Vintage Lamy 2000 MK-Feder schreibt schlecht

[Hellebardier]

Vor ein paar Monaten habe ich diesen alten Lamy 2000 für äußerst Billig auf eBay gekauft, leider bringt die Feder nur im Strich nach Unten Tinte auf's Papier, hier in dem Fall Noodlers Schwarz. Wenn ich einen leichten Druck auf die Feder ausübe, dann kann ich ein Wenig damit schreiben, aber das ist ja nicht Sinn der Sache. Um den berühmt berüchtigten Sweetspot handelt es sich jedenfalls nicht, mein anderer (etwas neuerer) 2000er macht mir nämlich keine Probleme und ich habe ihn bereits in jeder erdenklichen Haltung ausprobiert. Ich hoffe ihr könnt mir dabei helfen ihn wieder richtig nutzbar zu machen

[Hellebardier]

Das schwarz-blaue Schriftbeispiel stammt von meinem 140 mit OF Feder als Vergleich

[Edelweissine]

Erst mal einweichen und reinigen, vielleicht eine pflegeleichtere Tinte wie die Pelikan 4001 königsblau testen und, wenn alle Stricke reißen, den Lamy2000 ganz auseinandernehmen (dazu gibt es hier ein Anleitungsvideo).

[Hellebardier]

Ich hab schon mehrmals eingeweicht/durchgespült und Tinte gewechselt, immer das Gleiche Problem

[moniaqua]

Die Feder gefällt mir nicht. Das auf Bild 3 schaut mir nach Baby bottom aus. Entweder schleifen (lassen) oder neue Feder, schätze ich.

[Zollinger]

Ich tippe auch hier, wie im Parker „51“ Problemfaden auf einen zu schmalen Federschlitz.
Die L2K-Feder ist leicht elastisch im Vergleich zur P „51“ Feder. Bei leichtem Druck werden die Federschenkel gespreizt und es fliesst Tinte.
Ich empfehle deshalb dasselbe Prozedere: Feder ausbauen und mit einem dünnen Messingblech den Abstand der Federschenkel justieren.

[Hellebardier]

Vielen Dank, wo bekommt man ein solches Blech denn her und welche Stärke sollte es haben?

[Zollinger]

in diesem Faden findest Du eine Empfehlung:

viewtopic.php?p=448053#p448053

viewtopic.php?p=448582#p448582

[Hellebardier]

Danke, dann wäre also hier am sinnvollsten das 3er-Messing Set? https://landsiedel-fw.com/products/blec ... 5437499737

[Zollinger]

Ich habe jetzt zur Sicherheit mein Messingblech mit der genauen Lehre gemessen. Die Blechstärke beträgt 0.26mm. An einer Ecke habe ich es ein wenig gerundet und mit 500‘er Schleiftuch zu einer Klinge verjüngt, um es ohne Schaden anzurichten in den Federschlitz einführen zu können.

Auf dem Foto ist es die Nummer 16:

https://flic.kr/p/2hn8qHy


Noch eine Bemerkung am Rande: nach einer MK (medium mit Kugelspitze) sieht mir das aber nicht aus. Die Feder scheint bereits einmal gewechselt worden zu sein.

[Hellebardier]

Ich habe jetzt nochmal ein paar bessere Bilder bei Tageslicht gemacht

[Zollinger]

Das Federkorn sieht für mich gut aus, auch wenn's keine MK ist. Auf den Fotos siehst Du aber auch, dass sich die Schenkel zur Spitze hin berühren. Das sollte nicht sein, lässt sich aber wie beschrieben korrigieren.

Nebenbei bemerkt: Das ist eine Feder der allerersten Generation. 18K Gold und rundes Luftloch. Bereits bei der 2. Generation haben die 18 Karat Federn ein längliches Luftloch erhalten.

[Hellebardier]

die dicksten welche ich bei den Links bekomme sind 0,15 und nicht 0,3 wie empfohlen, Rasierklingen hätte ich jedoch zuhause.
Da hätte ich aber zu große Sorgen die Feder zu beschädigen, ich würde lieber diese Feder gegen eine MK aus der Zeit tauschen (ich vermute 70er/80er)

edit: na dann hat sich meine Vermutung bestätigt, dann werde ich auch mal vom Stift selbst Bilder reinstellen um ihn besser Zeitlich einordnen zu können, er ist ansonsten in nahezu perfektem Zustand

[Zollinger]

Wie gesagt, meins ist auch nur 0.26mm. Dann versuch's mit 0.15

[Hellebardier]

Bilder vom Korpus