Erstaunlich, dass es zu diesem Füller noch kein explizites Topic gibt. Dann eben jetzt.
Es geht hier um den Opus88 flow, einer der neueren Füller von Opus88. Die neuen Füller sind nicht nur die neuen Stifte im Programm, sondern hier hat Opus88 auch den Hersteller der Federn gewechselt. Statt einer #6er-Jowo-Feder werkeln hier 250er-Bock-Federn. Nix gegen die Jowo, ich hatte mal den dicken Demonstrator von Opus, die Feder war absolut in Ordnung, aber hier gibts dann doch mehr Spielmöglichkeiten und so kam mir dieser Füller ins Haus. Um genau zu sein: 3 Exemplare, aber lassen wir mein Kaufverhalten bitte mal kurz außen vor. Hey, es war ein Sonderangebot.
Wie auch immer, jetzt gehts um den Stift. Ja, er wird in einer optisch ansprechenden Box geliefert. Das spare ich mir aber, das ist nett, aber recht irrelevant für den Stift, auf den ich mich hier konzentrieren möchte.
Einmal die Totale. Das hier ist übrigens die graue Version, es gibt den Stift noch in rot/grün und blau.
Der Körper des Füllers ist farblos mit dben den "flow"-Streifen und transparent. Farblos? Äh, warum ist der Füller dann so ferkelpink? Weil man in einen farblosen Eyedropper keine "bulletproof" Tinte mit ferkelpinken Anteilen gibt. Gut, verbuchen wir es unter "lessons learned". Nun, als Arbeitsfüller, der ohnehin dunklere Tinten bekommt, kann er das verschmerzen. Aber das mal als allgemeine Vorsichtsmaßnahme, das kann ja auch andere Füller treffen.
Eyedropper, das ist das Stichwort. Der Füller wird als solcher betrieben und hat das tolle japanische Ventilsystem, das zwar etwas Volumen kostet, aber es erlaubt, den Füller beim Transport soweit abzudichten, dass er sich dabei nicht in die Kappe übergibt. Das Ventil trennt den großen Tank von einem kleinen Vorratstank an der Feder ab, so dass man noch ein paar Seiten (oder weniger, je nach Durstigkeit der Feder) schreiben kann. Das Ventil wird durch Drehen am Ende den Körpers (grauer Abschluss) bedient.
Hier gleich mal eine Anmerkung: es gibt Videos, auf denen der Stößel (kein Kolben!) zum Befüllen herausgezogen wird. Nicht nötig. Keine Ahnung, warum manche Leute das machen. Man erhöht nur die Wahrscheinlichkeit für einen Unfall. Nun ja.
Und noch eine Anmerkung gleich hinterher: warum kann man ein solchen Ventil nicht so konstruieren, dass der Knopf nicht nach hinten ausfährt - so wie bei einem Kolbenfüller beim Betanken? Das sieht einfach dämlich aus, wenn der Füller in Schreibstellung eine Lücke aufweist, das durchbricht die klare Linie des Designs. Man braucht ja keine großen Wege, die der Stößel sich bewegt, da reichen 2-3 mm völlig aus. Sowas geht nicht? Doch doch, jeder Konverter funktioniert genau so. Nun ja. Platz ist da m. E. auf alle Fälle genug für so eine Mechanik. Das betrifft aber wohl auch Füller in ganz anderen Preiskategorien.
Egal, weiter mit dem Füller. Bock 250, das war noch das Stichwort. Mitgeliefert wird eine Stahlfeder mit Opus88-Logo. Erhältlich sind die üblichen Größen.
Ich gebe zu, ich habe sie nicht ausprobiert, ich habe gleich eine andere Feder reingedreht - genau dafür habe ich ja diesen Füller ausgesucht.
Wasn das? Ein Dichtring. Ein wichtiger Dichtring, wie das nächste Bild zeigt.
Dieser Ring dichtet das Triple zusätzlich im Griffstück ab, so dass sich hier keine Tinte drumrummogeln kann. OK, es geht prinzipiell auch ohne diesen Ring, da muss man halt etwas Silikonfett ins Triplegewinde geben. Warum also dieses Gewese um den Ring? Der geht leicht verloren, wenn man das Triple wechselt. Also: aufpassen im Waschbecken. Warum ich das sage? Och, nur so... Ersatzringe gibts aber beim Hersteller. Ach so: ein Gummiring mit 3 mm Innendurchmesser und 1,5 mm Dicke geht auch, der sitzt aber nicht fest auf dem Triple (nicht mal locker...), so dass er noch leichter verloren geht. Ist aber ein schnell besorgbarer Ersatz. Nur mal so, am Rande.
Eyedropper... Volumen. Wie oben gesagt, der Stößel frisst doch einiges an Volumen. Hier ist der Stift mal mit 2 mL Tinte (R. Oster Motor Oil) befüllt. Man sieht, da geht noch etwas mehr. Man kann bis knapp 3 mL einfüllen, dann sollte man das Griffstück aber sehr vorsichtig zuschrauben.
Wie auch immer, das reicht auch bei durstigen Federn für eine Weile.
Mein Fazit? Für die gute 100 EUR, die der Stift kostet, bietet er eine ganze Menge. Ein verschließbarer Eyedropper mit 250er Bockwechselsystem, das ist eine starke Kombi, wenn man auf so was steht. Und auch ansonsten kann man hier nicht viel falsch machen.
Opus88 flow
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Opus88 flow
Grüße, Matthias
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Man kann durchaus zu viele Füller, Papiere und Tinten haben - aber niemals genug.
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Re: Opus88 flow
ja, der hersteller könnte gleich mal 2 o-ringe beifügen 
verschlußkappe bei meinem demonstrator braucht viele umdrehungen zum abschrauben

verschlußkappe bei meinem demonstrator braucht viele umdrehungen zum abschrauben
- krokusknospe
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Re: Opus88 flow
Der Füller ist nicht meins, aber der Bericht ist klasse geschrieben! Sehr erfrischend. Danke.
Ist das Schreiben neben tolle Fotos am TÜrnament zu machen Dein zweites Standbein?
Ist das Schreiben neben tolle Fotos am TÜrnament zu machen Dein zweites Standbein?
Gruß, Bettina
+++ Als aktive Bogenschützin weiß ich, dass das Ziel überlegt und mit ruhiger Hand zu erreichen ist. +++
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Re: Opus88 flow
Stimmt, das vergaß ich zu schreiben: die Kappe braucht 4 Umdrehungen. Das geht auch mit weniger... Für schnelle Notizen ist das nur bedingt geeignet.
@Krokusknospe
Nun, eher Industrieprosa, aber bei so etwas kann ich mich ein wenig abreagieren...
@Krokusknospe
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Grüße, Matthias
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Re: Opus88 flow
Argh, es sind 3 Umdrehungen. Kann den Post nicht mehr editieren, deshalb Doppelpost. *ärgern*
Grüße, Matthias
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Re: Opus88 flow
So, noch ein paar Bilder von der Version in Rot.
In der Schachtel: Die Feder darf strahlen: In sich stimmig: Stets aufrecht bleiben: Kappe und Feder (mit Selbstportrait):
In der Schachtel: Die Feder darf strahlen: In sich stimmig: Stets aufrecht bleiben: Kappe und Feder (mit Selbstportrait):
Grüße, Matthias
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