Lamy Dialog 3 Erfahrungsbericht

[Sterrie]

Ich kann mich den Vorrednern hier nur anschließen. Ich habe den Lamy Dialog 3 in der vergangenen Woche von meinen Schülern als Geschenk erhalten, da ich in den Mutterschutz gehe und finde ihn ganz wunderbar.

Anfangs hatte ich auch Probleme bei der Befüllung mit dem Konverter, das hat sich jetzt aber glücklicherweise gegeben. Ich habe auch den Capless, und den kann man problemloser befüllen.

Ein toller Füller, den man auch bedenkenlos im Alltag verwenden kann.

Liebe Grüße
Christina

[-maniac-]

Ich habe den Dialog 3 jetzt seit knapp 1 1/2 Jahren im täglichen Gebrauch und mittlerweile den Dritten. Das Design finde ich traumhaft und der Lamy war für mich Grund, Kugelschreiber und ähnliches aus meinem Berufsalltag weitestgehend zu verbannen.

Dritter Lamy deswegen, weil bereits nach wenigen Monaten die Mechanik versagte, gleiches Problem nach 6 Monaten mit Lamy Nummer 2. Lamy Nummer 3 - immer von Lamy kostenfrei gewechselt - funktionierte wieder bis zum obligatorischen Klemmen des Schließmechanismus. Da ich langsam die Nase voll hatte, habe ich ihn mit einer Prise WD40 wieder gangbar gemacht, seitdem läuft der Mechanismus prima. Leider auch die Tinte, der Füller läuft aus

So ganz glücklich werde ich mit meinem Dialog 3 also nicht, meine Kollegen sind immer amüsiert, wenn es bei mir auf dem Schreibtisch aussieht wie in der Schule mit blaugefärbtem Zewa ^^

LG

Mathias

[aljen]

Da ich langsam die Nase voll hatte, habe ich ihn mit einer Prise WD40 wieder gangbar gemacht, seitdem läuft der Mechanismus prima. Leider auch die Tinte, der Füller läuft aus

Hmmm. Nachdem das Herausfahren der Feder zum Glücksspiel wurde – mal ging es ohne Weiteres, mal hakte es gewaltig, mit Tendenz zum Letzteren als Dauerzustand – bin ich das Problem so angegangen:

1. Federaggregat herausgeschraubt.
2. Das „leere“ Gehäuse wieder zusammengeschraubt. Damit lässt sich der Schließmechanismus problemlos bedienen.
3. Auf die geschlossene (!) Fläche des Kugelventils von außen einen (!) „halben“ Tropfen Ballistol gegeben. Ein paar Sekunden abgewartet, bis sich das Kriechöl verkrochen hat.
4. Mehrmals hintereinander den Mechanismus betätigt – zum Öffnen und wieder Schließen.
5. Gehäuse wieder geöffnet. Mit mehreren Q-Tips hintereinander sehr, sehr vorsichtig von innen mögliche Öl-Reste im Vorderteil aufgenommen. Lieber nur sehr leicht antippen als drüberfahren. Dabei kam anfangs noch einiges an Tintenresten auf den Q-Tip. Wiederholt, bis keine Spuren mehr von Tinte oder Öl mehr da waren.
6. Den Federaggregat mit Konverter wieder hinein geschraubt und alles wieder zusammengebaut.

Der schwarze Dialog 3 klickt nun wie neu; mal sehen, wie lange. Die Operation war gestern. Ein Auslaufen der Tinte habe ich nicht beobachtet. Hoffentlich bleibt es so.

(Disclaimer: die beschriebene Vorgehensweise hat im Einzelfall funktioniert, der Bericht basiert ausschließlich auf persönlicher Erfahrung und stellt keine Einladung zum Nachmachen dar. Wer’s nachmacht, tut’s auf eigene Verantwortung.)

Dennoch: ein leicht bitterer Nachgeschmack bleibt, etwa im Vergleich mit dem de facto wartungsfreien Pilot Capless. Letzterer ist aber auch etwas länger auf dem Markt als der Lamy. Falls das Klemmen wieder kommt, werde ich wohl oder übel bei Lamy einen Service-Kostenvoranschlag anfragen müssen – der Füller wurde gebraucht gekauft, Garantie gibt’s keine mehr, aber er schreibt so verdammt schön…

[hcpluemer]

Hallo allerseits,
bei mir schreibt der Dialog 3 eine endlose Geschichte. Inzwischen halte ich Umtausch Nr. 8 (!) auf Kosten des Hauses Lamy in den Händen. Und er schreibt immer noch nicht so, wie ich es mir vorstelle bzw von anderen Schreibgeräten gewohnt bin.Der Verschlussmechanismus ist zwar inzwischen dicht. Ich habe mir sagen lassen, Lamy habe diesen neu konstruiert. Nachdem beim letzten Dialog 3 nach einem halben Jahr normalen Gebrauchs der Drehmechanismus klemmte und die Feder partout nicht mehr einfahren wollte, ist es diesmal zur Abwechslung der Tintenfluß, der mehr als nur Unbehagen bereitet. Ich mag es nicht, alle 4-5 Zeilen, den Halter durch Schüttelbewegungen wieder immer wieder zum Tintenfluß anzuregen. Diese Reanimationen stören einfach den Gedanken- und Schreibfluß. Ich benutze Original-Lamypatronen. Von meinen anderen Lamys (2000; cp1) kenne ich dieses Problem überhaupt nicht. Kurz und schlecht: Ich werde den Dialog3 nicht mehr an den sehr kulanten aber offensichtlich hilflosen Werksservice einschicken und zeige die weiße Fahne. Ich habe fertig mit diesem Gerät. Also doch keine endless story.. So etwas habe ich mein ganzes Schreiberleben noch nicht erlebt. Ohne Worte.

[aljen]

@ h-cp:

Da hast Du wohl wirklich ein Ausnahmeexemplar erwischt. Eine, zugegeben, etwas rhetorische Frage: Hast Du schon mit Lamy darüber gesprochen? Also über Deine Erfahrung und über deren mögliche Ursachen? Ich meine, nach acht Reparaturen / Tauschaktionen kann es sein, dass da etwas Grundsätzliches vorliegt. Was denn genau, das sollte eigentlich der Hersteller herausfinden können, schließlich ist das seine Konstruktion und seine (eigentlich nicht so schlechte) Reputation.

Denn nach acht Austauschgeräten können eigentlich nur schlechte Schwingungen™ in Frage kommen… von welcher Seite auch immer. Bitte nicht falsch verstehen, aber ich würde es gern begreifen, weshalb die Technik bei Dir so hartnäckig streikt.

Auch wenn die persönliche Erfahrung grundsätzlich als nicht übertragbar gilt, so kann ich für meinen Part nur berichten, dass ich meinen gebraucht erstandenen Dialog 3 immer mehr mag, je länger ich den Knüppel verwende – und die zwischendurch hakelige Mechanik ist nach der beschriebenen Ballistol-beinahe-Homöopathie-Kur wieder wie neu. Dass diese „Kur“ überhaupt notwendig war, finde ich auch nicht so toll, aber nun ja, wir haben’s hier mit einem Designer-Teil zu tun, und die sind schon mal kapriziös.

Grüße,
der eigentlich in solchen Fällen überkritische/überempfindliche
Alexander

[-maniac-]

Bei mir schwingt nichts mehr ^^ Klemmt auch nichts mehr nach dem WD40. Aber der Tintenfluss ist nicht mehr schön, da half auch kein Auswaschen etc.

Hab es jetzt auch aufgegeben, ich schicke den nicht mehr ein, liegt immer ne Küchenrolle griffbereit, ein Traum. Aber immerhin, er schreibt sonst schön und sieht gut aus *g*

[stepke64]

Hallo,

ich habe mir gestern einen neuen Lamy Dialog 3 in Schwarz mit der Federbreite B zugelegt. Ich bin wirklich begeistert von dem guten Stück. Die Feder gleitet über das Papier und weist selbst mit blau-schwarzer Tinte keine Anschreibschwierigkeiten auf. Das Gewicht ist anfänglich sicherlich etwas gewöhnungsbedürftig. Der nicht voll versenkbare Clip hilft allerdings, sehr schnell die optimale Griffposition zu finden. Vom Design und der Fertigungsqualität bin schier begeistert.

Gruß

stepke64

[aljen]

Ich bin wirklich begeistert von dem guten Stück. Die Feder gleitet über das Papier und weist selbst mit blau-schwarzer Tinte keine Anschreibschwierigkeiten auf.

Mit geht’s nach einigen Monaten inzwischen – bzw. immer noch – genau so. Der Füller zählt zu meinen „täglichsten“ Begleitern. Die anfängliche Idee, die M-Feder gegen eine B tauschen zu lassen, habe ich inzwischen aufgegeben; die M ist hier B genug.

An die Eigenarten des Füllers möge sich in der Tat jeder für sich gewöhnen oder es lassen. Mir gefällt diese waffenscheinverdächtige Erscheinung. Weiß doch jeder, wie wirksam die Schreibfeder als Waffe sein kann. Alle paar Wochen bekommt der Füller eine kleine Reinigung inklusive eines „halben“ Ballistol-Tropfens in die Mechanik. So klackt es gut.

[Thomas Baier]

Wer möchte, kann das auch bei mir nachlesen. Gregor hat die Knackpunkte des Halters aufgegriffen und zeigt Lösungsvorschläge. Der dialog 3 hat offenbar seine Freunde, die ihm sehr viel verzeihen.

VG Thomas

[Tobi4s]

Nabend alle miteinander.
Mich hat vor ca. 2 Wochen der Wahnsinn gepackt und nun bin ich Besitzer eines Dialog 3 mit M-Feder. Ein wunderschönes Gerät, das mich jedes mal aufs neue fasziniert. Ich war bis zum Kauf nur einen Faber Castell Ambition und kurzzeitig auch einen Scala gewöhnt, da ist der Dialog in einer ganz anderen Welt.
Trotz der atemberaubenden Haptik bin ich nun aber langsam am Verzweifeln, wie der Betreff schon erwähnt, jede Tinte ist eine Katastrophe und jede auf ihre eigene Art.
Das ganze wurde auf einem Collegeblock von Clairefontaine mit 90g/m² durchgeführt und auch diversen anderen (Oxford, 90g/m², X-Block Herlitz mit 70g/m² und noch Inkjet-Papier)

Zunächst wurde normales Lamy Blau in den beigelegten Konverter gefüllt, das Ergebnis:
Die Tinte stockt. Ständig muss ich den Füller schütteln, damit die Tinte wieder zu fliesen beginnt. Dadurch entstehen nicht nur höchst unschöne Farbverläufe, denn nach dem Schütteln kommt deutlich mehr Tinte aus dem Füller als beim Versiegen, aber es sieht einfach auch total bescheuert aus und nervt bei einem 200€ Füller auch ein kleines bisschen.

Anschließend wurde Montblanc Mystery Black betankt:
Kein Stocken, im Nachhinein wohl die Beste bislang. Nur hat die Tinte viel von ihrem eigentlich sehr starken, "schwarzen", Schwarz verloren und mit der Zeit wurde auch hier der Tintenfluss weniger. Außerdem hat die Tinte durch die M-Feder gefühlt ewig gebraucht um zu trocknen, gepaart mit der sehr nassen und breiten Federführung war die Tinte so für mich nicht mehr brauchbar. Japanische Schriftzeichen, gerade Kanji, (Nebenfach an der Uni) waren absolut unlesbar.

Dann gab es zwei J. Herbins.
Ozean Blau und Blue Nuit. Katastrophe. Die Ozean Blau war nochmal nen Ticken flüssiger als die Montblanc, die Blue Nuit ebenso, nur verliert diese auch sämtliche Kraft. Die Tinten sehen einfach nicht schön aus. Mit der Ozean Blau habe ich mir auch den Schreibtisch versaut, weil die Tinte kurz vor dem Nachtanken, gerade beim drehen, einfach aus dem Konverter gelaufen ist

Für mich sind diese Probleme irgendwie widersprüchlich. Die eine Tinte fliest zu sehr und verliert ihre Kraft, die andere hört einfach auf zu fliesen und genau deshalb habe ich absolut keine Ahnung, was ich tun kann.

tl;dr: Hat jemand ähnliche Probleme, gibt es dafür irgend einen Grund und vor allem: Habt ihr eine Tinte im Angebot, die mit dem Dialog einigermaßen schreibt? Alles seriöse (kein Rot!) ist gerne gesehen. Ich gebe nämlich langsam auf und bin schon kurz davor mir einen Lamy 2000 mit F-Feder zusätzlich zu beschaffen (verflucht seid ihr und dieses Forum).

Liebe Grüße und noch einen guten Abend/Morgen

[Tenryu]

Japanische Schriftzeichen, gerade Kanji, (Nebenfach an der Uni) waren absolut unlesbar.

Wäre dafür nicht eine extra-feine Feder besser geeignet?
Nicht von ungefähr haben die japanischen Füller von Sailor oder Platinum viel feinere Federn als europäische Füller.

[Tobi4s]

Grundsätzlich schon, für meine Ansprüche würde aber auch eine etwas weniger fließende Tinte genügen. Der Ambition hat zum Glück eine F-Feder, sollte die Schriftgröße also mal so klein werden, dass die Federbreite* des Dialogs nicht mehr passt, dann kann ich immer noch ausweichen. Allerdings wäre es mir lieber, wenn der Ambition eine Ausnahme bliebe und nicht die Regel.

Ich habe das MB-Schwarz gerade noch einmal getestet und im Endeffekt wäre das die perfekte Tinte, nur mit einem etwas geringerem Tintenfluss und etwas schnelleren Trockenzeiten, gibt es da etwas und wenn ja, erleidet die Tinte dann nicht das selbe Schicksal wie die Lamy-Tinte, die einfach mal zu Stocken beginnt?

*Ich muss dazu gestehen, dass ich mich in der Federbreite etwas verschätzt hatte. Meine Freundin hat hier einen Studio mit Edelstahl M-Feder und im Laden habe ich die Gold M-Feder nur eingetunkt getestet. Ich mag die M-Feder zwar trotzdem sehr gerne, nur ist sie leider nicht mehr ganz so alltagstauglich, gerade in Japanisch, weil da eine geringere Federnbreite, wie bereits von dir erwähnt, eben doch von Vorteil ist.

[Thomas Baier]

Hallo zusammen.

Und dabei werden ja auch noch die bekannten technischen Probleme beim Dialog 3 hinzukommen.

Die beschriebenen Probleme hat mein Dialog 3 nicht. Aber ich kenne es gut vom Accent mit Goldfeder EF. Unlösbar. Auch Lamy kriegt es nicht hin.

Der 2000 ist da sicherlich im Fluss viel unproblematischer. Aber der Schliff fällt sehr unterschiedlich aus.

Über die schreibtechnische Klasse eines Platinum Century mit einer Soft Fine kannst Du bei mir nachlesen. Sicher für japanische Schrift ideal.

VG Thomas

Für japanische Schrift würde ich einen Platinum Century nehmen mit Soft Fine. Seit ich die Platinum-Federn und den Superfluss kenne, ist für mich vieles nicht mehr akzeptabel. Die Soft Fine ist sichert derzeit eine der wenigen modernen Semiflexiblen.

[Tobi4s]

Der technischen Probleme werde ich schon Herr, ein Blick ins Innere offenbart bereits, dass das nicht unreparierbar komplex ist.
Also habe ich beim Dialog wenig Chancen mein Ziel zu erreichen. Der Platinum Century stellt für mich aber absolut keine Alternative dar, der hat mir wieder vor Augen geführt, warum ich den Dialog gekauft habe . Mit dem MB-Design kann ich gar nichts anfangen, das sieht für mich immer nach Gruschdeltisch aus.
Ich hab jetzt einfach mal beim Lamy 2000 Angebot hier im Forum nachgefragt ob es noch einen mit EF gibt, damit werd ich sicher auch glücklich und als Alternative ist mir der 2000 deutlich lieber als der Ambition.

Trotzdem mal vielen Dank und noch einen schönen Abend!
Grüße

[patta]

Hallo Tobi4s,
ich habe seit letzter Woche einen Lamy 2000 EF und bin sehr angetan von ihm. Den Stift kenne ich schon viel länger mit einer breiteren Feder (OM), die für Notizbuch, TODO-Liste etc. aber zu breit und satt ist, so kenne ich das Handling. Ich empfehle vor dem Kauf den Stift in die Hand zu nehmen und zu schreiben (wegen der "Nasen", die die Kappe halten, was bei mancher Schreibhaltung Probleme machen kann), aber ich denke, das hast Du schon gemacht.