"Füllertest" in der Süddeutschen
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"Füllertest" in der Süddeutschen
Die Süddeutsche hat einen Füllertest gemacht. Immerhin zieht sie dabei in Betracht, dass man einen Füller zu Weihnachten schenken könnte. Sonst ist es nett aber von wenig Fachkenntnis getrübt. Hier ist der Link: http://www.sueddeutsche.de/panorama/tes ... -1.3284443
Gruß
Jörg
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Jörg
Re: "Füllertest" in der Süddeutschen
Danke für den Link.
Inhaltlich ist der Artikel für uns Erleuchtete wirklich recht mager, für Unwissende mag es aber reichen.
Gruß,
Martin
Inhaltlich ist der Artikel für uns Erleuchtete wirklich recht mager, für Unwissende mag es aber reichen.
Gruß,
Martin
Es gibt Tage, da frißt du den Bären und es gibt Tage, da frißt dich der Bär. - Der Dude
Re: "Füllertest" in der Süddeutschen
Hallo Jörg,
vielen Dank für den Link. Inhaltlich schließe ich mich meinem Vorredner an: Erschreckend einfältig; man kann das ja nicht einmal als einen Artikel bezeichnen. Da hat wohl irgendein Redakteur ein paar Zeilen geschrieben, um den »Test« der »Expertin« abzurunden. Lustig finde ich auch, dass eine Kalligraphin, die, wie es am Seitenende in deren Vorstellung heißt, vor allem mit Federhalter schreibt, als »Expertin« herangezogen wird, um Füllfederhalter zu bewerten. Denn erstens ist das Schreiben mit einem Federhalter etwas anderes als das mit einem Füllfederhalter; zudem ist zweitens schönschreiben/kalligraphieren etwas anderes als ›normales‹ Schreiben mit einem Füller. Wenig überraschend fand ich außerdem, dass bei einem Vergleich von »Luxusfüllern« es ausgerechnet der Montblanc ist, der gewinnt; das hatte ich eigentlich erwartet. Was vielleicht daran liegt, dass es immer so ist, wenn solche ›Expertentests‹ in allgemeinen Medien veranstaltet werden und es sich explizit um ›Luxusschreibgeräte‹ handelt.
Viele Grüße,
Florian
vielen Dank für den Link. Inhaltlich schließe ich mich meinem Vorredner an: Erschreckend einfältig; man kann das ja nicht einmal als einen Artikel bezeichnen. Da hat wohl irgendein Redakteur ein paar Zeilen geschrieben, um den »Test« der »Expertin« abzurunden. Lustig finde ich auch, dass eine Kalligraphin, die, wie es am Seitenende in deren Vorstellung heißt, vor allem mit Federhalter schreibt, als »Expertin« herangezogen wird, um Füllfederhalter zu bewerten. Denn erstens ist das Schreiben mit einem Federhalter etwas anderes als das mit einem Füllfederhalter; zudem ist zweitens schönschreiben/kalligraphieren etwas anderes als ›normales‹ Schreiben mit einem Füller. Wenig überraschend fand ich außerdem, dass bei einem Vergleich von »Luxusfüllern« es ausgerechnet der Montblanc ist, der gewinnt; das hatte ich eigentlich erwartet. Was vielleicht daran liegt, dass es immer so ist, wenn solche ›Expertentests‹ in allgemeinen Medien veranstaltet werden und es sich explizit um ›Luxusschreibgeräte‹ handelt.
Viele Grüße,
Florian
- Rokebyrose
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Re: "Füllertest" in der Süddeutschen
Eins muss man MB echt lassen, ihr Marketing ist sozusagen von einem anderen Stern.Ex Libris hat geschrieben:Wenig überraschend fand ich außerdem, dass bei einem Vergleich von »Luxusfüllern« es ausgerechnet der Montblanc ist, der gewinnt; das hatte ich eigentlich erwartet. Was vielleicht daran liegt, dass es immer so ist, wenn solche ›Expertentests‹ in allgemeinen Medien veranstaltet werden und es sich explizit um ›Luxusschreibgeräte‹ handelt.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass solche Artikel Auftragsarbeiten sind.
"Everybody's got something to hide except me and my monkey"
Re: "Füllertest" in der Süddeutschen
Hallo Rokebyrose (Christina??),
ich würde noch nicht einmal so weit gehen, da ich schlicht nicht weiß, ob es eine Auftragsarbeit ist. Aber ich würde doch meinen, dass bei Zeitungen, die solche Dinge veröffentlichen, immer im Hinterkopf des Redakteurs mitschwingt, dass bei denjenigen, die überhaupt bereit wären, 600 € für einen Füller auszugeben – ohne dabei zusammenzuzucken –, Montblanc die schlechthin bekannteste Marke ist. Ich sage auch ganz neutral, dass ich es bewundere, wie Montblanc es geschafft hat, seit ihrer ausschließlichen Zuwendung zum Luxus- bzw. Lifestyleartikelhersteller sich ihr weltweites Publikum zu erziehen. Das ist vergleichbar mit den Lemmingen, die sich die Firma mit dem angebissenen Apfel anerzogen hat.
Viel überraschender finde ich, dass in dem Test eine Marke wie Otto Hutt überhaupt Einzug gehalten hat; eine Marke, die auch hier im Forum keine Rolle spielt und daher ›im Rest der Welt‹ an sich an der Grenze zur Unsichtbarkeit stehen müsste. (Vermutlich, ich habe ja auch keine Ahnung davon.)
Viele Grüße,
Florian
ich würde noch nicht einmal so weit gehen, da ich schlicht nicht weiß, ob es eine Auftragsarbeit ist. Aber ich würde doch meinen, dass bei Zeitungen, die solche Dinge veröffentlichen, immer im Hinterkopf des Redakteurs mitschwingt, dass bei denjenigen, die überhaupt bereit wären, 600 € für einen Füller auszugeben – ohne dabei zusammenzuzucken –, Montblanc die schlechthin bekannteste Marke ist. Ich sage auch ganz neutral, dass ich es bewundere, wie Montblanc es geschafft hat, seit ihrer ausschließlichen Zuwendung zum Luxus- bzw. Lifestyleartikelhersteller sich ihr weltweites Publikum zu erziehen. Das ist vergleichbar mit den Lemmingen, die sich die Firma mit dem angebissenen Apfel anerzogen hat.
Viel überraschender finde ich, dass in dem Test eine Marke wie Otto Hutt überhaupt Einzug gehalten hat; eine Marke, die auch hier im Forum keine Rolle spielt und daher ›im Rest der Welt‹ an sich an der Grenze zur Unsichtbarkeit stehen müsste. (Vermutlich, ich habe ja auch keine Ahnung davon.)
Viele Grüße,
Florian
- Rokebyrose
- Beiträge: 1100
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- Wohnort: Berlin
Re: "Füllertest" in der Süddeutschen
Hallo Florian,
Du hast recht, man sollte mit seinen Äußerungen vorsichtiger sein. Ich wollte natürlich nicht zum Ausdruck bringen, dass ich "weiß", dass MB sich journalistische Gefälligkeiten erkauft. Ich weiß nichts dergleichen. Aber die Vorstellung finde ich -nach Dieselgate und unzähligen anderen Beispielen für kleine und große Tricksereien- deprimierenderweise fast schon naheliegend.
Der "Butterweiche" und Testsieger... das ist ja echt lachhaft. Klar, wenn von Pelikan der M805 statt dem M1000 daneben gestellt wird. Und als Rest der Konkurrenz werden dann überwiegend no names bzw. Exoten angeboten. Das ist ganz schön halbseiden.
Lemminge trifft es großartig.
Jedenfalls vielen Dank an Jörg für den Artikel, ich habe mich sehr gut unterhalten.
Liebe Grüße
Christina
P.S. "Der Tank ist hinten"
Du hast recht, man sollte mit seinen Äußerungen vorsichtiger sein. Ich wollte natürlich nicht zum Ausdruck bringen, dass ich "weiß", dass MB sich journalistische Gefälligkeiten erkauft. Ich weiß nichts dergleichen. Aber die Vorstellung finde ich -nach Dieselgate und unzähligen anderen Beispielen für kleine und große Tricksereien- deprimierenderweise fast schon naheliegend.
Der "Butterweiche" und Testsieger... das ist ja echt lachhaft. Klar, wenn von Pelikan der M805 statt dem M1000 daneben gestellt wird. Und als Rest der Konkurrenz werden dann überwiegend no names bzw. Exoten angeboten. Das ist ganz schön halbseiden.
Lemminge trifft es großartig.
Jedenfalls vielen Dank an Jörg für den Artikel, ich habe mich sehr gut unterhalten.
Liebe Grüße
Christina
P.S. "Der Tank ist hinten"
"Everybody's got something to hide except me and my monkey"
Re: "Füllertest" in der Süddeutschen
Ich habe mir jetzt nur mal die Auswahl angeschaut. Es sind mit Ausnahme des Montegrappa nur deutsche Produkte dabei, aber abwegig finde ich die Palette jetzt nicht. Montegrappa und Otto Hutt mögen in der Auflistung Exoten sein, aber Meisterstück, M800 und Lamy 2000 gehören hier im Forum doch zu den am häufigsten diskutierten Füllern, obwohl sie eigentlich ja schon in verschiedenen Ligen spielen. Der eigentliche Wettbewerber für das Meisterstück wäre doch der M1000.
Und was die testende Kalligraphin angeht, so spielt dabei sicherlich eine Rolle, dass man dem Leser Glaubwürdigkeit suggerieren möchte. Jemand wie wir, der weiß, dass Schreiben mit dem Füller und Kalligraphie nicht notwendigerweise dasselbe sind, den braucht man nicht zu überzeugen, denn unsereins liest den Artikel nicht mit der Erwartung, etwas Neues zu lernen, sondern eher mit der Frage, was man der Allgemeinheit über unser Hobby erzählen will. Aber Otto Werbekugelschreiberbenutzer wird einer Kalligraphin, die Füller testet, sicherlich glauben.
Und was die testende Kalligraphin angeht, so spielt dabei sicherlich eine Rolle, dass man dem Leser Glaubwürdigkeit suggerieren möchte. Jemand wie wir, der weiß, dass Schreiben mit dem Füller und Kalligraphie nicht notwendigerweise dasselbe sind, den braucht man nicht zu überzeugen, denn unsereins liest den Artikel nicht mit der Erwartung, etwas Neues zu lernen, sondern eher mit der Frage, was man der Allgemeinheit über unser Hobby erzählen will. Aber Otto Werbekugelschreiberbenutzer wird einer Kalligraphin, die Füller testet, sicherlich glauben.
Re: "Füllertest" in der Süddeutschen
Immerhin werden drei echte Klassiker empfohlen. Das ist in Zeiten, in denen Füller in der medialen Wahrnehmung quasi nicht mehr vorkommen, schon etwas.
VG
Alexander
VG
Alexander
Gutta cavat lapidem.
Re: "Füllertest" in der Süddeutschen
Hmm, wo soll auch sonst sein Bei dem Bericht weiß ich nicht so recht, ob ich lachen oder weinen soll ...Der Tank ist hinten, ganz klassisch.
~Stefan
Re: "Füllertest" in der Süddeutschen
vorn?blackboro hat geschrieben:Hmm, wo soll auch sonst sein Bei dem Bericht weiß ich nicht so recht, ob ich lachen oder weinen soll ...Der Tank ist hinten, ganz klassisch.
Man muss die Steine, über die man schreibt, angefasst haben!
Hildegard Maria Rauchfuß
www.tintanium.de/@tintan.ium
Wenn ich offiziell schreibe, dann in Grün
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Re: "Füllertest" in der Süddeutschen
Ist ja unter der Luxussicht: "Wo ich bin, ist vorn" sogar richtig....MarkIV hat geschrieben:vorn?blackboro hat geschrieben:Hmm, wo soll auch sonst sein Bei dem Bericht weiß ich nicht so recht, ob ich lachen oder weinen soll ...Der Tank ist hinten, ganz klassisch.
Re: "Füllertest" in der Süddeutschen
Wir müssen wohl leider davon ausgehen, daß dieser Bericht näher an der allgemeinen Wahrnehmung bzw am Bild des heutigen Normalverbrauchers von Füllern ist als unsere Highclass-Erörterungen. Insofern bin ich eher froh, daß dieser Test überhaupt durchgeführt und veröffentlicht wurde. Auch wenn ich mit Einzelheiten, wie sicher viele hier, nicht ganz einverstanden bin.
Andi
Andi
Re: "Füllertest" in der Süddeutschen
Die Frankfurter Sonntagszeitung hat da auch regelmäßig mal Beiträge die ich um das Thema schreiben mit der Hand drehen, auch wenn es da nicht immer zwingend um Füller geht, sondern auch darum was man denn mit den handschriftlich angelegten Themen anfangen könnte. Aber die FAS ist auch nicht unbedingt die Lektüre für Jedermann. Aber die Aber grundsätzlich sehe ich das auch so, schön dass das Thema überhaupt diskutiert wird.
Mark
Mark
Man muss die Steine, über die man schreibt, angefasst haben!
Hildegard Maria Rauchfuß
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