Lamy Studio Twinpen - kleines Review

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Faith
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Lamy Studio Twinpen - kleines Review

Beitrag von Faith »

Hallo liebes Forum,

da über diesen Stift bisher nicht viel geschrieben wurde, möchte ich ein kleines Review schreiben.
Kurz zur Kaufmotivation: Ich war auf der Suche nach einem Druck-/Drehbleistift, der mehr hergibt als die, die man einfach so überall kaufen kann und die so nach Plastik aussehen. Zur Wahl standen der Pelikan Epoch und der besagte Twinpen. Als Pelikanliebhaber fiel mir die Wahl nicht ganz leicht, denn der Epoch lag sehr gut in der Hand, der Twinpen stand hier an zweiter Stelle. Letztendlich fand ich die Idee des zwei-Stifte-Systems sehr ansprechend. Denn leider ist bekanntlichermaßen nicht jedes Papier füllertauglich und einen extra Kugelschreiber möchte ich in mein 3er Set nicht einpacken (Platzverschwendung ;)). Und warum in schwarz? Weil er so farblich am besten zu Pelikan passt, die ja meistens irgendwo schwarz mit drin haben.

Nun habe ich den Twinpen seit einigen Tagen und möchte euch an den Eigenschaften teilhaben lassen.

Dreht man das hintere Teil nach links erscheint die Kulispitze, im Original mit einer schwarzen Mine bestückt, eine Rechtsdrehung schiebt die Bleistiftspitze raus. Mit einer weiteren, nicht unbedingt zaghaften, Rechtsdrehung schiebt man die Mine weiter vor.
In Mittelstellung sind beide Spitzen eingefahren und nichts kann aus Versehen bemalt werden.
Unter dem Hinterteil verbirgt sich das austauschbare Radiergummi, auch hier muss man mutig einfach dran ziehen.

Die schwarze Mine schreibt wie jeder Kuli, braucht Druck und eine recht steile Haltung. Ich habe sie durch eine blaue Mine getauscht, da meine Alltagstinte schon schwarz ist und ich so wenigstens Farbvariation habe, außerdem lässt sich das Geschriebene dann farblich leichter vom Druck unterscheiden.
Ich merke doch sehr, wie ich mich an das leichte Schreiben mit Füller gewöhnt habe, Kulis sind nichts für mich. Aber für ein paar Notizen auf Zeitungspapier oder nicht ganz so üblen, und dennoch sehr saugfähigen Vertretern, durchaus gut geeignet.
Der Bleistift schreibt sehr angenehm, das Radiergummi finde ich weniger gut. Es radiert zwar, aber es bleibt immer ein grauer Strich zurück. Mal sehen, ob ich etwas Kompatibles finde, das seinen Dienst besser verrichtet.

Die Handhabung des Systemwechsels finde ich sehr gut, nur die Mittelstellung zu finden bedarf immer eines Blickes in die Spitze hinein, hier wäre ein haptisches Feedback schön gewesen.
Die schwarze Oberfläche ist leicht rau und verleiht dem Stift so eine gewisse Griffigkeit.

Die Verarbeitung ist lamytypisch sehr solide und wirkt zerstörungsresistent. Der Clip verleiht dem sonst sehr schlichten Stift ein klein wenig Pep. Am Ende ist aber ein Schlitz, da die Seiten nur zusammen gebogen wurden, schreit in meinen Augen nach einem Magneten für Dreck. ;)

Alles in Allem gefällt mir der Stift aber gut, der Kompromiss mit dem inbegriffenen Kuli macht das Schreibgefühl des Epoch zwar nicht ganz wett, da der Stift aber nur für kurze Notizen und nicht für längeres Schreiben gedacht ist, war ich bereit diesen einzugehen.
Ich bin gespannt wie er sich auf Dauer macht.

Der Vollständigkeithalber: Mein Alltags-3er Set besteht somit aus einem Pelikan M215 mit F-Feder und Edelstein Onyx Tinte, einem Füller mit bunter Tinte zum markieren und dem Twinpen.

Zum Abschluss noch Fotos.

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Viele Grüße
Faith

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HeiJa
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Re: Lamy Studio Twinpen - kleines Review

Beitrag von HeiJa »

Na, der passt doch ganz super zum meinem Füller :D

Ich habe den Lamy cp1 als Tripen in weiß, allerdings nutze ich ihn schon lange nicht mehr, da er mir einfach zu schwer, zu groß, zu unhandlich ist. Hinzu kam, dass mir die 0,5er Bleistiftminen sehr gerne abgebrochen sind. Ich hätte sie vielleicht gegen andere austauschen können, weil es das System ja inzwischen auch mit 0,7er Minen gibt, aber das hatte für mich keinen Reiz, weil er eben viel zu groß ist.

Lange habe ich schon einen Safari Twinpen in Gebrauch, weil ich ihn in meiner Hand als angenehmer empfinde, als den normalen Safari Druckbleistift. Nervig finde ich, dass ich durch den leichten Gang der Drehmechanik oft mit der Spitze des Druckbleistiftes in meinen Klamotten hängen bleibe. Egal ob Kleidung oder Rucksack, immer hängt das Ding irgendwo fest.

Inzwischen habe ich wieder einen Tripen in Gebrauch (Rotring), aber so richtig glücklich bin ich damit auch nicht, weil der Druckknopf enorm lang aus dem Stift herraus steht und dann auch noch dieser furchtbare Clip, der den Knopf zum einfahren der Mine enthält.
Für die Hemdtasche geht das, aber um ihn in einem Notizbuch zu befestigen - unmöglich. Spätestens das Griffstück sprengt mit seinem Durchmesser jede Möglichkeit einer Nutzung der Stiftschlaufe.

Ich hatte den Studio Twinpen noch nicht in der Hand, aber allein die Tatsache, dass er nicht über einen Druckknopf für den Vortrieb der Bleistiftmine verfügt, begeistert mich. Vielleicht ist das ja genau das, was ich suche. Mit einer dritten Mine für Markierungen, würde ich ihn wahrscheinlich noch besser finden.

Danke für den interessanten Beitrag
Wer Rechtschreibfehler gefunden hat, darf sich diese gerne ausdrucken und einrahmen.

Munter bleiben!
Heiko

Es gibt WICHTIGERES im Leben,
als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen.

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Faith
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Re: Lamy Studio Twinpen - kleines Review

Beitrag von Faith »

Hallo Heiko,

die Drehmechanik ist fest genug, dass sie sich nicht automatisch drehen kann. Für die Hand aber trotzdem leichtgängig genug, dass man nicht viel Kraft aufwenden muss.
Der Studio ist verhältnismäßig lang, Durchmesser geschätzt wie ein Pelikan M800 (habe keinen 800er zum direkten Vergleich).
Wie viele verschiedene Twin Pens es gibt fällt mir jetzt erst auf, ich bin mit dem Studio aber bisher zufrieden.
Langzeiterfahrungen zur Drehmechanik kann ich natürlich nicht nennen.

Wenn Größenvergleichsfotos gewünscht sind, könnte ich M215, Epoch, M600, Pelikano von Pelikan oder einen Safari anbieten. Ich denke das sind die Bekanntesten.
Viele Grüße
Faith

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