Tintenroller

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Zirbelmann
Beiträge: 1
Registriert: 24.01.2004 23:03

Tintenroller

Beitrag von Zirbelmann »

Hallo,
Ich finde hier in dem Forum nichts zu Tintenrollern und auch sonst im Internet nichts hierzu. Gibt es da Unterschiede im Schreibverhalten der Stifte? Ich habe mir einen Lamy Swift gekauft und finde er schreibt recht gut. Ich meine es muß doch Unterschiede in dem Rollverhalten der Kugel
geben ähnlich wie bei Federn der Füllhalter? Kann mir da jemand Auskunft geben?
Martin Lesny
Beiträge: 38
Registriert: 16.01.2004 16:41
Wohnort: 73728 Esslingen

Tintenroller

Beitrag von Martin Lesny »

Hallo Zirbelmann,

das Schreibverhalten eines Tintenrollers ist im wesentlichen von der Mine abhaengig. Da gibt es zwar weniger Unterschiede im Rollverhalten der Kugel (vorausgesetzt es wird die Topqualitaet des Herstellers benutzt), aber unterschiedliche Tintenleitsysteme, Schreibfluessigkeiten und Strichstaerken. Der Marktfuehrer fuer Tintenrollerminen in Deutschland ist Schmidt Feintechnik (www.Schmidt-Feintechnik.de) - hier werden die Minen fuer Lamy, Montblanc, Faber-Castell, u.v.a.m produziert.

Der von Dir angesprochene Swift ist eine capless Mine, d.h. die Mine trocknet auch offen nicht aus, der Stift braucht daher keine Kappe. Der Swift verwendet die Speichertechnologie, d.h. die Mine schreibt gegen Ende immer feiner. Es gibt daneben auch die fluid Technologie, da schreibt die Mine bis zum Ende in der selben Strichstaerke. Im klassischen Rollerball (nicht beim capless!) wird diese Technologie von Lamy und Faber-Castell Designserie genutzt.

Die Standard Rollerballmine (passt z.B. in Faber-Castell, Caran d'Ache, Diplomat und viele, viele no names) gibt es mit Strichstaerken von 0,5, 0,6 und 0,7mm. Schmidt benutzt uebrigens einen 3 stelligen Code, der am Ende jeder Mine aufgedruckt ist. Die erste Ziffer steht fuer das Jahr, die beiden weiteren fuer den Monat der Produktion - 310 bedeudet also, das die Mine im Oktober 2003 hergestellt wurde. Ich wuerde darauf achten, dass eine gekaufte Mine nicht aelter als ein Jahr ist, auch wenn dies bei kleinen Marke haeufig nicht moeglich ist (da werden manchmal noch Minen, die schon fuenf Jahre lagern an den Handel ausgeliefert).

Ich selbst finde die Montblanc LeGrand Rollerball Mine in der Staerke M (=0,7mm) fantastisch - breiter Tintenfluss und deutlich mehr Tinte als bei einer Standardmine. Diese Mine hat jedoch manchmal nei extrem Druckschwankungen geleckt - dies ist bei der neuen Generation nicht mehr der Fall. Du erkennst die ueberarbeiteten Minen an dem Plastikabschluss am Minenende.

Es gibt sicherlich noch sehr viel mehr zu erzaehlen (und ich habe die Gel Technologie noch gar nicht erwaehnt!) und meine Beschreibungen sind auch eher Beobachtungen als wissentschaftliche verifiziert. Noch bessere Informationen koennen sicherlich die Techniker von Schmidt (oder Hauser, Starmine, Schneider) geben.

Ich fuehre uebrigens so ziemlich das komplette Schmidt Sortiment - wer also eine "no name" Mine direkt vom Zulieferer moechte, kann mir gerne eine mail schicken.

Mit besten Gruessen

Martin Lesny
Ich besitze in Esslingen am Neckar ein Fachgeschäft für hochwertige Schreibgeräte.
Auch wenn ich meine Kunden am liebsten in meinem Laden persönlich berate, bearbeite ich auch gerne telef. Anfragen (0711 5774436) oder e-mails.
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