Mir lief jüngst auf dem Flohmarkt viewtopic.php?p=459858#p459858 ein Abgesandter aus der weitverzweigten Parker-Duofold-Familie zu, der sich im Rahmen der Reinigung als dänisches Fabrikat und als erstaunlich gut erhalten herausstellte.
Der dänische Hersteller Penol produzierte nicht nur Füller unter eigener Marke, sondern fertigte unter Lizenz auch für Parker. Um ein solches Lizenzprodukt, einen dänischen Duofold, handelt es sich hier. Ausweislich der Quellenlage (Dank an Jan Hupfeldt Nielsen, er hat auf danishfountainpens.com quasi alles an Informationen zusammengetragen) um ein Modell der dritten Generation, gefertigt ab 1953, der analog in England und Frankreich gefertigt wurde.
Der Füller selbst hat einen durchgehenden, leicht zigarrigen Korpus ohne Blindkappe, denn er wird im Stil des Parker 51 per Aerometric-System gefüllt. Dieses erwies sich im Zuge der Reinigung als erfreulich frisch und intakt. Der Pensac ist aus einem offenbar durablen Weichkunststoff, zwar von Tinte verfärbt, aber immer noch ausreichend transluzent, um den Füllstand einigermaßen erkennen zu können. Auf dem Griffstück ist der Schriftzug eingepräft „New PARKER DUOFOLD /& M.I.D.“ Ich vermute, die Abkürzung bedeutet Made in Denmark. Das Griffstück oberhalb des Kappengewindes ist konisch, nahezu ohne Enthasis. Tintenleiter und Feder sind, im Gegensatz zum topmodernen Füllsystem, klassisch: Ein geschweifter, flacher, seitlich geschlitzter Tintenleiter mit einer konventionellen, mäßig weit ausschwingenden Feder. Deren Prägung lautet „PARKER/DUOFOLD/14K/PEN/D.
Die Schraubkappe verfügt über ein bemerkenswertes Detail: Die Schraube, die den eng gefiederten Pfeilclip hält, ist zweiteilig. Der Pfeilclip dieser Duofolds der dritten Generation ist unbeschriftet. Die eigentliche Clipbefestigung erfolgt über eine Messing-Schlitzschraube mit Innengewinde. In dieses Innengewinde wiederum wird der schwarze „Jewel“ eingeschraubt, eine Art Schirmschraube. Der Randwulst der Messingschraube schaut unter dem Schirm des „Jewels“ hervor und bildet den oberen Abschluss des zweifach gestuften Clipringes bzw. oberen Kappenabschlusses.
Der Kappenring fällt recht breit aus und ist mit einer alternierenden Diagonalschraffur versehen, formal vielleicht ein Zitat der Fiederung des Parker-Pfeiles.
Das Schreibverhalten ist so, wie man es von einem Duofold erwartet – leicht, komfortabel und etwas flexig, verbunden mit dem Füllkomfort des Aerometric-Systems.
Die Kappe hatte leider einen Ausbruch, der sich glücklicherweise in der Grabbelkiste des Händlers fand und sich befriediegend wieder einkleben ließ. Alt i alt en fyldepen, der er behagelig at røre ved og skøn at bruge.
New Parker Duofold von Penol, Dänemark
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New Parker Duofold von Penol, Dänemark
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Zuletzt geändert von pradella2 am 24.06.2025 10:57, insgesamt 1-mal geändert.
Re: New Parker Duofold von Penol, Dänemark
Themen wie diese finde ich sehr spannend.
Hierzu habe ich mich vor einiger Zeit mit den in Italien produzierten Parkerfüllern befasst, motiviert durch das empfehlenswerte Buch "Parker in Italia 1900 - 1960“ von Letizia Iacopini, erschienen 2017.
Ich muss allerdings zugeben, dass ich kein Bastler bin und eher in Richtung Recherche unterwegs bin, und ich liebe Beiträge wie diesen hier.
Herzlichen Dank dafür.
Hierzu habe ich mich vor einiger Zeit mit den in Italien produzierten Parkerfüllern befasst, motiviert durch das empfehlenswerte Buch "Parker in Italia 1900 - 1960“ von Letizia Iacopini, erschienen 2017.
Ich muss allerdings zugeben, dass ich kein Bastler bin und eher in Richtung Recherche unterwegs bin, und ich liebe Beiträge wie diesen hier.
Herzlichen Dank dafür.
LG
Heinrich
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- GoldenBear
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Re: New Parker Duofold von Penol, Dänemark
Ich möchte mich auch für den sehr ausführlichen und informativen Faden bedanken. Du steckst aber auch immer echt viel Mühe und Details in deine Beiträge!
Ich beschäftige mich so gar nicht mit Parker, u.a. deswegen war das sehr lesenswert für mich. Der Füller sieht zudem sehr schick aus. Was ihr immer auf den Flohmärkten findet ist aber auch ein bisschen beneidenswert
Ich beschäftige mich so gar nicht mit Parker, u.a. deswegen war das sehr lesenswert für mich. Der Füller sieht zudem sehr schick aus. Was ihr immer auf den Flohmärkten findet ist aber auch ein bisschen beneidenswert

Herzliche Grüße,
Daniel
Daniel