Kleine Sailor Füller

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M. Richter
Beiträge: 473
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Kleine Sailor Füller

Beitrag von M. Richter »

...passt auch zu dem Theme "Kleine Füller" :-)

Gestern habe ich zwei etwas ältere Sailor Short Pens (Kurz-Füller) bekommen; ich vermute, dass sie aus den späten 60er Jahren stammen.

Beide Füllhalter sind mit einer feinen 14K Feder ausgestattet, die etwas "Flex" hat. Die Stifte schreiben gut, wenn auch nicht ganz so "smooth" wie man es von neuen Füllhaltern gewohnt ist (dafür gibt es hier aber auch keine Probleme mit dem Anschreiben oder dem Tintenfluß).

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In geschlossenem Zustand sind die Füller ca. 10 cm lang (etwa wie ein Kaweko Sport) - geschlossen ist so ein Short Pen dann ca. 14 cm lang und läßt sich wie ein ganz normaler, ausgewachsener Füller benutzen (wird dadurch kein Oversize, läßt sich aber durchaus mit typischen Füllern dieser Zeit vergleichen).

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Der eigentliche Füller besteht aus einem langen Griffstück und einer kurzen Blindkappe (oder soll das der Schaft sein :-)) unter der sich die Patrone verbirgt.

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Die unproportional lange Kappe ist aus Metall gefertigt und je nach Ausführung mit einen goldenem oder silbrigen Metallic-Lack versehen. Beide Stifte tragen noch ihren Verkaufsaufkleber mit dem empfohlenen Verkaufspreis von 1000 Yen.

Der Clip ist bei dem grünlichen Modell massiv und fremdgefedert, der Clip des etwas kürzeren Modells ist aus gebogenem Edelstahl.

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Auf Fotos habe ich auch schon neuere Varianten des "Short Pens" gesehen, die die Sailor typischen 21K Goldfedern haben.

Der Füller war und ist in Japan ein relativ beliebtes Füllermodell, welches in vielen Farbvarianten gefertigt wurde. Interessant finde ich, dass die Farben dem "Surf Green" und "Vista Blue" des Parker 61 aus der gleichen Zeit sehr ähnich sind!

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Für zusammen US $ 35 habe ich hier zwei schöne und ausgefallenen Stifte bekommen, die sich in den nächsten Wochen im Alltagseinsatz bewähren müssen :-)

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Michael
St1
Beiträge: 186
Registriert: 27.03.2004 21:34
Wohnort: Windeck

Beitrag von St1 »

Hallo Michael,

von Sailor habe noch keine dieser kleinen Füller im Internet gesehen.
Anders bei Pilot (sehr schön sind die Modelle Pilot Elite mit Aufkleber 6.000 Yen :) oder natürlich der Pilot Murex) sowie Platinum (zB. Short Version Music Pen with Platinum's unique 14K music nib; es gibt bei PenHero einen Link zu einem "Collector").

Werden diese Short Pen denn noch produziert ?

Ich selbst konnte neu im Geschäft nur die einfachen Pilot Birdies finden, die auch weiterhin produziert werden. Die sind zwar auch niedlich und praktisch (und sehen aus wie Insektenforscherinstrumente) aber auch sehr schlicht und ohne Gold- oder Spezialfedern.

PS: Warum finden wohl japanische Füllfederhalter mit teils einzigartigen Federn (Sailor oder Platinum mit Music Nibs, Pilot Falcon, Pilot Vanishing Point) oder interessanten praktischen Lösungen, so mühsam und langsam ihren Weg in deutsche Geschäfte ?
M. Richter
Beiträge: 473
Registriert: 21.09.2003 11:35

Short pens

Beitrag von M. Richter »

Mir ist auch aufgefallen, dass es die "Short Pens" von allen drei großen jap. Herstellern gibt.

Ich glaube nicht, dass die Short Pens noch hergestellt werden - zumindest nicht für den Export.

Bei ebay findet man eine ganze Reihe Short Pens; sind die Auktionen von dem jap. Sammler Russ Stuttler bekommt man auch immer eine kurze aber aufschlussreiche "Historie" dieser Modelle zu sehen.

Es lohnt sich wirklich diese Auktionen durchzusehen; z.B. hatte ich letzt ein Exemplar aus rotem Kunststoff und rosa metallic-farbenem Metall gesehen, welches mit Erdbeeren bedruckt/bemalt war. Nicht gerade der perfekte Stift fürs Vorstellungsgespräch aber dennoch sehr interessant :-)


Deutschland scheint einfach nicht der richtige Markt für jap. Schreibgeräte zu sein. Bis auf den Pilot Capless (ich mag die alte eckige Kunststoffversion viiiieeeel lieber) gibt es ja so gut wie gar nichts in dieser Richtung.

Der Markt ist vielleicht zu konservativ und wenn die Leute was ausgefallenes suchen, greifen sie eher zu den Italienern (die optisch vielleicht auffälliger sind ?!).

Auch scheint es mehr Sammler als Schreiber zu geben (Besucher dieses Forums mal ausgenommen) und die "normalen" (nicht > 1000 Euro Maki-E) jap. Füller sind doch relativ klassisch gehalten (mag ich aber).

Vielleicht hängt den jap. Füllern bei uns auch noch der Ruf nach nur andere Firmen nachzumachem (wenn ich mich recht erinnere ist Sailor vor kurzem wegen des "King of Pens" von Montblanc verklagt worden - die fanden er sähe zu sehr wie ein 149 aus; jetzt hat der King of pens all seinen Goldschmuck bis auf Clip und Feder verloren und sieht eher nach einem typisch jap. Schreiber aus).


In den letzten Jahren traten die Exoten in Deutschland auch immer nur kurz in Erscheinung. Mal gab es Omas und Montegrappa in den Geschäften; danach Delta und Visconti, jetzt eher Ferrari de....irgendwas und Stipula. Die Kollektionen habe sich offensichtlich nie durchgesetzt.


Michael
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