Hallo, Wolfgang,
ich hätte da ein paar weitere Beispiele, wobei das keine Werbung für einzelne Anbieter sein soll. Die Stifte gibt es sicherlich auch an anderer Stelle...
Sailor Brush Pen von Regina Martini und meines Wissens auch Rolf Thiel
Pentel Pinselstift bei ebay
asiatischer Einwegstift
Faber Castell PITT artist pen
Meine Erfahrungen dazu:
Manufaktum und
Pentel:
Mit beiden habe ich keine Erfahrungen.
Sailor:
Klasse! Er sieht ausreichend nach Füller aus und seine Pinselspitze ist formbeständig, aber schön weich für bewusst gepinselte Markierungen. Und ein wenig asiatische Kalligraphie ist auch drin - sieht aber mit Firefly lächerlich aus
Der
asiatische Plastik-Pinsel
mit Riesenpatrone ist etwas für Bastler oder Kalligraphen, wenn sie asitisch malen wollen. Er beherrscht die Sache wie ein richtiger und stabiler Pinsel. Ich habe damit schon so manche Glückwunschkarte o.ä. gemacht und sie sieht für uns Europäer kaum schlechter aus als mit Reibetusche und Echthaarpinsel. Aber um mit Firefly zu arbeiten, muss man eine Patrone entleeren (und da sind Mengen drin), ein Plastik-Labyrinth auseinander nehmen und im Ultraschallbad reinigen und dann wieder füllen. Danach hat man aber bezogen auf das Schreiben etwas Feines - bezogen auf die Optik eher etwas Exotisches

Ich liebe diese Stifte und benutze sie in Schwarz und Neon.
Faber-Castell PITT artist-pen:
Ich habe eine Reihe von Farben, aber alle Pinselspitzen finde ich zu hart. Die Dinger mögen für Künstler gut sein, aber für meine Zwecke (Kalligraphie und Markieren) sind sie zu störrisch. Außerdem habe ich nie versucht, sie zu füllen und die Original-Farben sind als Marker nicht leuchtend genug. Dafür bekommt man sie am leichtesten im Künstlerbedarf jeder größeren Stadt oder auf Bestellung beim Schreibwarenhändler des Vertrauens.
Außerdem habe ich noch einen Stift, der dem von Manufaktum ähnelt, aber im Detail anders ist. Den Herstelle kenne ich nicht. Bei meinem Stift öffnet sich die Steckkappe mit einem sehr deutlichen Saugen und dabei zieht sich immer wieder Tinte durch dem Pinsel. Beim Schließen entsteht dann so starker Druck, der in der Patrone soviel Überdruck schafft, dass Tinte am Steckverschluss austritt und letztlich durch das Korpusgewinde sickert - danach sind auch die Finger markiert. Der Korpus selbst ist recht schmal und wirkt im Vergleich zum Sailor feingliedrig, aber fast genauso füllerhaft.
Noch ein Wort zu der
Nutzung. Ich bin zusammen mit dem Wunsch, mit einem "Füller" zu markieren, über Stub- und Italic-Federn und Pilots Parallel-Pen zu den Pinselfüllern gekommen. Gleichzeitig mit den Pinseln kam ich durch meine ostasiatischen Hobbies auch zum asiatischen Schreiben. Ich male die Zeichen, deren Inhalt ich sehr bewusst auswähle und dabei durchaus die asiatische Philosphie einfließen lasse, ab, kann aber nicht lesen, was ich schreibe - wenn mir einer als Glückwunschtext die Speisekarte eines China-Restaurants unterjubeln würde, würde ich halt zum Geburtstag "Schweinefleisch süß-sauer für 5,99" wünschen. Zur Technik meine ich allerdings zu wissen, dass die Asiaten die Stifte senkrecht halten und so schöne geschwungene Linien ziehen können, ohne die Pinselhaare gegen den Strich zu schieben. Dieses sanfte Gefühl versuche ich auch beim Markieren zu erhalten und so halten meine Stifte sehr lange, auch wenn ich sie einmal flacher ansetze. Wer damit hin- und her pinselt, kann durchaus auch Haare umknicken, bis der Stift wie eine alte Zahnbürste aussieht.
Vielleicht hilft dieser Mammut-Text ein wenig bei der Auswahl.
Viele Grüße
Dieter