Lamy Goldfeder - seltsame Schäden
Moderatoren: MarkIV, Zollinger, desas, Linceo, Lamynator
Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?
Vielleicht könnte mal jemand bei der netten Dame vom Kundenservice bei Lamy anrufen und Sie fragen wie denn Ihre Gold-Federn hergestellt werden ?
"Seiner eigenen Würde gibt Ausdruck, wer die Würde anderer Menschen respektiert."
Richard von Weizsäcker
1920 - 2015
Richard von Weizsäcker
1920 - 2015
Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?
Bei Betrachtung der Bilder des Savoy fällt mir eine Diskrepanz zum Text auf:
Im Text ist von Roségold die Rede, auf den Fotos sehe ich aber auf meinem Monitor eindeutig Gelbgold. Das allein wäre dann schon ein Reklamationsgrund.
Bzgl. der schwarzen, reklamierten Stellen an der Feder: Das könnte einfach nur hartnäckiger organischer Dreck sein. Ich würde die Feder ausbauen und mal 15 Minuten lang in Aceton oder Nagellack-Entferner baden, danach gegebenenfalls mit einem Zahnstocher an den Stellen noch mal kratzen. Fall das Zeug dann weg ist, ist alles ok. Wichtig: (Die Feder muß dabei ausgebaut sein, Aceton frißt den Tintnleiter auf!)
Falls nicht, könnten das Rückstände aus dem Galvanikprozess sein - und dann hört der Spaß auf, weil u.U. alsbaldige Ablösung der Edelmetall-Schichten voneinander droht. In so einem Fall würde ich dann beim Händler reklamieren.
LG, JohannesG
Im Text ist von Roségold die Rede, auf den Fotos sehe ich aber auf meinem Monitor eindeutig Gelbgold. Das allein wäre dann schon ein Reklamationsgrund.
Bzgl. der schwarzen, reklamierten Stellen an der Feder: Das könnte einfach nur hartnäckiger organischer Dreck sein. Ich würde die Feder ausbauen und mal 15 Minuten lang in Aceton oder Nagellack-Entferner baden, danach gegebenenfalls mit einem Zahnstocher an den Stellen noch mal kratzen. Fall das Zeug dann weg ist, ist alles ok. Wichtig: (Die Feder muß dabei ausgebaut sein, Aceton frißt den Tintnleiter auf!)
Falls nicht, könnten das Rückstände aus dem Galvanikprozess sein - und dann hört der Spaß auf, weil u.U. alsbaldige Ablösung der Edelmetall-Schichten voneinander droht. In so einem Fall würde ich dann beim Händler reklamieren.
LG, JohannesG
Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?
Wie immer Geschmacksache, mir gefällt die oben von mir gezeigte Feder, die Z 55 mit der vergoldeten Oberseite und der silberfarbenen Unterseite sogar besser. Aber das relevantere Argument für mich sind die Eigenschaften dieses Schreibkorns wie Härte, Korrosionsbeständigigkeit etc.. (Und noch etwas OT: Dieses "Iridium-Schreibkorn“ ist eine Legierung aus Platinmetallen, also Pt, Os, Rh, Ru, Pd und Ir, wobei das Iridium wahrscheinlich nicht mal mehr enthalten ist. OT Ende).
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?
Ich wollte eine Z 56 (Gelbgold), der Händler meinte er hätte nur eine Z 58 (Roségold) da, die sei aber vom Schreibgefühl her identisch. Auf der kleinen Box in der die Feder original drin war steht nichts drauf, die wird vermutlich für alle Federn gleich verwendet. Da ich aber eh die Z 56 haben wollte scheint mir das nach weiterem Vergleichen mit Bildern im Internet irgendwie eine Art vom Missverständnis auf Seiten des Händlers (die Quittung sagt auch "Original Lamy Z58") - da der gleiche Preis ist das für mich kein Reklamationsgrund. Nächste Woche habe ich bei besagtem Händler noch einen "Termin", denn er hat für mich noch eine Z 57 in OB bestellt - die wollte ich auch immer schon ausprobieren.
Bis dahin sollte ich bessere Nahaufnahmen von der jetzigen Feder haben - mein Misstrauen geht auf diese sonderbaren Abplatzungen zurück, die ich unter dem Mikroskop gut erkennen, Euch aber noch nicht gut zeigen konnte - auch da gelobe ich noch nachzuliefern. Die liegen auch noch spürbar da wo das Korn längst hätte aufhören sollen, siehe orangenen Pfeil auf einem meiner früheren Bilder. Wie dem auch sei - mein Bekannter bot mittlerweile sogar an, dass wir in seinem Labor eine EDX-Analyse fahren könnten (eine zerstörungsfreie und kontaktlose Elementenanalyse), das sollte die Zweifel dann ausräumen (auch wenn ich nicht vorhabe da jetzt etwas abzukratzen um dem Basismaterial "auf den Grund" zu gehen).
Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?
Das ist definitiv eine Goldfeder!
Die fertige Feder wird extern bei der Firma Robert E. Huber mit Haftgold versehen, anschließend rhodiniert und partiell vergoldet, weshalb auch das Korn vergoldet ist. Nach der Rückkehr zu Lamy wird die Feder bis auf den Goldgrund gelasert. Eventuelle Verschmutzungen werden dann mit einem Pinsel und Reinigungsmittel entfernt. Es besteht die Möglichkeit, dass einige Rückstände nicht vollständig beseitigt wurden.
Die fertige Feder wird extern bei der Firma Robert E. Huber mit Haftgold versehen, anschließend rhodiniert und partiell vergoldet, weshalb auch das Korn vergoldet ist. Nach der Rückkehr zu Lamy wird die Feder bis auf den Goldgrund gelasert. Eventuelle Verschmutzungen werden dann mit einem Pinsel und Reinigungsmittel entfernt. Es besteht die Möglichkeit, dass einige Rückstände nicht vollständig beseitigt wurden.
Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?
Danke für die Erläuterungen zum Fertigungsprozess. Das beantwortet ja eigentlich soweit alle Fragen.
Beitrag in schwarz: Zollinger als Sammler - Beitrag in grün: Zollinger als Moderator
Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?
Wir sollten hier schon sehr genau bzgl. verwendeter Materialien bleiben:
Lt. Lamy Webpage wird platiniert. Frank1 behauptet, es wird rhodiniert.
Bei den Federn Z55, Z56 und Z57 bin ich sicher, daß das Grundmaterial der Federn Gelbgold ist. Die Z58 gibt es noch nicht so lange, massives Roségold als Grundmaterial würde mich etwas wundern. Denkbar wäre es.
Viele Grüße, JohannesG
Lt. Lamy Webpage wird platiniert. Frank1 behauptet, es wird rhodiniert.
Bei den Federn Z55, Z56 und Z57 bin ich sicher, daß das Grundmaterial der Federn Gelbgold ist. Die Z58 gibt es noch nicht so lange, massives Roségold als Grundmaterial würde mich etwas wundern. Denkbar wäre es.
Lieber Savoy, EDX ist in der Tat das Mittel der Wahl in diesem Fall. Wir würden hier alle gerne wissen, welche Materialien wirklich verwendet werden. Und wenn dein Bekannter mit EDX-Zugriff schon mal an der Sache dran ist: Hat er vielleicht auch Zugriff auf ein FIB - Gerät? Dann ließe sich nämlich mit einem kleinen FIB - Schnitt der genaue Schichtaufbau in der Nähe des Federschlitzes feststellen.
Viele Grüße, JohannesG
Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?
Das verstehe ich nicht. Aus welchem Material ist denn die fertige Feder, bevor sie mit Haftgold versehen wird?Die fertige Feder wird extern bei der Firma Robert E. Huber mit Haftgold versehen, ...
Gruß
Knut
Knut
-
- Beiträge: 514
- Registriert: 01.08.2024 23:28
Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?
EDX und FIB-Gerät, darunter kann ich mir leider kaum etwas vorstellen. Wofür stehen diese Abkürzungen? -- Wenn es um die Untersuchung des Schichtaufbaus geht, könnte ja der Versuch unternommen werden, ein Loch am Ende des Federschlitzes zu bohren, denn dann wäre die Feder nicht zerstört. Und die "Bohrprobe" ließe sich genau untersuchen.
Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?
Goldlegierung? Wie schon gesagt wurde, wäre "pures" Gold zu weich und nicht elastisch.
Ich liebe den Geruch von Tinte am Morgen.
Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?
Vorspann: Bitte versteht mich nicht falsch, ich will hier keinesfalls Lamy in Misskredit ziehen, auch wenn ich rückblickend einsehe, dass das leicht so rüberkommen kann. Bedenkt bei Eurem Urteil bitte, dass Euch die Indizien nicht so klar sind und waren wie mir. Ich schreiben schon mein ganzes Leben mit Lamy und bin damit auch sehr glücklich. Die Goldfedern sind noch das letzte Quäntchen Luxus, das ich mir selbst als Lamy-Liebhaber gönnen konnte und war da echt einen guten langen Moment enttäuscht und frustriert. Das Forum ermöglicht mir nicht den Titel nachträglich abzuändern/abzumildern, das habe ich bereits vor Tagen versucht.
Hauptteil: Der Händler rief mich heute Mittag an, meine bestellte Z 57 OB kann abgeholt werden. Auch er ist an den Messergebnissen interessiert und würde die vermeintliche Z 58 B, die vermutlich in Wirklichkeit eine Z 56 B ist, eh selbst retournieren wollen. Insbesondere nachdem ich ihm von den (wenn auch kleinen) Schäden erzählt habe. Wir "tauschen" dann die Federn einfach aus.
Fangen wir mit den neuen Fotos an: Hier noch einmal die Feder in Gesamtansicht und Nahaufnahme des komplett vergoldeten Korns.
Dies ist der kleinere Schaden auf der rechten Seite, den betrachten wir hier nicht weiter.
Hier ist der andere Schaden zu sehen, den ich versucht habe in Post 1 zu zeigen. Man kann erahnen, dass der Krater halbwegs tief geht, aber das lässt sich aus Schärfentiefegründen in einem 2D Foto nicht besser darstellen.
[Teil 2 folgt gleich da nur 6 Medien pro Beitrag erlaubt sind]
Hauptteil: Der Händler rief mich heute Mittag an, meine bestellte Z 57 OB kann abgeholt werden. Auch er ist an den Messergebnissen interessiert und würde die vermeintliche Z 58 B, die vermutlich in Wirklichkeit eine Z 56 B ist, eh selbst retournieren wollen. Insbesondere nachdem ich ihm von den (wenn auch kleinen) Schäden erzählt habe. Wir "tauschen" dann die Federn einfach aus.
Fangen wir mit den neuen Fotos an: Hier noch einmal die Feder in Gesamtansicht und Nahaufnahme des komplett vergoldeten Korns.
Dies ist der kleinere Schaden auf der rechten Seite, den betrachten wir hier nicht weiter.
Hier ist der andere Schaden zu sehen, den ich versucht habe in Post 1 zu zeigen. Man kann erahnen, dass der Krater halbwegs tief geht, aber das lässt sich aus Schärfentiefegründen in einem 2D Foto nicht besser darstellen.
[Teil 2 folgt gleich da nur 6 Medien pro Beitrag erlaubt sind]
Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?
Bzgl. der "Punzierung" sehen wir hier eindeutig, dass Lamy hier nicht mit Prägungen sondern mit Lasern arbeitet. Kein Problem, aber dennoch im Zusammenhang mit Gold vielleicht erwähnenswert:
´ EDX-Messung (Elementbestimmung am Rasterelektronenmikroskop):
Punkt 1 ist aufgedampftes Gold. Das ansonsten auf der Feder gefundene silbrige Material (z.B. Punkt 2) ist wie Frank1 bereits schrieb tatsächlich 100% Rhodium ohne sonstige Beimischungen laut Spektralanalyse. Platin hat sich auf der gesamten Feder nicht finden lassen.
Die Elementbestimmung in diesem "Krater" liefert eine etwas wilde Mischung aus Silizium, Kohlenstoff, Sauerstoff, Magnesium und Aluminium sowie kleineren Mengen an Gold und Rhodium. Da ist wohl bei der Herstellung etwas schief gelaufen.
Einen FIB (Fokussierter Ionenstrahl)-Schnitt kann das Labor nicht selbst machen, das wäre eine externe Dienstleistung und damit ein absehbar teurer Spaß (und außerdem nicht zerstörungsfrei).
Für mich ist die Botschaft zum Mitnehmen: Es ist nicht alles schlimm nur weil es schlimm aussieht und ich kann ja auch eingestehen wenn ich mich irre (aber ich bleibe dabei: es gab einen guten Grund zum Zweifeln!). Ich selbst werde die Z 57 OB gehalten, denn sie schreibt sehr sanft und ist schön feucht. Besser als die bisherigen Stahl B Federn, die ich hatte. Vielleicht liegt das einfach an der besseren Endkontrolle für diese teureren Produkte.
Auf meinem Lamy Studio wird dies vermutlich mein primärer "Schönschreibfüller" (Geburtstagskarten, Unterschriften, ...). Dazu habe noch eine Z 57 OM bestellt, die ich für meinen Lamy cp1 plane und anstelle eines Kugelschreibers für das Notizbuch verwenden will.
@Moderation: Wenn Euch möglich, dann würde ich mich freuen, wenn Ihr für mich den Titel etwas abmildern könntet, z.B. "Lamy Goldfedern - seltsame Schäden"
´ EDX-Messung (Elementbestimmung am Rasterelektronenmikroskop):
Punkt 1 ist aufgedampftes Gold. Das ansonsten auf der Feder gefundene silbrige Material (z.B. Punkt 2) ist wie Frank1 bereits schrieb tatsächlich 100% Rhodium ohne sonstige Beimischungen laut Spektralanalyse. Platin hat sich auf der gesamten Feder nicht finden lassen.
Die Elementbestimmung in diesem "Krater" liefert eine etwas wilde Mischung aus Silizium, Kohlenstoff, Sauerstoff, Magnesium und Aluminium sowie kleineren Mengen an Gold und Rhodium. Da ist wohl bei der Herstellung etwas schief gelaufen.
Einen FIB (Fokussierter Ionenstrahl)-Schnitt kann das Labor nicht selbst machen, das wäre eine externe Dienstleistung und damit ein absehbar teurer Spaß (und außerdem nicht zerstörungsfrei).
Für mich ist die Botschaft zum Mitnehmen: Es ist nicht alles schlimm nur weil es schlimm aussieht und ich kann ja auch eingestehen wenn ich mich irre (aber ich bleibe dabei: es gab einen guten Grund zum Zweifeln!). Ich selbst werde die Z 57 OB gehalten, denn sie schreibt sehr sanft und ist schön feucht. Besser als die bisherigen Stahl B Federn, die ich hatte. Vielleicht liegt das einfach an der besseren Endkontrolle für diese teureren Produkte.
Auf meinem Lamy Studio wird dies vermutlich mein primärer "Schönschreibfüller" (Geburtstagskarten, Unterschriften, ...). Dazu habe noch eine Z 57 OM bestellt, die ich für meinen Lamy cp1 plane und anstelle eines Kugelschreibers für das Notizbuch verwenden will.
@Moderation: Wenn Euch möglich, dann würde ich mich freuen, wenn Ihr für mich den Titel etwas abmildern könntet, z.B. "Lamy Goldfedern - seltsame Schäden"
Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?
Einige dieser Elemente könnte man Tintenresten zuordnen, die man z.B. auf dem 4. Foto sehen kann.
LG
Heinrich
Heinrich
- mondindianer
- Beiträge: 499
- Registriert: 20.05.2013 17:39
- Wohnort: Wendland
Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?
Hallo,
war das eine quantitative EDX-Analyse? Oder worauf bezieht sich "kleinere Mengen"? Weiß der Bedienende am EDX, was er/sie/es da untersucht, was zu erwarten ist, wie die Ergebnisse zu bewerten sind? Zur Erinnerung: Goldfeder oder Stahlfeder. Eisen hast du jedenfalls bei den Ergebnissen nicht erwähnt, also sollte die Option "Stahlfeder" vom Tisch sein. Und immer noch ist wohl bei der Herstellung etwas schief gelaufen. Gibt es Vergleichs- oder gar Referenzproben? Fragen über Fragen...
Viele Grüße
Fritz
Fritz
Re: Lamy Goldfedern - Alles Fake?
Bei einer Z 56 passt das exakt zu den Website-Angaben: "14 k bicolor-Goldfeder, Rhodium-beschichtet".
Von "partiell platiniert" ist auf der Website zwar bei anderen Goldfedern die Rede (Z 55 und Z 58), aber hier nicht.
Schöne Grüße
Doris
Doris