ich habe mir im Laufe der Zeit immer wieder überlegt, was passiert mit meinen "guten" Stücken, wenn es den / die Hersteller nicht mehr gibt. Der schlimmste Fall wäre z.B. keine Ersatzteile, Service wird eingestellt oder auch Minen und Tinten werden vom lieb gewonnen Hersteller nicht mehr produziert. Ein Albtraum für mich. Vielleicht auch für jeden anderen Liebhaber/in von schönen und teuren Schreibinstrumenten.
Daraufhin verfolge ich von Zeit zu Zeit die Unternehmenszahlen von Faber-Castell, Pelikan und Richemont (Montblanc). Zu Parker und Waterman gibt der Geschäftsbericht von Newell Rubbermaid wenig her. Die Erlöse / Verkaufszahlen von Parker, Waterman, Uni-ball und Rotring sind für Newell-Rubbermaid keine allzu große Erwähnung im Geschäftsbericht wert zu sein. Zumindest habe ich keine weitergehenden Informationen gefunden.
Vielleicht interessiert es auch den ein oder andere(n) Leser/in, wie die Unternehmen wirtschaftlich "glänzen". Hier mal meine Aufstellung (Angaben natürlich ohne Gewähr).
Achtung sehr trockene Materie!!!
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Richemont: Konzern
Halbjahreszahlen bis 30.09.2011
Umsatz: 4.214 Mio. € (+ 29% ggü. Vorjahr)
Gewinn: 709 Mio €
Umsatz Schreibinstrumente: 163 Mio. € (weiß nicht, ob dies Montblanc alleine ist) /Vorjahr: 166 Mio. €/
Verkaufsregionen:
Europa : 1.514 Mio. €
Asien : 1.718 Mio. € (davon Hong Kong / China 1.132 Mio. € /Vorjahr 735 Mio. €)
Amerika : 602 Mio. €
Japan : 380 Mio. €
Montblanc
Umsatz: 334 Mio. €
Gewinn: 54 Mio. €
Marge: 16,2%
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Pelikan (Holding)
Umsatz 2010: 272,7 Mio. CHF (2009: 313,1 Mio. CHF)
Verlust 2010: 10,7 Mio. CHF (2009: - 8,4 Mio. CHF)
Halbjahr 2011:
Umsatz: 123,7 Mio. CHF (Vorjahr: 148,4 Mio. CHF)
Gewinn: 2,9 Mio. CHF (Vorjahr: 0,-- CHF)
Umsatzregionen 2010:
Deutschland: 46,1%
Italien: 6,5%
Schweiz: 3,5%
restl. Europa: 17,2%
Lateinamerika: 20,9%
andere Länder: 6,1%
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Faber-Castell
Umsatz: 2010/2011: 538 Mio. € (+19%)
Gewinn: 39,5 Mio. €
Eigenkapitalquote: 37,1% ist sehr hoch im Vergleich zu anderen Mittelunternehmen (rd. 25%)
Umsatzentwicklung nach Regionen:
Europa/Nordamerika: + 10%
Lateinamerika: + 20%
Asien/Pazifik: + 30%
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Fazit:
So wie es aussieht, geht des den Herstellern Richemont und Faber-Castell sehr gut bis prächtig. Wenn man Umsatz, Umsatzentwicklungen und Gewinn anschaut. Die Wachstumsmärkte sind eindeutig Lateinamerika und vor allem der Großraum Asien.
Langfristig sieht es für diese Unternehmen gut aus.
Bei Pelikan kann ich nicht verstehen, dass hier (entgegen den anderen Herstellern) an Umsatz verloren wird, was auch der Grund für den ansteigenden Verlust ist. Vielleicht liegt es auch daran, dass der Bekanntheitsgrad von Pelikan vor allem in Deutschland sehr hoch ist und im Hauptwachstumsmarkt Asien noch wenig Beachtung findet. Was hier wiederum unverständlich ist, da Pelikan einem malaysischen Großunternehmer gehört und somit die Konsumenten und deren Wünsche in den Regionen kennen müsste. Vielleicht kommt Pelikan wieder mit Kooperation von Porsche-Design und Herlitz wieder auf einen finanziell "grünen Zeig", damit die langjährige Tradition fortgeführt werden kann. Von der Produktpalett ist Pelikan ja ordentlich aufgestellt.
Noch kurz eine Anmerkung am Rande:
Habe unsere Tochter gefragt, ob in der Schule viele mit Pelikan schreiben. Meinte nur: Pelikan? Alle schreiben mit Faber-Castell.
Ich hoffe, dass dieses Thema auch ein wenig interessant ist. Natürlich weckt es auch keine Emotionen und bitte "nagelt" mich nicht an den einzelnen Werten oder auch deren Richtigkeit fest. Will damit nur mal eine andere Facette der Schreibinstrumente zeigen und/oder diskutieren, denn ohne Geld geht nichts oder wenig. Mit Geld geht viel....leider.
Viel Spaß damit

akim