Naginata Federn (Handmade) - günstig aus China

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SteamDevil
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Naginata Federn (Handmade) - günstig aus China

Beitrag von SteamDevil »

So, heute kamen die Naginata Feder mit der Post an wie angekündigt.
Das gab mir dann auch gleich Gelegenheit diese auf die passenden Füller zu pflanzen und zu testen.

Eigentlich plante ich ja für jede Feder ein eigenes Thema zu eröffnen, da es ja auch 3 verschiedene Feder sind.
Und normaler Weise wäre es unfair eine standard Größe #6 Feder mit einer Lamy (oder baugleich mit Lamy) zu vergleichen.

Da es hier aber nicht um einen Vergleich im eigentlichen Sinne geht, sondern eher um einen Performance-Test dreier gleich geschliffenen Feder-Spitzen, nehme ich mir die Freiheit alle drei hier in einem Aufwasch vorzustellen und zu bewerten.

So lasset die Spiele beginnen.

Alles Tests wurden auf Clairefontaine Smart Print Paper 60g/m² gemacht.

1. Feder im Test: Naginata Handmade Size #6
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Für diese Feder habe ich mich als Halter (darum auch Füllfederhalter) für den berühmt.berüchtigten Jinhao X750 "Shimmering Sands" entschieden.
Die Feder passt perfekt - fast schon "zu" perfekt. Soll heißen, sie sitzt etwas stramm im Füller und lässt sich nur mit etwas gesundem Kraftaufwand wieder raus ziehen.
Mitgeliefert wurde auch ein 6mm Tintenleiter, der exakt in den Füller passt.
Der gesamte "Testaufbau" - wenn man das in seiner Schlichtheit so nennen darf - sieht also so aus:
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2. Feder im Test: Naginata Handmade "Lamy Style"
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Diese Feder wurde bereits auf einem Tintenleiter vormontiert geliefert und könnte so direkt als komplette Einheit ausgetauscht werden.
Als Füller verwende ich hier einen "Cobee WS 2009". Den Klon eines Füllers der tatsächlich nie vorgesehen war und nie produziert wurde.
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3. Feder im Test: Naginata Handmade Size #3 - 18,5mm Hooded
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Für diese Feder kam der Wing Sung 9181 in der "Hoded 'EF' " Version zum Einsatz.
Einer meiner - für mich - optisch interessantesten Wing Sung Füller überhaupt. Ich steh halt auf protzige Teile. (Aber auch auf sehr schlichte.)
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    photo_2022-08-22_18-27-30-horz.jpg (476.18 KiB) 3037 mal betrachtet


Ich nehme es gleich mal vorweg:
Die Größe #6 Naginata Feder hat insgesamt am besten abgeschnitten für mein Empfinden.
Sie hatte am wenigsten Feedback und den kräftigsten Tintenfluß.
Aber auch die konnte mich am Ende nicht wirklich überzeugen oder gar vom Hocker hauen.

Was die beiden anderen Federn betrifft:
Sowohl die Lamy-Style Feder als auch die Größe #3 Feder haben in meinen Augen komplett versagt.
Zum einem, weil sie extrem trocken schreiben. Und das mit Tinten, von denen ich mit absoluter Sicherheit weiß wie nass und lange trocknend die sind.
Vor allem die Tinte (Karkos Violet) für den Test mit der #3er Feder braucht immer eine Ewigkeit zum trocknen. Im Schnitt fast 2 Minuten.
Wie auf dem Testbogen im Wischtest zu sehen, ist da nicht mehr viel was sich wischen lässt.
Was die beiden Federn betrifft, sind beide gleich auf im Feedback, daß man schon als extrem bezeichnen kann. Gerade noch das sich die Feder nicht wie eine Rasierklinge ins Papier gräbt.
Weniger diplomatisch ausgedrückt, könnte man sagen: Sie kratzen doch schon etwas.
Das aber scheint daran zu liegen, das die Zinken nicht perfekt parallel laufen, die Feder an der Spitze also nicht gleichmäßig auf Linie ist.
Nach etwas vorsichtigem hin un her biegen ging es etwas besser, aber das Feedback war immer noch sehr stark.

Ich will mich nicht weiter in Exegese ergehen und kürze damit das ganze hier ab.

Für mich sind alle 3 Federn im Test durchgefallen.
Ich kann sie aus meiner Sicht auch niemanden empfehlen.

Entgegen meiner Gewohnheit zu meinen Reviews auch die entsprechenden Bezugsquellen als Link hier anzugeben, entscheide ich mich hier bewusst dagegen, weil ich der Ansicht bin, solche schlechten Federn kann ich keinem hier zumuten.
Wer aber doch Interesse hat, kann das hier kundtun oder sich per PM bei mir melden.

Das war's dann erst mal mit dem 1. ankekündigtem Projekt.
Schade das es nicht besser ausfiel.
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sanphoemo
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Re: Naginata Federn (Handmade) - günstig aus China

Beitrag von sanphoemo »

Tja, das ist dann schon enttäuschend.Tut mir leid für dich und für uns. Bei Bestellungen aus fernen Landen ;) dauert die Vorfreude ja immer am längsten. Da ists umso unschöner wenn es nicht passt.
Ich habe viel Erfahrung mit Bestellungen aus China. So als passionierter Dampfer konnte man sehr gut dort bestellen vor Änderung der Zollbestimmungen. :)
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bella
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Re: Naginata Federn (Handmade) - günstig aus China

Beitrag von bella »

Vielleicht ein ganz schwacher Trost … mit den originalen Naginata-Federn kam ich auch nicht zurecht, die haben zwar nicht gekratzt, aber für mich (Linkshänder+Druckbuchstaben) taten die gar nichts schönes.

DasKratzen kannst Du ja vielleicht mal beheben … und dann mal ein Stück Kupferfolie oder ne Rasierklinge durch den Schlitz ziehen kann Wunder wirken beim Tintenfluss.
Vermutlich werden die Federn nicht irgendwie nachpoliert und schon gar nicht im Tintenschlitz
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JulieParadise
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Re: Naginata Federn (Handmade) - günstig aus China

Beitrag von JulieParadise »

Danke für den Test, selbst wenn er für Dich jetzt erst einmal enttäuschend endete.

Mangelhafter Tintenfluss kann auch durch das Setzen der Feder oder nicht ganz passende Tintenleiter entstehen; es klang zumindest so, als hättest Du basteln müssen. Auch Hautfett an Tintenleiter und/oder Feder(unterseite) kann zu vermeidbarer Enttäuschung führen. Mit etwas Tuning wie dem oben schon beschriebenen Durchfahren oder Weiten des Federschlitzes lässt sich oft noch was rausholen. ;)
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SteamDevil
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Re: Naginata Federn (Handmade) - günstig aus China

Beitrag von SteamDevil »

Diese "Aktionen" zum reinigen der Federn und zum verbessern von Tintenfluß (ich benutze 0,2mm Messingblech) habe ich mit Vorsicht bei allen Federn angewendet.
Auch war ich so frei mittel 10-fach Vergrößerung die "Zinken" der Federn gleichmäßig auszurichten.

Leider ließ sich so das Kratzen bei den Federn im Lamy-Style und der #3er hooded nicht beheben.
Auch der Tintenfluß wurde nicht wirklich besser.

Bei der #6er Feder hat sich da etwas verbessert, aber war am Ende noch zu wenig um als zufriedenstellend gelten zu können.
Das ich bei der #6er etwas mehr bewirken konnte, liegt mit Sicherheit auch daran, daß an ihr einfach mehr "Fleisch" (Material) dran ist, mit dem man arbeiten, es manipulieren kann.

Schade ist es trotzdem und lässt nicht viel hoffen auf den bestellten Füller mit der Naginata Feder in Größe #5.

Es ist halt leider nicht alles Gold, was glänzt.
Aber in diesem Fall glänzt es richtig viel und reich noch nicht mal zum "Katzengold".

Ja, sehr schade drum...
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Chia
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Re: Naginata Federn (Handmade) - günstig aus China

Beitrag von Chia »

Schade, dass (fast) alle eine Enttäuschung waren.

War bei den Beschreibungen eigentlich angegeben für welche Füller die passen?
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ichmeisterdustift
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Re: Naginata Federn (Handmade) - günstig aus China

Beitrag von ichmeisterdustift »

Danke für den ausführlichen Testbericht.
Ich habe die Mittlere auch gekauft und schon vergangene Woche bekommen. Ich wollte sie mal testen, aber die erste Enttäuschung lag schon darin, dass die mitgelieferten Tintenleiter nicht 6mm, sondern 6,1mm dick sind und somit weder in die Hülsen von Bock, Jowo noch Schmidt passen und auch zu lang sind. Gestern habe ich einen der Tintenleiter modifiziert (um 3mm gekürzt) und eine Bock-Hülse von 6mm auf 6,1mm gedreht. Das passte dann, nun kann ich die Schreibeigenschaften testen. Interessant ist, dass die Federn auch auf die Lamy-Tintenleiter passen, ich werde also auch einen Safari mit der Feder testen können.
Das Korn der Feder ist so klein, dass ich mir keine großen Hoffnungen auf eine positive Überraschung mache.
Gruß,
Volker
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SteamDevil
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Re: Naginata Federn (Handmade) - günstig aus China

Beitrag von SteamDevil »

Chia hat geschrieben:
23.08.2022 6:23
Schade, dass (fast) alle eine Enttäuschung waren.

War bei den Beschreibungen eigentlich angegeben für welche Füller die passen?
In den jeweiligen "Beschreibungen" (Angebotstiteln) steht jeweils folgendes:
  • Zur Größe #6:
    1pcs Nibs Silver Handmade Grinding Tip #6 Size 35mm For 100 450 T1 C1 Naginata Fountain Pen
    Gemeint sind damit Jinhao 100, X450, Moonman (Mahjong) T1, C1 ... Und damit (nach chinesischem Verständnis) auch alle anderen mit einer standard Größe #6 Feder.
  • Zur Größe #3:
    18.5mm Naginata Nib Hooded Nib Handmade Grinding Tip For 601 618 Fountain Pen Ink Pen
    Damit sind die Wing Sung Modelle 601 & 618 gemeint. Diese stehe wiederum für alle Modelle mit einer "18,5mm hooded Nib" wie dem Jinhao 51a, Wing Sung 9105, 9181, etc...
  • Zur "Lamy-Style" heißt es:
    3pc Fountain Pen Naginata Nib Handmade Grinding Tip For For 3008 359 Ink Pen Business Stationery Office School
    Das "3pc" bezieht sich aber nur auf den 3er Pack Tintenleiter. Die Feder selber ist auf einem Tintenleiter vormontiert und damit nur ein 2-teiliges Set. Die Angaben stehen für die Wing Sung 3008 & 359. Auch hier stellvertretend für alle Füller, welche Lamy-Style Federn bebutzen - inkl. Original Lamy Füllhalter.
ichmeisterdustift hat geschrieben:
23.08.2022 9:19
... Ich wollte sie mal testen, aber die erste Enttäuschung lag schon darin, dass die mitgelieferten Tintenleiter nicht 6mm, sondern 6,1mm dick sind und somit weder in die Hülsen von Bock, Jowo noch Schmidt passen und auch zu lang sind....
Das kann durchaus der Fall sein.
In meinem Jinhao X750 sitzt die Feder mit diesem Tintenleiter recht "stramm" in der Hülse.
Allerdings war das auch mit den anderen Federn und (Ersatz-) Tintenleitern der Fall.
Ich gehe mal davon aus, daß die Originalen Tintenleiter tatsächlich dieses eine Zehntel Millimeterchen schmaler sein könnten.

Aber jetzt mal noch etwas ergänzendes zu den Federn insgesamt.

Ich habe mir mal die Zeit genommen von heute früh gegen 6:30 Uhr an die Feder ein wenig zu bearbeiten. Somit saß ich also gute $ Stunden an den Dingern.
Insgesamt konnte ich alle noch etwas verbessern (im Rahmen meiner Möglichkeiten).
Seltsamer Weise hat sich die "Lamy-Style" Feder am empfindlichsten und schwierigsten erwiesen. Und so wundert es nicht, daß ich bei der am längsten gebraucht habe.
Auf Grund der "flachen" Bauform ist das Material deutlich flexibler und daher lassen sich schnell mal Fehler machen beim ausrichten der Spitzen und bei deren spreizen
.
Die kleine Größe #3 Feder wiederum ließ sich recht unkompliziert bearbeiten. Natürlich auch mit der gebührenden Vorsicht und Geduld.

Die Größe #6 Feder war in Sachen Bearbeitung von allen dreien der mittlere Schwierigkeitsgrad.
Wobei es hier weniger um die Empfindlichkeit ging, sondern genau dem Gegenteil.
Auf Grund der Masse an Material und der damit gegebenen "Widerstandsfähigkeit" war diese wieder mit etwas "gröberen" Mitteln zu behandeln, dennoch mit der nötigen Sorgfalt und Vorsicht.

Bei allen 3 konnte ich den Tintenfluß deutlich verbessern und auch das Feedback ein wenig reduzieren.
Wobei ich hier auch unterscheide zwischen angenehmen Feedback und unangenehmen. Und das Feedback dieser Feder ist - abgesehen vom Grad der spürbaren Stärke - ein sehr unangenehmes. Meinem Empfinden nach so kurz vor Gänsehaut.
Im Gesamtergebnis aber immer noch nicht so zufriedenstellend, wie ich es gerne hätte.
Würde ich nach dem Schulnotensystem gehen, bekämen alle 3 Federn mit viel Wohlwollen eine klare 4 - Ausreichend.
Keine der 3 kam auf ein "befriedigend" oder gar ein "gut".

Fazit:
Auch nach viel persönlichen Einsatz sind die Federn am Ende für mich eine Enttäuschung.
Es mag ja Menschen geben, die ein starkes Feedback mögen und auch gerne mit harten Federn schreiben. Aber diese Federn hier würde ich selbst jenen Leuten nicht empfehlen.

Wie gesagt:
Sehr sehr schade drum...
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Re: Naginata Federn (Handmade) - günstig aus China

Beitrag von SteamDevil »

Nachtrag:

Hier noch mal ein Scan mit der jetzigen Performance der Federn.

Wie zu erkennen ist, hat sich bei der #6er Feder nur minimal mehr beim Tintenfluß getan.
Die anderen beiden hingegen zeigen eine deutliche Steigerung dessen.

Bild23082022.jpg
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mbf
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Re: Naginata Federn (Handmade) - günstig aus China

Beitrag von mbf »

Zur Größe #6:
1pcs Nibs Silver Handmade Grinding Tip #6 Size 35mm For 100 450 T1 C1 Naginata Fountain Pen
Gemeint sind damit Jinhao 100, X450, Moonman (Mahjong) T1, C1 ... Und damit (nach chinesischem Verständnis) auch alle anderen mit einer standard Größe #6 Feder.
Schade und doch interessant, denn Moonman C1- und Bock 250-Federn kann man munter durchtauschen.
Was ist, wenn man nur die Feder tauscht und nicht den Tintenleiter? Was wäre am mitgelieferten Tintenleiter so besonders, dass man ihn unbedingt bräuchte? Oder ist die Feder auch auf die 0.1 mm erweiterter Durchmesser optimiert?
Grüße, Matthias

--
Man kann durchaus zu viele Füller, Papiere und Tinten haben - aber niemals genug.
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Re: Naginata Federn (Handmade) - günstig aus China

Beitrag von ichmeisterdustift »

So, nun konnte ich die Lamy-kompatible "Naginata" auch testen.
  • NaginataSchriftprobe.jpg
    NaginataSchriftprobe.jpg (136.64 KiB) 2648 mal betrachtet
Zunächst machten die Federn keine Freude: Wie Armin es beschrieben hat, gab es kaum Tintenfluss, dafür um so mehr Feedback, eigentlich schon sehr unangenehmes Kratzen der Feder. Beides ließ sich aber in Sekunden beheben (siehe Foto). Die Federn saßen zu fest auf dem Tintenleiter, ein leichtes Drücken hat schon ausgereicht und die Tinte läuft nun einwandfrei. Gegen das Kratzen habe ich den Federbändiger genommen, war fix erledigt.
Wenn ich flüssig schreibe, geht die Linienvariation unter, aber bei ordentlicher Führung kann man den Effekt schon erkennen. Wie mit einer Architekt - also genau umgekehrt zur Italic - sind Abwärtslinien fein und Seitwärtslinien breit.
Leider ist der Saarpen, den ich für die Naginata Clone Nib angefertigt habe, vom Tisch gerollt, als ich die Kappe polieren wollte. Der vordere Teil des Griffstückes zerbrach und musste ersetzt werden.
Siehe viewtopic.php?f=53&t=34607&p=387864#p387864

Gruß,
Volker
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Re: Naginata Federn (Handmade) - günstig aus China

Beitrag von SteamDevil »

mbf hat geschrieben:
23.08.2022 15:05
Was ist, wenn man nur die Feder tauscht und nicht den Tintenleiter? Was wäre am mitgelieferten Tintenleiter so besonders, dass man ihn unbedingt bräuchte? Oder ist die Feder auch auf die 0.1 mm erweiterter Durchmesser optimiert?
Es sind ganz normale "standard" Tintenleiter und müssen eigentlich nicht wirklich getauscht werden.
Ich habe - ausgenommen bei der #6er Feder - die Tintenleiter der jeweiligen Füller genutzt.
Lediglich bei der #6er wollte ich wissen ob der Tintenleite in irgend einer Weise optimiert sein könnte, was er aber in der Tat nicht ist.
ichmeisterdustift hat geschrieben:
23.08.2022 16:30
Gegen das Kratzen habe ich den Federbändiger genommen, war fix erledigt.
Hat leider bei mir nicht wirklich viel geholfen.
Eine leichte Verbesserung war schon möglich, aber bei weitem nicht ausreichend um damit angenehm zu schreiben.
Und mehr will ich gar nicht daran machen mit Federbändiger oder Puffer Feilen etc... Sonst versau ich am Ende noch den eigentlichen Schliff der Feder und das ist ja auch nicht Sinn der Sache.
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Re: Naginata Federn (Handmade) - günstig aus China

Beitrag von SteamDevil »

SteamDevil hat geschrieben:
23.08.2022 18:49
Gegen das Kratzen habe ich den Federbändiger genommen, war fix erledigt.
Jetzt hab ich mir doch tatsächlich die halbe Nacht Gedanken darüber gemacht, die Federn Volker zu schicken, damit er sie vielleicht noch etwas optimieren könnte.

Letztlich kam ich aber zu dem Schluß, daß sich das für mich nicht lohnt.
Zum einem ist es für Volker ein unverhältnismäßiger Aufwand, der ihn von wichtigeren Projekten und Aufgaben abhalten würde.
Dann wäre es für mich eine außerplanmäßige Ausgabe (denn Volker muß ja auch entlohnt werden), die meine gesamte Planung doch etwas ins Schwanken bringen würde.
Und zuletzt wäre da noch die Frage, ob man die Federn am Ende überhaupt noch so weit optimieren kann, daß sie auch meinem persönlichen Gusto entsprechen würden. Bekanntlich hat da ja jeder seine eigenen Vorlieben darin, wie eine Feder zu sein und zu performen hat.

Somit fiel für mich persönlich der Kosten/Nutzen Faktor eher negativ aus.
Ich verbuche daher diese Federn unter "Totalverlust". :cry:
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Re: Naginata Federn (Handmade) - günstig aus China

Beitrag von ichmeisterdustift »

SteamDevil hat geschrieben:
24.08.2022 6:43
...
Ich verbuche daher diese Federn unter "Totalverlust". :cry:
Da wäre ich mal nicht zu voreilig ;)
Bei dieser Art von Federn ist - im Gegensatz zu einer Kugelfeder - die korrekte Haltung extrem wichtig.
Hälst Du sie zu flach oder zu steil, passt das Ergebnis nicht.
  • HaltungArchitectNib.jpg
    HaltungArchitectNib.jpg (41.36 KiB) 2503 mal betrachtet


Und da Du sie quasi schon aufgegeben hast, möchte ich Dir raten, mal auf ein sehr feines Nassschleifpapier (Körnung 1500 oder höher) damit zu schreiben, und zwar in Deinem gewohnten Schreibwinkel. Wasservedünnte Tinte macht sich dabei gut. So kannst Du den Winkel Deiner persönlichen Federführung anpassen. Und: Geduld ! Nicht erwarten, dass das Ergebnis nach 30 Sekunden passt.
Falls Du keins hast, kann ich Dir Schleifpapier in K1500, 3000 und 5000 senden.

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Re: Naginata Federn (Handmade) - günstig aus China

Beitrag von SteamDevil »

ichmeisterdustift hat geschrieben:
24.08.2022 7:34
Bei dieser Art von Federn ist - im Gegensatz zu einer Kugelfeder - die korrekte Haltung extrem wichtig.
Und genau das ist der Punkt warum ich lieber nicht weiter damit experimentieren möchte. Ich bin durchaus für die eine oder andere "Feinarbeit" zu haben, aber hier bin ich eher der "Grobmotoriker".
ichmeisterdustift hat geschrieben:
24.08.2022 7:34
Falls Du keins hast, kann ich Dir Schleifpapier in K1500, 3000 und 5000 senden.
Diese Angebot nehme ich dennoch gerne und dankend an. Kosten dafür und Porto übernehme ich natürlich auch mit Freuden.
Falls ich das per PayPal erledigen kann, sei doch so nett und gib mir das mal per PM rüber.
ichmeisterdustift hat geschrieben:
24.08.2022 7:34
möchte ich Dir raten, mal auf ein sehr feines Nassschleifpapier (Körnung 1500 oder höher) damit zu schreiben, und zwar in Deinem gewohnten Schreibwinkel. Wasservedünnte Tinte macht sich dabei gut.
Ich werde es auf jeden Fall mal mit der im "Lamy-Style" versuchen, denn die ist mein größtes Sorgenkind.
Und so wie ich mich beobachtet habe, scheine ich gewöhnlich auch noch im passenden Winkel von 60°-65° zu schreiben, was auch der "Sweetspot" dieser Federn wäre.
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