U_T hat geschrieben: ↑08.12.2024 13:03
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Zunächst: Die Probleme mit dem Tintenfluß haben nach dem Befüllen alle „51“. Diese schreiben etwas trockener am Anfang, werden aber mit der Zeit vom Tintenfluß her nasser. Die Füllhalter haben keine Aussetzer und schreiben immer sofort an. Ich denke, damit kann ich leben, scheint wohl normal zu sein. Durch den Wechsel auf eine andere Tinte wurde dies auch besser. Ist also eher Jammern auf hohem Niveau.
Was ich aber an dem Füllhalter meines Sohnes vorgefunden habe, hat mit den o.g. Problemen nichts zu tun, das ist tatsächlich ein Problem. Der Füllhalter schreibt überhaupt nicht mehr, die Feder ist kratzig. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Ich bin mit meinem Latein am Ende, der Füllhalter ist wieder montiert. Mein Sohn schwört, das der Füllhalter gefallen ist, noch das er ihn unsachgemäß benutzt hat. Ich glaube ihm, er benutzt diesen schon lange und weiß wie man mit Füllhalter umgeht.
Ich kann sehr gerne diesen noch einmal morgen demontieren und Fotos machen. Ich meine, es liegt an der Feder.
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Danke für die Aufklärung, dass es sich um zwei getrennte Probleme handelt.

Nun ergibt das alles auch mehr Sinn für mich.
Zu den beiden Füllern mit nachlassendem Tintenfluss:
Wie befüllst du diese denn mit Tinte? Im besten Falle haben wir es hier bloß mit einem Anwendungsfehler zu tun.
Wenn du die Feder ins Tintenglas hältst, ein paar Mal den Aerometric-Mechanismus betätigst, die Feder abputzt und losschreibst, halte ich einen anfangs zu starken Tintenfluss, der sich dann allmählich normalisiert, nicht für verwunderlich. Das konnte ich selbst bei meinem "51" reproduzieren und habe ich auch schon öfter so gelesen. In der Praxis ist das auch kein großes Problem und wird nicht jedem Anwender auffallen.
Abhilfe schafft da das "korrekte" Befüllen:
Nachdem der Tintensack gefüllt ist, drücke nochmal leicht auf den Mechanismus und ziehe die Feder erst dann mit gedrücktem Mechanismus aus der Tinte. Nun kannst du den Aerometric-Mechanismus loslassen, am besten mit nach oben gerichteter Feder, und diese dann abputzen.
Das führt dazu, dass der Kollektor und das Steigrohr im Inneren nicht übermäßig geflutet sind und der Füller von Anfang an einen gleichmäßigen Tintenfluss hat.
Sollte das nichts bringen, halte ich Biankas Entdeckung mit dem fehlenden Hartgummiproppen für eine Sache, der du mal nachgehen könntest.
Mir fällt gerade noch etwas ein, das die Fehlersuche hoffentlich nicht noch verwirrender macht:
Ist vielleicht ein kleiner Spalt zwischen Feder und Tintenleiter? Wenn diese nicht dicht genug beinander sind (sie sollten sich berühren), kann es auch zu unregelmäßigem Tintenfluss kommen. Das lässt sich, da der Tintenleiter beim "51" aus Hartgummi besteht, glücklicherweise einfach mit "heat setting" beheben.
Was den dritten Füller angeht:
Kratzen kommt ja meistens von schief ausgerichteten oder verdrehten Federschenkeln. Vielleicht kannst du das ja mal mit einer Lupe prüfen und/oder fotografieren. Dafür müsstest du den Halter normalerweise auch nicht nochmals auseinanderbauen. Eventuell lässt sich das dann ja einfach richten. Monikas Idee, dass ein Schenkel verkantet ist und nun vielleicht dauerhaft höher oder tiefer steht als der andere, klingt mir da durchaus plausibel. Das könnte sowohl Kratzen als auch fehlenden Tintenfluss erklären.
Viele Grüße
Mo