Die Füller mit der Krone
Sie sind selten. Meinungen hingegen gab es viele, als die Füller vorgestellt wurden. Wie fast immer, wenn etwas neu und außergewöhnlich ist. In den Krone-Füllern vereinen sich drei Füllerkulturen. Beheimatet ist die Marke in den USA, die 18-Karat-Goldfedern stammen aus Deutschland, hergestellt werden die Füller in Italien und in Deutschland. Drei Serien weist die englischsprachige Krone-Homepage aus (http://www.kronepen.com). Es gibt limitierte Auflagen. Sie sind Persönlichkeiten, Objekten und Ereignissen der Zeitgeschichte gewidmet. Eine zweite Serie ist nach den Materialien benannt, aus denen die Schreibgeräte gefertigt sind. Die dritte Serie besteht aus Standardmodellen. Der Hersteller hat zahlreiche Designer engagiert, die die Füller entwerfen. Bekannt ist, dass die Acryl-Modelle in Italien und die Edelmetall-Füller in Deutschland angefertigt werden. Die Handbemalung der Limited-Editions erfolgt durch russische und japanische Künstler.
Über Preise schweigt sich die Internetseite aus. Die eingestellten Bilder sind hübsch, aber nicht besonders informativ. Auch die Produktbeschreibungen haben eher plakativen denn informativen Wert. Schade, über diese Füller hätte ich gerne mehr gelesen. Zudem enthält die Beschreibung – wohlwollend betrachtet - ein Missverständnis. „Piston“ bedeutet laut Wörterbuch „Kolben“, „piston-filled“ müsste also „kolbengefüllt“ heißen und einen Kolbenfüller beschreiben. Tatsächlich sind die Füller mit Konvertern ausgestattet. Oder „piston“ hat im Englischen eine vielfältigere Bedeutung und Langenscheidt weiß es noch nicht. Der deutsche Importeur hat den Internetseitenbetreiber auf die „Mehrdeutigkeit“ hingewiesen. Eine Korrektur ist bislang nicht erfolgt.
Federn werden in den Breiten F, M und B angeboten. Für einen geringen Aufpreis schleift der Importeur (http://www.pen-paradise.de) die Federn nach den Wünschen des Kunden um. Die 0,9-Italic des hier abgebildeten Aldabra aus der Standardserie war früher eine B-Feder.
Der Tintenfluss ist üppig. Besonders gut kommen Tinten mit Shading-Eigenschaften rüber. Mit gefülltem Konverter wiegt der Füller 27 Gramm. Nach dem Abschrauben der Kappe bleiben Daumen, Zeige- und Mittelfinder eine 18 Millimeter lange Auflage zwischen Feder und Kappengewinde (zum Vergleich: beim Pelikan M 800 und Montblanc Le Grande sind es 16 Millimeter).
Keine Hecklastigkeit verursacht das Schreiben mit hinten aufgesetzter Kappe. Im geschlossenen Zustand ist der Aldabra 13,8 Zentimeter lang. Ohne Kappe sind es 12,5 Zentimeter und mit hinten aufgesteckter Kappe 15,9 Zentimeter. In das Schaftmuster sind unauffällige Durchblicke eingearbeitet. Sie erzeugen so etwas wie einen 3D-Effekt. Bei genauem Hinsehen ist die ungefähre Tintenmenge im Konverter zu erkennen.
Gleich nachdem die Krone-Füller angeboten wurden, habe ich den Aldabra gekauft. Er ist zum ständigen Begleiter geworden. Qualitative Unterschiede zu den bekannten deutschen Standardmarken sind mir nicht aufgefallen. Vor diesem Hintergrund sind die Preise für Krone-Füller der Standardserie günstig. Als die Füller hier im Forum vorgestellt wurden, wurde ihnen nachgesagt, sie wären „überladen“: Ansichtssache. Überschneidungen gibt es in der Themenserie mit Montblanc. Beide Hersteller haben z.B. einen „John F. Kennedy“ und einen „William Shakespeare“ im Programm. Ist einer von ihnen – oder alle? – überladen? Ansichtssache. Im deutschen Vertrieb zeichnet die Krone-Füller ein Alleinstellungsmerkmal aus. Andere Hersteller bieten verschiedene Federn an und einen kostenlosen Federtausch, die Krone-Füller dagegen ziert von Anfang an die Wunschfeder des Käufers – sofern er die entsprechende Option in Anspruch nimmt.
Füllerschreiber
Krone-Füller
Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator, Zollinger
Re: Krone-Füller
Meine skeptische Meinung zu diesen Füllern habe ich bereits an anderer Stelle geäußert. Dennoch möchte ich für den differenzierten und informativen Beitrag Danke sagen. Jenseits der Fragen von Geschmack, Design und Authentizität gibt es eben noch andere Kriterien, die einen Füller ausmachen.
VG
Alexander
VG
Alexander
Gutta cavat lapidem.
Re: Krone-Füller
Eine sehr schöne Vorstellung, die die damalige Kritik etwas unangemessen bzw. verfrüht erscheinen lässt.
Grüße, Uwe
Günstig finde ich den Aldabra allerdings nicht - er liegt immerhin zwischen 146er und Pelikan M800/805, und zwar näher am 146er. Der Preis relativiert sich, wenn die individualisierte Feder eingerechnet wird. Schleift Volker bei den Kronen ohne Aufpreis um?Füllerschreiber hat geschrieben:Qualitative Unterschiede zu den bekannten deutschen Standardmarken sind mir nicht aufgefallen. Vor diesem Hintergrund sind die Preise für Krone-Füller der Standardserie günstig.
Grüße, Uwe
Da die Schreibgeräteakquise nicht das einzige Hobby ist: http://www.flickr.com/photos/simdreams/
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Re: Krone-Füller
Herzlichen Dank für die Vorstellung deines Krone Aldabra, Füllerschreiber.
Salve
Angi
"Don't believe everything you read on the Internet!"
Bob Dylan
Drummer, Metallica
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