Ich bin auch oft und lange um die herumgeschlichen, offline wie online. Ausschlag war die Edition 1, die man echt nicht mehr so einfach bekommt, bei einem örtlichen Händler war sie aber noch vorrätig. So musste ich quasi zuschlagen.
Ich hatte ja recht früh schon die Caran d' Ache Sets gesehen bei meinem anfänglichen stöbern durch die Welt der Bleistift Blogs ... als ich dann festgestellt hab dass alle drei Sets Lokal zu haben sind ging vie vernunft mal ne runde spazieren während ich 4 Stück eingetütet hab.
VIER ? Ja, so kann ich eine No.2 auch zum Schreiben nutzen (für besondere Gelegenheiten) ohne die Sammlung anzugreifen
EDIT: Ob des wohl nen Zufall ist dass genau heute in Eraseable Podcast über diesen Stift gesprochen wird ... könnte ne verschwörung sein
pelikaniac hat geschrieben: Aber die kannelierten, auf der verlinkten Seite ganz unten sind die "günstigsten", sind noch den entscheidenden Tick angenehmer zu schreiben.
Hallo zusammen,
da hat der liebe Jörg mal wieder recht gehabt, denn meine Monika meint auch, dass die aus dem 3er Pack - hier die schwatten - leiser (angenehmer) schreiben als die braun guillochierten aus dem 6er Pack.
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Nun muss aber Schluss sein, der „PERFEKTE BLEISTIFT“ will ja auch in Ruhe „fertig geschrieben“ werden.
Es klingt wirklich im ersten Moment selsam, so besondere Bleistifte zu sammeln. Aber auf dem letzten Stammtisch in Köln hatte ich die Gelegenheit, mir die Stife genauer anzusehen und muß sagen, die haben was - optisch und haptisch.
Außerdem wundert sich hier niemand über Vitrienen voller Füller, die noch nie mit Tinte in Berührung waren. So kann man auch ein paar schöne Bleistifte ausstellen.
Für mich ist ohnehin die einzig vernünftige Alternative zum Füller ein guter Bleistift. Persönlich bevorzuge ich zwar Fallminenstifte, aber das ist eine Frage der persönlichen Vorliebe.
Gruß
Andreas
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
Also ich will mit meinen Äußerungen niemanden in eine apologetische Haltung bringen - ich bin der letzte, vor dem man das muss. Hier prallen nur Welten aufeinander, das, was Heidegger in den 1920er Jahren mal so schön mit dem Begriffspaar der Vor-Handenheit und Zu-Handenheit der Welt bezeichnet hat.
Für mich ist ein Schreibgerät nur dann ein gutes Schreibgerät, wenn man es zum Schreiben verwendet. Vitrinenstifte sind aus meiner Perspektive schon konzeptionell schlechte Schreibgeräte, denn sie haben etwas an sich, was sie für die Vitrine, nicht aber fürs Schreiben qualifiziert. Das sind eben Dinge, die völlig andere Funktionen (Repräsentation, Ästhetik) haben und dabei Formen und Schreibfunktionen letztlich nur nachahmen.
Nun sehe ich ja ein, dass beispielsweise Thomas Manns Füllhalter konservatorischen Wert hat und nach Marbach ins Museum gehört, aber das ist eben ein Wert, der sich aus seiner Verwendung ergibt. Wenn beispielsweise ein Stift schon seitens des Herstellers aus Absatzgründen derart auratisiert oder mit Materialen versehen wird, dass man Hemmungen hat, damit im Alltag zu schreiben, ist es (aus meiner Sicht eines pragmatischen Schreibers) einfach ein schlechtes Produkt, denn ein gutes Schreibgerät animiert zur Benutzung, nicht zum Weglegen, es animiert zum Anfassen und Schreiben, nicht zum Angucken. Auf diese Bleistifte trifft das genauso zu.
Man stelle sich vor, Leonardo hätte seinen Pinsel und seine Farben in die Vitrine gelegt und nie damit gemalt ... schade wär's.
Ich will damit aber in keinster Weise ausdrücken, dass Sammler irgendwie die schlechteren Menschen seien - nur fürs Protokoll. Vermutlich fehlt mir einfach nur die entsprechende Empathie und Sammelleidenschaft.
Zuletzt geändert von Mr.Eyedropper am 04.11.2014 14:06, insgesamt 1-mal geändert.
Keine Sorge, ich glaube nicht, daß du jemandem auf den Schlips getreten bist.
Für mich sind Bleistifte im Allgemeinen auch nur Verbrauchsgüter, was ja in der Natur der Sache liegt.
Nur als ich diese Edelstifte mal in den Händen hatte, konnte ich besser verstehen, daß sich jemand so etwas an die Wand hängt(oder so ähnlich )
Ich benutze meine Bleistifte auch lieber.
Aber ich habe zum Beispiel ein schönes Bartmesser gerahmt an der Wand hängen, einfach weil es mir gefällt. Wie du hier sehen kannst, brauche ich es mit Sicherheit nicht zum Rasieren :
Dateianhänge
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Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
Mr.Eyedropper hat geschrieben:Ich will damit aber in keinster Weise ausdrücken, dass Sammler irgendwie die schlechteren Menschen seien - nur fürs Protokoll. Vermutlich fehlt mir einfach nur die entsprechende Empathie und Sammelleidenschaft.
Ich bin zwar kein reiner Sammler, sondern ein Nutzer und Sammler. Daher kenne ich diese absolute Haltung (Nutzer vs. Sammler) sowieso nicht. Aber ich glaube, dass Dir dieses Gen tatsächlich fehlt.
Gut, dass es nicht jedem fehlt. Immerhin hat die Sammelleidenschaft zweier berühmter Uhren-Sammler, Henry Graves und James Ward Packard, dazu geführt, dass Patek Philippe als Auftragsarbeit wunderschöne komplizierte Zeitmesser geschaffen hat. Hätte es dieses Sammler-Gen und die Leidenschaft dieser beiden Herren nicht gegeben wäre die Uhrenwelt um sehr schöne Stücke ärmer. Will heißen: Man weiß nie, für was das Sammeln gut ist... Und wenn es auch "nur" das Vermächtnis für die Nachwelt ist.
glucydur hat geschrieben:Ich bin zwar kein reiner Sammler, sondern ein Nutzer und Sammler. Daher kenne ich diese absolute Haltung (Nutzer vs. Sammler) sowieso nicht. Aber ich glaube, dass Dir dieses Gen tatsächlich fehlt.
Ich habe als Kind mal Münzen gesammelt, bis ich damit aufgehört und die Sammlung verschenkt habe. Wenn ich eh begehre, was ich nicht habe, geht es beim Sammeln gar nicht um das, was man schon hat und besitzt, sondern um das, was fehlt. Darum war es für mich konsequent, die Sammlung wegzugeben. Es geht beim Sammeln um das Begehren des Objekts, das man nicht hat und diese Leerstelle bringt das Sammeln strukturell hervor. Ich würde sagen, ich bin damit sogar der radikalste Sammler: Da ich keine Sammlung habe, ist bei mir die Negativität, in der das Begehren des Sammlers beruht, am größten
Bevor ich mich hier auch noch in die Philosophie stürze: Ich find Bleistifte einfach geil!
Arno Schmidt, der eine Zeitlang in einem Nachbarort wohnte, schrieb: "Stellt Euch vor, die Menschheit ist weg; und Ihr solltet einen Bleistift machen!! – Zauberei!"
Und deshalb verstehe ich es wenn Bleistifte ihre Wirkung auf Menschen nicht verfehlen. Ich behalte jeden Stummel der gräflich kannelierten mit dem Silberkrönchen in einer kleinen Schachtel, wenn ich dort hineinschaue wird mir bewusst was ich alles damit geschrieben habe. Versuch das mal mit einem Füllhalter, was sollte man da sammeln? Die leeren Tintengläser? Die haben für mich etwas trauriges, leer halt. Hingegen die Stummel des Grafen! In Ehren kürzer geworden bis die Finger sie kaum noch greifen konnten, der Verlängerer sein Werk nicht mehr ordentlich verrichten konnte. Die Reste der einst stolzen Mine sind noch immer zum Schreiben bereit, nicht leer.
Also warum soll man dem Bleistift kein Denkmal setzen, warum die Arbeit des Bleistiftmachers nicht ehren, warum die schönen Hölzer nicht fühlen, riechen und sehen?
Für mich sind Bleistifte ein Genuß den ich nicht missen möchte. Und, ähnlich wie die Füllhalter mit ihren Tinten, meine Sucht. Dafür fröne ich weder dem Wein noch dem Tabak, dem Koffein nur in Maßen.
Also nicht Sammler, nicht Benutzer, nicht Jäger sondern Süchtiger! Mehr noch als bei den Füllhaltern. Und deshalb gönne ich mir den Luxus mit Bleistiften, deren Preis auch für einen Schulfüller reicht, zu schreiben.
Gruß,
der Jörg der diesen Text gerne mit dem silbernen Grafen geschrieben hätte!
Zuletzt geändert von pelikaniac am 05.11.2014 10:10, insgesamt 2-mal geändert.