Hallo Heike,
ein wirklich schöner Füller!
Das Touchdown - System ist eines meiner persönlichen Lieblinge. Ich habe mehrere Snorkel und auch einen Imperial - wie schon angesprochen, arbeitet das System mit Überdruck. Das "Hüllrohr" (äußeres Metallrohr) ist, mit einer von innen zugänglichen Schraube und einer Dichtung, mit dem Abschlussknopf verbunden. Solange nicht daran herumgeschraubt wurde, bleibt die Verbindung lange dicht.
An der Stelle bewegt sich auch nichts, so dass kaum Verschleiß Auftritt.
Anders schaut es an dem O-Ring aus, der am Ende des Plastikschaftes sitzt. Das Hüllrohr gleitet, beim hineindrücken, an diesem O-Ring entlang und muss einen Überdruck im Füllerschaft erzeugen. Dieser Überdruck komprimiert nämlich den Tintensack, der im Inneren des anderen Metallrohres sitzt. Ist der O-Ring verhärtet oder gar rissig, funktioniert das System nicht.
Es ist aber auch wichtig, einen möglichst dünnwandigen Tintensack zu verwenden. Anders als bei Hebelfüllern, gibt es keinerlei mechanischen Kontakt zwischen Tintensack und Füllmechanismus - alleine der Druckstoß wirkt auf den Sack. Für meinen Imperial, habe ich mir den Tintensack selbst gemacht - falls es Dich interessiert, der Faden findet sich im Unterforum Service/Reparatur - es gibt aber auch spezielle Säcke ( und passende O-Ringe) bei den "Pendragons" in England.
Der letzte Punkt, der etwas Aufmerksamkeit bedarf, ist die Verschraubung von Sektion und Schaft.
Sie muss quasi Luftdicht sein. Sheaffer hat an dieser Stelle sein sogenanntes "Threadsealant" also Gewindedichtmasse
eingesetzt. Das hatte damals noch nichts mit der Gewindesicherung von heute zu tun - "Locktide" funktioniert hier nicht, da keine metallischen Oberflächen zur Verfügung stehen. Wenn Du es authentisch haben willst, kann die Masse durch verkochen von 8 Teilen Colofonium und 2 Teilen Rizinusöl erzeugt werden - die Konsistenz sollte etwa flüssigem Waldhonig entsprechen.
Ich habe das wirklich gemacht und benutze das Zeug auch für meine Parker Vakumatics - hält absolut dicht und wird bei deutlich niedrigeren Temperaturen wieder weich als Schellack, ist authentisch und tut den alten Plastiksorten, inklusive Zelluloid, nichts - außerdem habe ich wohl einen Hang zur Alchemie

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Ansonsten kann natürlich auch einfach Silikonfett auf das Gewinde geschmiert werden...
Viel Glück und Spaß mit Deinem Projekt!