Ich habe auf einem Flohmarkt für 2€ einen Tropen Kolbenfüller erstanden. Habe ihn soweit es ging gereinigt und getestet. Er zieht und hält die zum Schreiben verwendete Tinte. Leider setzt nach ca. einer A4 Seite der Tintenfluss kurzzeitig aus. Also noch einmal alles durchgespült und im Wasserbad liegen lassen...Dann habe ich im Tintenfenster etwas „rumschwimmen“ sehen. Daher nun meine Frage an euch, wie bekomme ich das raus ohne den Füller zu zerstören?
Und schau Dir mal die Federspitze genau an! Da kommt noch ein bisschen Bastelarbeit auf Dich zu, denn die beiden Schenkel sind nicht stimmig ausgerichtet.
Die Feder sieht nach meiner Meinung so aus, als seien die beiden Schenkel unterschiedlich lang, was du ohne Werkzeuge zum Schleifen nicht korrigieren kannst. Und etwas Knowhow. Aber sieh erst mal zu, dass du Das Federaggregat heil rausbekommst. Ich wünsche dir viel Erfolg!
Ich werde mir die Montageanleitung dann mal zu Gemüte führen und es versuchen, mit entsprechendem Werkzeug natürlich. Ich hoffe, dass ich das Schreibgerät dadurch nicht zerstöre...wäre schade drum...auch wenn er fast nichts gekostet hat.
Ich werde berichten
Viele Grüße aus dem nicht allzu warmen Hamburg,
Matthias
Mein altersschwaches Hirn hat irgendwie die Information abgespeichert, dass bei diesem Tropen Scholar der Tintenleiter fest verbaut ist. Bei meinem Exemplar scheint sich das auch zu verifizieren, denn der Tintenleiter hat sich bislang erfolgreich allen Demontageversuchen widersetzt. Ebenso der des baugleichen Senator Regent. (Ich hab's dann gelassen, ich habe nämlich ganz herausragende Talente auf dem Gebiet der Grobmotorik, die schon einige Füller das Leben gekostet haben. )
Liege ich da falsch? Hat schon mal jemand von euch den Tintenleiter vom Scholar oder Regent problemlos ausgebaut?
Matthias, falls Du den Tintenleiter nicht raus kriegst, könntest Du mal versuchen, die Rückstände aufzulösen. Falls das Tintenrückstände sind, könnte es Eisengallat sein. Das würde mit einer Wasser/Ascorbinsäure (Vitamin C) - Lösung funktionieren. Bei Schellack mit Alkohol, hatte ich kürzlich bei einem Federhalter, ist aber beim Füller nicht ganz so wahrscheinlich.
Tintenleiter sind meines Wissens niemals verklebt. Entweder man hat eine schraubbare Einheit wie bei Pelikan oder Montblanc, ansonsten sind Feder und Tintenleiter gesteckt. Alles andere würde den Füller zu einem Wegwerfprodukt machen, weil man kein Teil mehr auswechseln könnte. Nein, die Tropen Füller machen da absolut keine Ausnahme. Einweichen und Wärme sind beim Ausbau hilfreich, aber das habe ich ja ausführlich genug im Wiki beschrieben.
Schellack war in dem Bereich auch nie ein Mittel zum Zweck, ich weiß zwar von manchen MBs mit verschraubtem Griffstück, dass dort eine Art Schraubenkleber zum Einsatz kam, aber auch das hat mit dem Tropen nix zu tun. Man muss nur bei den MBs wehr vorsichtig sein, wenn man mit dem Fön arbeitet, um den Kleber zu lösen, da, weil Zelluloid, die Teile sich schon mal verformen können, wenn zuviel Hitze im Spiel ist.
Aber Tropen - sollte alles easy sein.
@Klaus: Hirn ist echt doof. Füller aber manchmal auch. Meinen (baugleichen) Senator habe ich ewig gewässert, im Ultraschallbad gebadet, geföhnt. Nix. Federeinheit saß bombenfest.
Jetzt noch mal ein morgendlicher Schnelltest: Fön drauf, gedreht - Ein Wunder! Federeinheit draußen!
Vielleicht hilft es bei festsitzenden Federeinheiten auch, einfach mal im Forum zu posten, die ginge gar nicht raus. Schwuppdiwupp ist der Füller ganz brav. Iiiich?! Störrisch? Ich doch nicht!
Kann schon sein das es mit dem Föhn geht,aber wenn er festsitzt dann hilft nur von hinten Ausschlagen.
Oder wenn er nass ist mit einer Zange raus drehen,ich lege immer ein Leder darunter damit ich die Feder nicht beschädige.
Aber was ich da sehe löst sich der Kolben auf und dann muss man sowieso den Füller zerlegen und einen neuen Korkkolben machen.
@Harald - Ich bin ja eher der Meinung, dass man einen defekten Kolben daran erkennt, wenn er die Tinte nicht komplett aufnimmt, sodass sich im Fenster beim Befüllen eine größere Luftblase oberhalb der Tinte bildet. Das sollte Matthias noch mal checken. Aber selbst dann hätte man doch eher den Effekt, dass die Tinte unkontrolliert ausfließt, weil neben dem defekten Kork Luft von hinten einströmt. Denkbar wären auch verstopfte Tintenleiterkanälchen, wofür auch die Reste im Tintenfenster sprechen. Aber lassen wir Matthias doch erst mal in sich gehen . . .
Wenn der Füller keine Tinte verliert, also dicht ist und schreibt, dann würde mich das "Objekt" nicht weiter stören, wenn ich der Meinung bin, es ist nichts abgebrochen, sondern nur ein Teil der (Kork-)Dichtung.
Kork schwimmt jedoch in Wasser oben und in Tinte sollte es auch so sein.
Gruß patta
Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich, die andere Hälfte unnütz. - Friedrich Dürrenmatt
Tja, wo wir gerade dabei sind, finde ich es wesentlich sinnvoller, die Themen nicht zu vermischen und separate Threads zu verfassen. Irgendwie steh ich auf Übersichtlichkeit. Wie wärs mit dem MB-Thread?