FTD-Artikel: Pelikan & Konsolidierungsbedarf der PBS-Branche

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FTD-Artikel: Pelikan & Konsolidierungsbedarf der PBS-Branche

Beitrag von fountainpen.de »

Hallo zusammen,

zur Info:

http://www.ftd.de/unternehmen/industrie ... 22901.html

Viele Grüße
Michael
Astoria, Nakaya, Pelikan und Montblanc Sammler
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yoda
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Re: FTD-Artikel: Pelikan & Konsolidierungsbedarf der PBS-Branche

Beitrag von yoda »

Hallo
Dazu fällt mir nur ein: Schlimm.
Sammeln wir noch solange es geht. In einer Planwirtschaft, und nichts anderes ist eine von wenigen "konsolidierten" Konzernen regierte Branche, wird sammeln nicht mehr möglich sein.

Ich hoffe mal, dass das daneben geht.

Gruß
Hugo
Feinmotoriker
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Re: FTD-Artikel: Pelikan & Konsolidierungsbedarf der PBS-Branche

Beitrag von Feinmotoriker »

Hallo Hugo,

wie du jetzt auf eine Planwirtschaft schließt, musst du mir aber mal erklären..

Gruß

Lennart
fountainpen.de
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Re: FTD-Artikel: Pelikan & Konsolidierungsbedarf der PBS-Branche

Beitrag von fountainpen.de »

Hallo Hugo,

der Verweis auf den Artikel war eigentlich wertfrei gemeint.

Aber wenn wir einen "Schuldigen" suchen wollen ...
naja, dann müssen wir Kunden uns an unsere eigene Nase fassen ... Konsolidierungsbedarf gibt es ja, weil insgesamt weniger PBS-Artikel verkauft werden und die Unternehmen sonst wohl nicht überleben könnten. MB versucht, in ganz neue Produktbereiche (Leder, Uhren, Schmuck... Rasierer) zu kommen und dort eine stabile Marktposition zu erreichen und Pelikan versucht es eben durch den Kauf anderer Wettbewerber. Es ist doch nur verständlich und notwendig, dass die Unternehmen versuchen, ... zu überleben ... auf Dauer wird dies natürlich die Vielfalt stark einschränken, aber das können wir (als kleine Minderheit der noch "analog" schreibenden) wohl nicht beeinflussen ... das ist leider der "natürliche" Gang der Dinge in einem schrumpfenden Markt :-(

Viele Grüße
Michael
Astoria, Nakaya, Pelikan und Montblanc Sammler
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yoda
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Re: FTD-Artikel: Pelikan & Konsolidierungsbedarf der PBS-Branche

Beitrag von yoda »

Hallo
Ich dachte mir schon, dass mein kurzer Kommentar Fragen auslöst.
Zunächst: Meine etwas harsche Antwort bezog sich auch NUR auf den Artikel, nicht auf den Hinweisgeber. Also nichts für Ungut Michael. Du warst wirklich nicht gemeint.
Also zuerst an Lennart wie ich auf eine Planwirtschaft komme:

Wenn die Angebotsseite total ausdünnt, dann spielt es keine Rolle, ob das ein Staat ist und somit ein Ministerium, oder eine Partei und ein Executiv Kommitee oder DAS eine Unternehmen (oder die wenigen Anbieter) und damit ein Executive Board entscheiden was die Verbraucher bekommen und kaufen dürfen. Es wird nicht mehr dynamisch aus Angebot und Nachfrage ermittelt wo die Bedarfe sind sondern es wird von wenigen entschieden was angeboten wird. Die Entscheidungsgrundlagen mögen dabei durchaus unterschiedlich sein. Dennoch: Die Vielfalt eines Marktes mit vielen kleinen Anbietern geht verloren. Es wird nur noch gemacht, was in großen Mengen gemacht werden kann und maximale Rendite abwirft. Den Rest lässt man bleiben. Wenn dann die kleinen Nieschenanbieter "weg konsolidiert" wurden, füllt diese Lücken auch niemand auf und den Entscheidern fällt in Ihren Statitiken gar mehr auf, dass Produkte fehlen. Das Produkt, die Produktgruppe - was auch immer gibt es dann einfach nicht mehr. Wer es dennoch mag, muss es sich für exorbitantes Geld manuell machen lassen (wenn das überhaupt möglich ist).
Das ist Planwirtschaft und da spielt das umgebende Wirtschaftsystem keine Rolle.
Ein Schutz vor diesem Zustand kann nur ein Markt mit vielen Teilnehmern bieten und der wird - "weg konsolidiert". Man kann das in vielen Bereichen schon deutlich sehen, obwohl es angeblich noch Konkurrenz geben soll.

Soviel zur ersten Frage.
Zum zweiten:
Das ist auch die Frage nach Henne und Ei. Wenn Produkte langweilig werden, es nur noch exorbitant teure Produkte einer Produktgruppe gibt und langweilige Einheitsmassenware, dann braucht man sich nicht wundern, wenn der Markt schrumpft und man dann auch nur noch über den Preis verkaufen kann. Denn es gibt ja nichts mehr, was den einen vom anderen abhebt. Und in so einer Situation kauft man nur wenn man muss, nicht weil man will. Wenn dann Unternehmergier dazu kommt, dann muss man auch in andere Bereiche wachsen und die auch einebnen, damit man dort auch seine Geschäfte macht. Selbst in wachsenden Märkten passiert das übrigens.
Ich lasse mir als Kunde ungern immer den Schuh anziehen daran Schuld zu sein, dass Firmen andere aufkaufen nur um sie zu schliessen und deren Produkte verschwinden zu lassen. Mir als Kunde bleibt dann nur noch die "Wahl" zwischen einem Produkt oder nichts. (siehe oben). Ich bin schon wirklich oft in der Situation gewesen, dass ich etwas Besonderes Gesucht habe (als Geschenk oder so) und einfach nur China-Müll, Massenkram oder "Diamanten" - also etwas unbezahlbares gefunden habe und dann eben gar nichts gekauft habe.

Und vor diesem Hintergrund machen mich alle Meldungen über Konsolidierungen, Zusammenlegungen und Synergien immer hochgradig nervös.

Und noch einmal: Nur weil Du uns darauf hingewiesen hast, heist das nicht, dass ich Dich damit angreifen wollte. Im Gegenteil, ich fand den Artilkel interessant, wenn auch in unangenhmer Weise und bin dankbar für den Hinweis.

Wenn ich jetzt eine Systemdiskussion ausgelöst haben sollte, dann tut mir das leid. Nehmt es einfach als Statement, vielleicht auch eines Verblendeten, und hakt es gegebenenfalls ab.

Gruß an alle
Hugo
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Re: FTD-Artikel: Pelikan & Konsolidierungsbedarf der PBS-Branche

Beitrag von fountainpen.de »

Hallo Hugo,

ich habe mich auch nicht persönlich angegriffen gefühlt. Aber in der Sache habe ich wohl einen etwas anderen Standpunkt. Wenn ein Markt schrumpft, dann kann man natürlich einfach sagen ... "das liegt an den Herstellern, die machen nur langweilige Produkte" ... hmm, aber ich glaube, dass es nicht so einfach ist.

Ich hab mir vor einigen Jahren mal den DHL Hub in Brüssel angeschaut ... der wurde inzwischen "dicht" gemacht (und nach Leipzig verlagert), weil einfach viel zu wenig Briefe geschrieben werden. Sind da wirklich nur die Hersteller von Schreibgeräten schuld? Nein, ich glaube, es ist egal, wie sehr man sich als Hersteller anstrengt ... die wenigsten Kunden werden deshalb auf neue Kommunikationsmedien wie Email verzichten wollen. Aus meiner Sicht, liegt es an uns Kunden, dass der Markt sinkt. Es ist so wie bei den Schreibmaschinen vor einigen Jahren ... die wurden komplett durch Computer ersetzt. Hersteller, die diesen Trend zu spät erkannt haben, gibt es heute nicht mehr. Warum? Weil wir Kunden eben kaum noch analoge Schreibmaschinen gekauft haben ...

Zudem denke ich schon, dass wir Kunden allein entscheiden, was produziert wird. ganz einfach: was nicht gefällt kaufe ich nicht.

Genau deshalb betreiben die Hersteller ja Marktforschung, d.h. ich will die Bedürfnisse am Markt möglichst frühzeitig erkennen.

Thema Marktform:
Mir wäre es sehr viel lieber, wenn wir das nicht Planwirtschaft nennen. denn das ist es aus meiner sicht auch nicht. Es ist eher eine Entwicklung vom Polypol zum Oligopol ... und tatsächlich, diese Entwicklung findet man in vielen Märkten. Genau gesagt... in allen gesättigten Märkten, d.h. in denen eben kein Marktwachstum mehr möglich ist. Der Druck wird in schrumpfenden Märkten nur eben noch höher.

Sind Oligopol-Situationen nun schlecht ? Das kann man sicher so pauschal nicht sagen, einerseits geht Vielfalt verloren, andererseits können Hersteller so auch viel billiger produzieren und Economies-of-Scale erzielen. Auch im Oligopol gibt es einen Preisdruck (es ist ja kein Monopol), so dass diese Kosteneinsparungen zumindest zum Teil an die Kunden weitergegeben werden. Und so lange wir Kunden eben nur auf den Preis achten, klappt das ja auch (und macht eine solche Strategie ja auch Sinn).

Nischenanbieter können halt nur überleben, wenn die Nische ausreichend groß ist. Ich habe den Eindruck, dass leider gerade im Bereisch Schreibgeräte da einiges "auf uns zukommt". Ich bin gespannt, wie es mit einigen meiner Lieblingsmarken wie Montegrappa und Omas in Zukunft weitergeht ... aber auch hier, wir Kunden entscheiden über unser Kaufverhalten darüber, wer überleben wird.

Um es ganz deutlich zu sagen: ich finde diese Entwicklung auch schade. ABER ich sehe für einen Anbieter da auch keine andere Chance als sich zu diversifizieren (Montblanc) oder andere Wettbewerber zu kaufen (Pelikan). Was wäre die Alternative? Ich denke nicht, dass plötzlich wieder so viel "analog" geschrieben wird, wie beispielsweise noch vor 15 Jahren.

Viele Grüße
Michael
Astoria, Nakaya, Pelikan und Montblanc Sammler
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G-H-L
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Re: FTD-Artikel: Pelikan & Konsolidierungsbedarf der PBS-Branche

Beitrag von G-H-L »

Also, wenn ich so in die Vergangenheit zurückblicke, dann sind auch früher schon einige namhafte Firmen verschwunden. Konkurs gegangen oder von Mitbewerbern aufgekauft.

Wenn ich allerdings den Artikel richtig interpretiere geht es doch gar nicht darum, daß weniger PBS-Artikel gekauft werden und das "analoge" Schreiben zurückgedrängt wird, sondern einzig und allein darum, daß sich mittlerweile große Handelsketten dieses PBS-Segment zunutze machen. Pelikan befürchtet, daß es ihr bald genauso ergeht, wie hierzulande den Milchbauern. Diese können ihren Verkaufspreis nicht selbst kalkulieren, sondern müssen sich mit dem begnügen, was ihnen die Handelsketten für die Milch diktieren.

Bleibt nur zu hoffen, daß es uns Füllerbesessenen genauso ergeht wie den Anhängern der Schallplatte. War sie beinahe ausgestorben so erlebt sie nun wieder eine Renaissance.

Gruß
Gerhard
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
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